Was gibt es für Kletterer schöneres als ein Wochenende am Fels zu verbringen? Genau. Deshalb präsentieren wir hier das 3 mal 3 der idealen Klettergebiete für Kurztrips. Wir präsentieren je drei Kletterfelsen für Einsteiger und Fortgeschrittene in Deutschland, Österreich und der Schweiz – eben ideal, um für ein Wochenende hinzufahren und das Klettern am Fels zu genießen.
In der obenstehenden Fotostrecke zeigen wir Eindrücke aus den vorgestellten Klettergebieten, so kann man sich ein Bild machen vom Charakter der Kletterei und der Umgebung. Neun Kletterziele, neun mal Fels vom Feinsten – jetzt müsst ihr nur noch entscheiden, wo Ihr nächstes Wochenende hinfahrt.
Klettern im Zillertal, Österreich
Zum Klettern und Bouldern im Zillertal: Vor 20 Jahren noch eine stille Ecke, in der eingefleischte Locals neue Routen und Boulder erschlossen, hat sich das Zillertal zu einer der ersten Tiroler Adressen fürs Klettern und Bouldern entwickelt. Der Fels des Tales – Granit und Gneis kommen vor – ist kletterfreundlich strukturiert und bietet vom Boulder bis zur Mehrseillängen-Sportkletterroute alles, was das Kletterherz begehrt.
Einen guten ersten Eindruck vermitteln die Granittürme der Ewigen Jagdgründe bei Ginzling. 130 Routen in praktisch allen Graden sorgen hier für tagelanges Klettervergnügen.
Info zum Klettern im Zillertal
Lage: Rund 75 Kilometer südwestlich von Kufstein.
Unterkunft: Einen Campingplatz gibt es in Mayrhofen (www.campingplatz-tirol.at). Die coolste Unterkunft bietet Gerhard Hörhagers Selbstversorgerhaus „Diggl Climbers & Freeride Farm“ mit Boulderraum und Sauna (www.diggl.at). Gerhard ist Kletterlegende und weiß auf alle Fragen zum Klettern und Bouldern im Zillertal Antwort.
Routen: In den Ewigen Jagdgründen rund 130 Einseillängenrouten, von 3c bis 8c+, Schwerpunkt von 6a bis 8a. Über 30 weitere Klettergebiete im Tal plus 16 Bouldergebiete.
Routen: Zillertal – Klettern und Bouldern (inklusive App-Guide von Vertical Life), Lochner-Verlag, 2014. Oder Zillertal - Klettern und Bouldern von Markus Schwaiger (Link zu Amazon).





Mehr:





Klettern im Tessin: Ponte Brolla
Zum Klettern in Ponte Brolla, Tessin, Schweiz: Die Felsen oberhalb von Ponte Brolla gehören zu den beliebtesten im ganzen Tessin. Nach Süden ausgerichtet, in perfektem Gneis, bis zu sieben Seillängen lang und dazu noch mit einsteigertauglichen Schwierigkeiten: Was will man mehr? Noch dazu, wo im Tessin ständig die Sonne scheint. Falls doch Wünsche offenbleiben: Einfach mal rechts ums Eck in die Ostseite des Castelliere – so heißt die Hauptwand – biegen. Nun den Kopf etwas in den Nacken legen: Aha, hier verstecken sich also die harten und steilen Routen. Kurzum: Alle werden glücklich!
Info zum Klettern im Tessin:
Lage: Rund 4 km nordwestlich von Locarno im Maggiatal, direkt oberhalb von Ponte Brolla.
Unterkunft: Camping Piccolo Paradiso in Avegno (www.camping-piccoloparadiso.com). Weitere Campingplätze im Maggiatal und am Lago Maggiore.
Routen: Südseitig rund 130 Routen, überwiegend zwischen 4 und 6a, Längen bis rund 200 m. Ostseitig rund 90 Routen, Schwerpunkt 6b bis 8b, bis 90 m.
Führer: Plaisir Sud und Extrem Sud, Edition Filidor, 2014;
Kletterführer Ticino e Moesano, SAV-Verlag, 2013.
Einen guten ersten Eindruck vermitteln die Granittürme der Ewigen Jagdgründe bei Ginzling. 130 Routen in praktisch allen Graden sorgen hier für tagelanges Klettervergnügen.
Mehr:





