Die getesteten Regenhosen im Überblick:
Hinweis: Einen tagesaktuellen Preisvergleich zu den hier getesteten Regenhosen finden Sie unten auf dieser Seite.
- Arcteryx Alpha AR Pant, 3 Lagen, 480 Euro, Testurteil: überragend
- Fjällräven Keb Eco-Shell, 3 Lagen, 450 Euro, Testurteil: überragend
- Mtn. Equipment Odyssey Pant, 3 Lagen, 180 Euro, Testurteil: gut
- RAB Firewall Pants, 3 Lagen, 170 Euro, Testurteil: befriedigend
- Bergans Sky Pants, 2,5 Lagen, 120 Euro, Testurteil: gut
- Berghaus Paclite Pant, 2,5 Lagen, 160 Euro, Testurteil: gut
- Marmot Precip Pant, 2,5 Lagen, 90 Euro, Testurteil: gut
- Montane Minimus Pants, 2,5 Lagen, 135 Euro, Testurteil: gut
... getestet jeweils als Damen- und Herrenversion.
Erstere bestehen aus Dreilagenlaminaten. Bei diesen werden der Oberstoff, die darunterliegende wasserdichte, atmungsaktive Folie (Membran) und das Futter miteinander verklebt. So entsteht ein robustes Materialsandwich, das sich auch beim Kontakt mit dornigem Gestrüpp oder rauem Fels nicht gleich in Fetzen auflöst. Außerdem ist die empfindliche Membran zwischen den beiden Stofflagen optimal geschützt – ideal, wenn man den Wetterschutz tagelang trägt, was auf Nordlandtreks gelegentlich vorkommt.
Alle vier Allround-Hosen besitzen außerdem lange Beinreißverschlüsse. "Diese erleichtern nicht nur das An- und Ausziehen mit Schuhen, sondern dienen auch zur Belüftung. Dadurch kann man die Hose selbst in längeren Regenpausen anlassen", erklärt outdoor-Tester Boris Gnielka.
Die teuren Testhosen von Arcteryx und Fjällräven bieten zudem Haken am Saum, die sich in die Schnürung der Schuhe einhängen lassen. Dies verhindert ein Hochrutschen der Beine und bringt Bonuspunkte. Auch sind bei beiden Regenhosen die für Abrieb anfälligen Knöchelinnenseiten und der Saumabschluss durch besonders zähe Gewebe verstärkt. Das schlägt sich allerdings beim Gewicht nieder, handelt es sich doch bei der Arcteryx Alpha SV (500 g) und der Fjällräven Keb Eco-Shell Trousers (580 g) um die mit Abstand schwersten Kandidaten. Die anderen beiden Allround-Regenhosen wiegen dagegen nur etwas über 300 Gramm.
Auch leichtere Regenhosen im Test
Im Gegensatz zu den robusteren Allroundhosen beträgt das Gewicht der vier Leichtmodelle im Test maximal 250 Gramm, das der Montane Minimus Pants sogar gerade einmal 145 Gramm – ein rekordverdächtiger Wert. Ähnlich beeindruckend fällt das Packmaß aus. Im Schnitt liegt es in dieser Gruppe bei 0,6 Liter (Allrounder: 1,1 bis 1,8 Liter). Hergestellt werden alle vier Kandidaten aus sogenannten 2,5-Lagenlaminaten: Auf der Innenseite des Außenstoffs befindet sich die wasserdichte, atmungsaktive Membran oder Beschichtung, die mit einem weiteren hauchdünnen Film ("0,5-Lage") versiegelt wird. Er lässt das Material weniger auf der Haut kleben und spart im Vergleich zu einer extra Stofflage Gewicht. "Allerdings ist diese Konstruktion nicht ganz so robust.
Für den Dauereinsatz eignen sich 2,5-Lagenhosen weniger, als Regenschutz zum Immer-Dabeihaben sind sie dagegen perfekt", so Gnielka. Außerdem schinden die Hersteller der leichten Hosen durch eine schnörkellose Ausstattung Gewicht. Nur die Berghaus Paclite Pant besitzt lange Beinzipper, bei den anderen reicht der Reißverschluss bis zu den Waden. Deshalb kann man sie nur ohne Stiefel an- oder ausziehen. Vor allem die Marmot Precip Pant bietet aber dennoch nahezu alle für die Praxis wichtigen Features.
