Beim Klettern schützt ein Helm den Kopf bei Steinschlag. Bei ungünstig verlaufenden Stürzen kann der Helm den Kopf auch vor Aufprall-Verletzungen schützen. Helme gibt es mit harter Außenschale (Hartschalenhelm), mit dämpfendem Schaum (Inmoldinghelm) und mittelfester Schale oder mit einer Kombination dieser Schutzmechanismen (Hybridhelm). Manche Helme verfügen über ein zusätzliches internes Dämpfungsystem, das unter dem Namen MIPS bekannt ist. Einige Helme sind für verschiedene Anforderungen optimiert und sind über den Klettersport hinaus teils fürs Skibergsteigen oder Biken zertifiziert. Fürs Klettern "sicher" sind jedoch alle Modelle, die die Zertifizierung fürs Klettern erhalten – die meisten Unterschiede finden sich in Komfort und Handling.

Der beste Kletterhelm ... ist der, den du trägst. Die optimale Passform findet man am besten durch Anprobieren im Fachhandel. Je nach individueller Kopfform passt dir eventuell ein anderer Helm optimal als jemand anderem. Deshalb sollte man immer Anprobieren.
Kletterhelm für Damen, Herren oder Kinder?
Die meisten Kletterhelme sind Unisexmodelle und in ein bis zwei Größen erhältlich. Einige spezielle Damenhelme bieten eine Aussparung für einen Zopf am Hinterkopf. Doch kommt es eher auf die individuelle Kopfform an, ob der Helm gut passt. Weiter unten zeigen wir aktuelle Helme für Kinder.
Wie finde ich die richtige Größe für meinen Kletterhelm?
Helmgrößen richten sich nach dem Kopfumfang. Dafür mit einem Maßband an der dicksten Stelle des Kopfes (meist ungefähr waagerecht auf Stirnhöhe) den Umfang messen. Die Zentimeterzahl (zum Beispiel 56) ergibt dann die Größe. Bei den Helmen lässt sich die Innenschale meist haargenau anpassen.
Was muss man beim Kauf von Kletterhelmen beachten?
Das wichtigste am Kletterhelm ist, dass er gut sitzt und nicht verrutscht oder wackelt. Auch unbequem sollte er nicht sein, lieber weitersuchen. Der Helm sollte kaum spürbar sein und darf nicht vom Klettern ablenken. Fürs Bergsteigen und Winterklettern sollte der Helm auch mit Handschuhen gut bedienbar sein. Weitere Fragen zu Kletterhelmen beantworten wir unten auf dieser Seite ...
Helme im Test 2025
Unterschiede in der Helm-Konstruktion
In-Mold-Helme bestehen aus geschäumtem Kunststoff (EPP oder EPS, bekannt auch als Styropor), verbunden mit einer dünnen, harten Außenhaut (ABS oder Polycarbonat). Sie schützt den Kern und verteilt Schläge auf eine größere Fläche. Bei fünf In-Mold-Testmodellen bedeckt die harte Außenhaut den Helm nur zum Teil: Black Diamond Vapor, Edelrid Salathe Lite, Mammut Wall Rider, Petzl Sirocco und Salewa Aria. Das spart zwar Gewicht (die Helme wiegen zwischen 179 und 231 g), erhöht aber die Anfälligkeit gegenüber Stößen, Kratzern & Co.
In-Mold-Helme mit vollflächiger Außenhaut halten rüden Umgang besser aus, im Test kommen sie von Mammut (Crag Sender, 253 g) und Petzl (Meteor, 244 g). Noch einmal deutlich robuster sind Hybridhelme. Sie bestehen anders als ihre In-Mold-Kollegen nicht aus einem "Guss", sondern aus zwei Teilen: einer kräftigen Außenschale sowie innenliegenden EPP- oder EPS-Elementen. Die Außenschale ist nicht nur besonders dick, sondern steht auch noch über, so schützt sie das Innenleben noch besser. Dafür sind Hybridhelme schwerer, wie die drei Testmodelle zeigen: Am meisten wiegen Black Diamond Half Dome (367 g) und Edelrid Zodiac 3R (356 g). Der Hybrid-Newcomer C.A.M.P. Ikon bringt hingegen nur 288 Gramm auf die Waage.
Für hohen Tragekomfort muss ein Helm aber nicht nur leicht sein, sondern auch gut sitzen. Am besten schnitten hier das In-Mold-Modell Edelrid Salathe Lite und der Hybrid C.A.M.P. Ikon ab, wobei alle anderen Kandidaten auf ähnlich hohem Niveau liegen. Nur der günstige Black Diamond Half Dome fällt im direkten Vergleich etwas ab. Neben dem Komfort interessierte unsere achtköpfige Testcrew auch, wie fest die Helme auf dem Kopf sitzen und wie gut sie sich verstellen lassen. Bei den meisten gibt es hier keine Probleme. Im Gegenteil, fast alle überzeugen auf ganzer Linie – unterm Strich am meisten der brandneue C.A.M.P. Ikon – mit 65 Euro zweitgünstigster im Test. Nicht viel teurer und ebenfalls top, vor allem für den Allroundeinsatz: die Vollschalen-In-Mold-Helme Mammut Crag Sender und Petzl Meteor. Zählt dagegen jedes Gramm, liegen Edelrid Salathe Lite und Petzl Sirocco vorne. Mehr zu den Ergebnissen liest du im PDF zum Download (oben).
Noch mehr aktuelle Kletterhelme
(mit Herstellerangaben, teilweise stark reduziert, siehe Links unten)
Singing Rock Hex