Klettern im Oberen Donautal
Zum Klettern im Donautal, Baden-Württemberg, Deutschland:
Rund 30 Kilometer schlängelt sich die Donau vom Klosterstädtchen Beuron bis nach Sigmaringen durch ein tief in die Albhochfläche eingeschnittenes Tal, das beidseits von gewaltigen Felsfluchten gesäumt wird. Die höchste davon, der Schaufels, gehört zu den größten außeralpinen Wänden Deutschlands und bietet Routen mit bis zu fünf Seillängen. Die bei Kletterern beliebteste Ecke des Tals ist jedoch der Hausener Felsenkranz. Hier reihen sich auf eine Gehdistanz von 15 Minuten ebensoviele Wände mit über 300 Routen auf. Ob vierter oder neunter Grad, ob löchrig, plattig oder rissig, ob geneigt oder brachial steil: Hier gibt es einfach alles.
Info zum Klettern im oberen Donautal:
Lage: Rund 100 Kilometer südlich von Stuttgart.
Unterkunft: Sehr schöner Campingplatz in Hausen im Tal (www.camping-wagenburg.de), DAV Hütte Ebinger Haus (www.alpenverein-ebingen.de).
Routen: Knapp 700 Routen an 28 Wänden, meist 1 bis 2 Seillängen.
Führer: Kletterführer Donautal, vom Panico Alpinverlag.
Klettern im Labertal, Südlicher Frankenjura
Zum Klettern im Labertal, Bayern, Deutschland:
Der gar nicht kleine Bruder des Nördlichen Frankenjuras heißt: Südlicher Frankenjura. An den Felsen bei Konstein und im Altmühltal wurde schon vor 30 Jahre Klettergeschichte geschrieben. Weniger spektakulär, dafür bei den Regensburger Kletterern sehr beliebt sind die Wände des Labertals: 17 Felsen mit über 200 Routen locken hier in die Vertikale, und besonders die löchrigen Exemplare bei Schönhofen erfreuen sich sehr regen Besuchs. Kein Wunder, vereinen sie doch moderate Schwierigkeiten mit bester Absicherung.
Info zum Klettern im Labertal:
Lage: Rund 15 Kilometer westlich von Regensburg
Unterkunft: Campingplatz Hartlmühle in Laaber (www.hartlmuehle.de); Naturfreundehaus Schön-
hofen (www.naturfreunde-regensburg.org).
Routen: Über 200, bei Schönhofen schöne Auswahl an Routen von 4 bis 5, sonst meist zwischen 6 und 8; Wandhöhen von 15 bis 40 m.
Führer: Südlicher Frankenjura, Panico Alpinverlag, 2012.