Gespannt wartete die Testcrew auf die Ergebnisse der Beregnungsprüfung,die einen sturmgepeitschten, mehrstündigen Wolkenbruch simuliert. "Hier gab es in der Vergangenheit schon öfters Wassereinbrüche bei Überhosen. Meist lecken die Zipper«, erklärt Gnielka. Doch dieses Mal geht alles gut, kein Kandidat leistet sich echte Schwächen. Am besten schneiden die Allrounder von Arcteryx und Fjällräven ab, in denen man knochentrocken bleibt. Bei den meisten anderen Regenhosen saugen die Zipper auf Höhe des Knöchels mit der Zeit zwar etwas Feuchtigkeit nach innen, die Mengen sind aber so gering, dass es kaum Abzug gibt.
Und wie sieht es mit dem Tragekomfort der Hosen aus?
Diesen überprüften die Tester auf Wanderungen, Bergtouren und Treks. Auch hier gibt sich das Feld kaum eine Blöße, die Kandidaten besitzen jedoch unterschiedliche Charaktere. Am geschmeidigsten ist die Fjällräven Keb Eco-Shell Trousers. »Trägt sich durch ihr weiches Material und die gute Passform fast so bequem wie eine Trekkinghose«, lobt Susanne Wacker. Die Alpha AR von Arcteryx zählt ebenfalls zu den Favoriten. Sie glänzt mit top Sitz und Bewegungsfreiheit – perfekt fürs Gebirge. Damit sichern sich beide Allrounder die Spitzenplätze.
Die Leichtmodelle können da nicht ganz mithalten: Ihre Materialinnenseite fühlt sich wegen des fehlenden Futters doch eher glatt und etwas kühl an. Mountain Equipment (Allrounder) und Berghaus (Leichtmodell) bekommen Abzug, weil der Bund nach unten rutscht, sobald man einen schweren Rucksack mit Hüftgurt trägt. Beiden fehlen Gürtelschlaufen oder ein fester Zug anstelle des elastischen, der sich unter Druck dehnt und zu wenig Halt bietet. Auch beim Klimakomfort haben die Allrounder von Arcteryx, Fjällräven und Mountain Equipment die Nase vorn, bieten sie doch die beste Atmungsaktivität und Belüftung im Feld. Bei den leichteren Regenhosen landen die Marmot Precip und die Berghaus Paclite Pant auf Rang eins, die Kandidaten von Montane und Bergans schneiden ordentlich ab. Allerdings entsteht im Innern der 2,5-Lagenhosen mehr Kondensfeuchtigkeit als bei der Dreilagenkonkurrenz, sie trocknen dafür aber sehr schnell wieder.
So beeinflusst die Konstruktion das Hosenklima:
Um die Nähte einer Regenhose abzudichten, werden von innen Bänder aufgebracht, auch Tapes genannt. An sich eine gute Sache, doch an diesen Stellen kann keine Feuchtigkeit mehr entweichen. Da im Extremfall acht bis zehn Meter davon verarbeitet sind, kommt man auf eine Tapefläche von bis zu 0,23 Quadratmeter. Das entspricht fast vier DIN-A4-Blättern. Zudem misst outdoor die Menge an übereinanderliegenden Stofflagen. Diese Material-überlappungen bremsen den Dampfdurchgang etwas.
Tagesaktueller Preisvergleich für die getesteten Regenhosen (sofern Angebote vorhanden)

Dazu passende Regenjacken:
Fazit des Regenhosen-Tests 2017:
Im Test finden Outdoorer für jeden Einsatz die richtige Regenhose. Wer den Wetterschutz tagelang am Stück trägt, sich häufiger durchs Gebüsch schlägt oder auch mal klettert, greift am besten zu einer der beiden überragenden Allroundhosen von Arcteryx (480 Euro) oder Fjällräven (450 Euro). Sie kosten zwar ein Vermögen, doch ihre überragende Performance und aufwendige Konstruktion ist jeden Cent wert. Sucht man dagegen einen leichten Regenschutz, der meist im Rucksack steckt, empfehlen sich vor allem die Marmot Precip Pant (90 Euro) und für Grammzähler die Montane Minimus Pants (135 Euro).