- Typ: Hybridhelm
- Zulassung: Klettern
- Größen: M= 52-58 cm; L= 55-61 cm
- Gewicht: 300 Gramm
- Preis: 71,95 Euro
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Black Diamond Capitan

- Typ: Hybridhelm
- Zulassung: Klettern
- Größen: S/M 53-59 cm; M/L 58-63 cm
- Gewicht: 295 Gramm
- Preis: 69,95 Euro
- Black Diamond Capitan in unserem Partnershop bestellen
Edelrid Zodiac II

Edelrid Zodiac II
- Typ: Hybridhelm
- Zulassung: Klettern
- Größen: 55 – 61 cm
- Gewicht: 356 Gramm
- Preis: 59,95 Euro
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LACD Protector 2.0

- Typ: Hartschalenhelm
- Zulassung: Klettern
- Größen: 53 – 61 cm
- Gewicht: 358 Gramm
- Preis: 54,95 Euro
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Petzl Boreo

- Typ: Hybridhelm
- Zulassung: Klettersteig, Canyoning, Sportklettern, Klettern, Alpinklettern
- Größen: S/M: 48-58 cm; M/L: 53-61 cm
- Gewicht: 300 Gramm
- Preis: 64,95 Euro
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Salewa Piuma 3.0

- Typ: Hartschalenhelm
- Zulassung: Klettern
- Größen: S, M
- Gewicht: 175 Gramm
- Preis: 119,95 Euro
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Stubai Spirit

- Typ: Hartschalenhelm
- Zulassung: Alpinklettern, Klettern
- Größen: 55-60 cm
- Gewicht: 270 Gramm
- Preis: 69,95 Euro
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Kletterhelme für Kinder
Black Diamond Capitan

- Typ: Hybridhelm
- Zulassung: Bike, Klettern
- Größen: Kopfumfang: 49-57 cm
- Gewicht: 358 Gramm
- Preis: 59,95 Euro
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Black Diamond Capitan MIPS

- Typ: Hybridhelm
- Zulassung: Bike, Klettern
- Größen: Kopfumfang: 49-57 cm
- Gewicht: 383 Gramm
- Preis: 89,95 Euro
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Edelrid Shield II

- Typ: Inmold-Technologie
- Zulassung: Klettern, Klettersteig
- Größen: Kopfumfang: 48-56 cm
- Gewicht: 248 Gramm
- Preis: 61,70 Euro
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AustriAlpin Universal Junior

AustriAlpin Universal Junior
- Typ: Hartschalenhelm
- Zulassung: Sportklettern, Alpinklettern, Klettersteig, Klettern
- Größen: Kopfumfang: 48-57 cm
- Gewicht: 320 Gramm
- Preis: 49,95 Euro
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Edelrid Ultralight III