Klettern in Lüerdissen, Ith
Zum Klettern in Lüerdissen, Ith, Deutschland:
Hoch im Norden, wo die Felsen Klippen heißen, selbst wenn sie nicht ins Meer reichen, begeistert das Weser-Leine-Bergland die kletternden Massen. Und ganz oben auf der Popularitäts-Skala stehen die Lüerdisser Klippen im Ith. Dazu trägt vor allem die große Zahl an leichten, schönen Routen bei. Aber auch der löchrige Kalk, die kurzen Zustiege und der Campingplatz quasi auf dem Felskopf sorgen dafür, dass sogar Kletterer aus den Niederlanden und Belgien anreisen. Alleine ist man hier selten. Zur Not gibt es noch viele andere feine Klippen ganz in der Nähe, wie zum Beispiel in Holzen.
Info zum Klettern im Ith:
Lage: Rund 40 Kilometer südwestlich von
Hildesheim.
Unterkunft: Ith-Zeltplatz (www.jdav-nord.de).
Routen: Über 400 Routen an 26 Massiven, davon etwa die Hälfte in den Graden 3 bis 5; Wandhöhen von 10 bis 30 m.
Führer: Hoch im Norden, Panico Alpinverlag, 2013.
Klettern auf der Äscher Ebenalp, Appenzell, Schweiz
Zum Klettern auf der Äscher Ebenalp, Appenzell, Schweiz:
An heißen Tagen in luftiger Höhe gepflegt sportklettern: am 1,5 Kilometer breiten und rund 80 Meter hohen Felsband von Äscher kein Problem. Mit der Seilbahn geht es auf knapp 1700 Meter
hinauf, dann führt ein kurzer Abstieg von der Bergstation zu den Einstiegen. Hier geht es direkt in die kalkige Senkrechte, die sich über grünen Matten erhebt. Der Fels ist fest und rau, die Routen sind allerdings anspruchsvoll: Unter 6b ist kaum etwas zu holen, nur die Füesslerkante bleibt mit drei Längen in den Graden 5c, 5a und 5c gerade noch im Plaisirbereich.
Info zum Klettern auf der Äscher Ebenalp, Appenzell, Schweiz:
Lage: Rund 7 km südlich von Appenzell oberhalb von Wasserauen im Alpsteingebirge.
Unterkunft: Berggasthaus Ebenalp bei der Bergstation (www.gasthaus-ebenalp.ch), Berggasthaus Äscher-Wildkirchli, romantisch am Wandfuß (www.aescher-ai.ch).
Routen: Rund 100 Routen, zwischen einer und vier Seillängen, großteils zwischen 6b und 7a.
Führer: Extrem Ost, Edition Filidor, 2013.
Klettern an der Wissenfluh, Berner Voralpen, Schweiz
Zum Klettern an der Wissenfluh, Berner Voralpen, Schweiz:
Die Berner Voralpen stehen für Klassekalk mit ebensolcher Aussicht. Es gibt zahllose Klettergärten vom Simmental im Westen bis zum Haslital im Osten, und häufig hat man beim Klettern das berühmte Dreigestirn von Eiger, Mönch und Jungfrau im Blick. Die Wissenfluh ist mit ihren fast 90 Routen von 5a bis 7b+ ein würdiger Vertreter dieser wunderschönen Region: Der Fels ist exzellent und rau, die Routen sind abwechslungsreich und bis zu vier Seillängen lang, und der Ausblick auf die Eisriesen der Berner Alpen ist zum Niederknien.
Info zum Klettern an der Wissenfluh, Berner Voralpen, Schweiz:
Lage: Rund 40 Kilometer südlich von Bern bei Reutigen.
Unterkunft: Am Thunersee und rund um Interlaken gibt es
diverse Campingplätze (www.campinginterlaken.ch), oft mit direktem Seezugang und Bademöglichkeit.
Routen: Rund 90, vorwiegend von 5c bis 6c, Wandhöhe 25 bis 80 m; viele weitere Klettergärten in der Nähe.
Führer: Plaisir West, Edition Filidor (www.filidor.ch).
Klettern bei Bludenz, Vorarlberg, Österreich
Zum Klettern bei Bludenz, Vorarlberg, Österreich:
Spätestens seit Beat Kammerlander an der Bürser Platte sein Trad-Meisterstück Prinzip Hoffnung (10/10+) ablieferte, sind die Wände bei Bludenz sogar international bekannt. Dabei ist die Bürser Platte gar nicht mal typisch. Denn der Treffpunkt der Extremen sind eher die Konglomerat-Überhänge auf der anderen Seite des Orts, wo seit Jahren Finger lang und die Arme dick werden. Ähnlich hart, nur nicht so steil geht es am Lorünser Wändchen zur Sache. Und wer es weniger extrem mag: Die Routen am Hangenden Stein bei Nüziders sind abwechslungsreich und dazu sonnig und lang.
Info zum Klettern bei Bludenz, Vorarlberg, Österreich:
Lage: Rund um Bludenz in Vorarlberg.
Unterkunft: Camping Sonnenberg in Nüziders (www.camping-
sonnenberg.com), Heidi‘s Camping in Bürserberg
(www.burtschahof.at).
Routen: In Bürs rund 150 Konglomerat-Routen ab 6 aufwärts, viele Routen von 8 bis 11; am Hangenden Stein rund 150 Routen im Kalk mit bis zu 80 m Wandhöhe, Schwerpunkt in den Graden 6 und 7; am Lorünser Wändchen rund 50 Routen, ebenfalls Kalk, sehr kompakt und meist ab 8 aufwärts.
Führer: Sportkletterführer Vorarlberg, Panico Alpinverlag, 2014
Klettern am Kanzianiberg, Österreich
Zum Klettern am Kanzianiberg, Österreich:
„Eines der schönsten Klettergebiete in Österreich“ – dass ein Führerautor sein Arbeitsgebiet vor lauter Begeisterung über den grünen Klee lobt, ist ja ganz normal. Beim Kanzianiberg liegt Ingo Neumann aber auch objektiv richtig: Die nach Südwesten ausgerichteten, bis zu 50 Meter hohen Wände des Hügels in Kärnten liegen wunderschön im Grünen und bestehen aus kompaktem, festem Kalk. Von kleingriffig-plattig bis löchrig-steil reicht die Routenpalette, und von den 450 Routen siedeln immerhin 70 in den unteren Graden von 4a bis 5c. Für Kurzentschlossene bietet sich der Besuch übrigens vom 22. bis 24. Mai an. Dann steigt das Event „King of Kanzi“, unter anderem mit einem 80‘s Climbing Marathon, einem Vortrag von Steve House und vielem mehr.
Info zum Klettern am Kanzianiberg, Österreich:
Lage: Rund 10 Kilometer südlich von Villach bei Finkenstein.
Unterkunft: Camping Poglitsch am Faaker See mit Bademöglichkeit, 4 km vom Kanzianiberg entfernt (www.kindercamping.at).






Routen: Rund 450 Routen, 20 bis 50 m, maximal bis 4 SL; Schwierigkeiten von 2c bis 8b+/8c, Schwerpunkt von 5c aufwärts, sehr viele Routen von 6b bis 7c.
Führer: Klettern am Kanzianiberg, edition neumann, 2013.
Eventinfos: www.kanzianiberg.com