Test: Daunen- und Kunstfaserjacken zum Klettern

Isolationsjacken im Test 2024
Test: Daunen- und Kunstfaserjacken fürs Klettern & Bergsport

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 10.11.2024
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Winterbergsteigen
Foto: Mountain Equipment

Selbst diejenigen, die es im Winter zum Klettern in wärmere Gefilde zieht, tun gut daran, eine warme Jacke im Gepäck zu haben. Wieder zurück in mitteleuropäischen Gefilden, ist ein gut isolierendes Kleidungsstück sowieso unumgänglich. Und beim Bouldern im winterlichen Bleau, beim Eisklettern oder auf Skitour darf es dann auch etwas dicker sein.

Damit ihr gegen Grade um und unter Null gewappnet seid, haben wir uns zusammen mit den outdoor-Kollegen neun Jacken mit Daunen und fünf mit Kunstfaserisolierung für unterschiedliche Einsatzbereiche angeschaut. Die Palette reicht von ordentlich dick wie bei den Modellen von Crazy oder La Sportiva bis zu den ultraleichten Jacken von Norrøna oder Black Diamond.

Kunstfaser oder Daune?

Das ist für manchen schon fast eine Glaubensfrage. Sehen wir es ganz nüchtern von der praktischen Seite: Eine Daunenjacke bringt bei gleichem Gewicht immer noch eine bessere Wärmeleistung als ihr Kunstfaserpendant – trotz immer neuer Materialien.

Ihr großer Nachteil: Bei Nässe verliert sie schnell an Bauschkraft und klumpt. Das ist auch bei wasserfest behandelter Daune im Lauf der Zeit so, besonders wenn etwa ein Rucksack die Füllung zusammendrückt. Behandelte Daune trocknet allerdings schneller als unbehandelte. Bei schweißtreibenden Aufstiegen mit Rucksack sind Daunenjacken aber fehl am Platz. Einmal durchgeschwitzt sind sie nutzlos wie ein nasses Unterhemd. Alle vier Hersteller in unserem Artikel verwenden im Übrigen nur europäische Daune von Tieren, deren Haltung den entsprechenden Normen und Standards genügt.

Der große Vorteil der Jacken mit Kunstfaserfüllung liegt klar darin, dass sie unempfindlich gegen Nässe sind. In puncto Wärmeleistung sind die Kunstfasermaterialien dank neuer Technologien kräftig am Aufholen. Dazu werden die Eigenschaften von Daune in ihrer Faserstruktur und Bauschkraft so weit wie möglich imitiert.

Auf die Verpackung kommt es an

Die Wärmeleistung einer Jacke nur an Art und Menge des Isolationsmaterials festzumachen, würde zu kurz greifen. Konstruktion und Ausstattung tragen einiges zur Performance bei. Eine gut sitzende Kapuze steigert die Wärmeleistung einer Jacke um bis zu 25 Prozent. An den Kapuzen hier im Feld, ob anpassbar oder nicht, gibt es in dem Punkt nix zu meckern. Auch ohne aufgesetzte Kapuze sollte der Kragen dicht anliegen, damit keine Wärme entweicht. Für Ärmelbündchen und Saum gilt dasselbe.

Um keine Kältebrücken zu bilden, brauchen die Reißverschlüsse eine Abdeckung. Durchgesteppte Nähte sind ebenfalls Kältebrücken und verringern so die Wärmeleistung, gehören in dieser Jackenkategorie aber meist zum Standard. Damit eine Jacke ihre volle Leistung ausspielen kann, sollte sie gut passen und weder zu weit, noch zu eng sein. Wer mehr Wert auf Komfort legt oder noch dick was drunterziehen will, sollte bei den meisten Isojacken eine Nummer größer wählen. Dies aber nur als Richtwert, denn Probieren geht wie immer über Studieren. A propos drunter ziehen: Bei allen Jacken und vor allem bei den Leichtgewichten sollte natürlich darunter eine dem jeweiligen Temperaturbereich angepasste Kleidung getragen werden.

Das Testfeld im Detail

Fazit