- Typ: Hartschalenhelm
- Zulassung: Bergsport
- Größen: Kopfumfang: 48 – 58 cm
- Gewicht: 425 Gramm
- Preis: 59,95 Euro
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Petzl Picchu

- Typ: Hybridhelm
- Zulassung: Klettern, Bike
- Größen: Kopfumfang: 48-54 cm
- Gewicht: 330 Gramm
- Preis: 54,95 Euro
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Weitere Fragen & Antworten zum Kletterhelm
Was sind wichtige Sicherheitsmerkmale bei Kletterhelmen? Was muss ein Kletterhelm können?
Maximal 10 kN an Kraft darf auf den Kopf einwirken, wenn ein fünf Kilo schwerer Brocken aus zwei Metern Höhe auf den Helm fällt. Das schreibt die Norm EN 12492 für Bergsteigerhelme vor. Aus größerer Höhe genügt natürlich schon ein kleinerer Stein (z.B. ein Kilo aus zehn Metern Höhe), um dieselbe Kraft auf den Helm auszuüben. Daneben sieht die Norm noch seitliche Aufprallversuche, einen Durchdringungstest sowie Prüfungen der Festigkeit der Gurte und des Sitzes auf dem Kopf vor. Einen Schritt weiter bei der Dämpfung geht die freiwillige Norm der UIAA. Sie lässt nur eine Kraft von 8 kN zu. Einige hier gezeigte Helme von Black Diamond, Grivel, Petzl und Skylotec sind auch nach dieser Norm zertifiziert. Richtwerte für eine maximal zulässige Beschleunigung bei einem Seitenaufprall gibt es für Bergsteigerhelme im Gegensatz zu Fahrrad- oder Skihelmen noch nicht. Der Duetto von Grivel hat zudem eine Zulassung als Skihelm nach EN 1077/B, und den Meteor bezeichnet Petzl zusätzlich als ersten CE-zertifizierten Skitourenhelm. Das MIPS-System bietet eine Art Seitenaufprallschutz, dabei soll eine weitere Kunststoffschicht die Beschleunigung dämpfen.
Gibt es spezielle Kletterhelme für verschiedene Kletterarten (z.B. Sportklettern, Alpinklettern)?
Nein, für alle gilt die gleiche Norm (EN 12492).
Wie schwer ist ein Kletterhelm?
Leichte Modelle gibt es bereits ab 155 Gramm, Standardmodelle wiegen um die 250 Gramm und robustere Modelle wiegen circa 350 Gramm und mehr.
Wie oft oder wann sollte ein Kletterhelm ausgetauscht werden?
Nach einem richtigen Schlag, wenn das Dämpfungssystem beeinträchtigt ist. Oder wenn eine sichtbare Beschädigung (wie ein Riss) eingetreten ist.
Was sind die Unterschiede zwischen Kletterhelmen und anderen Helmtypen?
Andere Normen und natürlich andere Unfallszenarien. Bergsteigerhelme schützen bei Steinschlag und Aufprall. Bei Fahrradhelmen oder Bauschutzhelmen gelten andere Belastungen als maßgeblich.
Welche Features können Kletterhelme haben?
Zusätzlich zur schützenden Schale verfügen Kletterhelme über einen individuell einstellbare Verstellelemente, einen Verschluss, zumeist und sinnvollerweise über eine Stirnlampenbefestigung sowie manchmal über eine Aussparung für lange Haare.
Wie teuer ist ein guter Kletterhelm?
Das ist sehr unterschiedlich, die Preisspanne geht von circa 50 bis rund 170 Euro.
Wo kann man Kletterhelme kaufen?
Klar, auch in vielen Online-Shops wie Amazon und Co. Wir raten aber zum Fachhandel, um die beste Lösung für die eigenen individuellen Ansprüche und die Kopfform zu finden.
Wie reinigt man einen Kletterhelm richtig?
Am besten mit einem feuchten Tuch, bei herausnehmbarem Polster auch in warmem Wasser. Vor allem sollte man darauf achten, den Helm nach jeder Benutzung gründlich trocknen zu lassen.