Als der schwedische Hersteller Hilleberg vor rund 30 Jahren das erste Tunnelzelt entwarf, war kaum abzusehen, wie gut sich diese Zeltform am Markt behaupten würde. Heute bietet fast jeder Zelthersteller ein breites Sortiment an Tunnelmodellen an. Kein Wunder, denn durch die simple Konstruktion mit ihren kurzen Gestängebögen bleibt das Gewicht niedrig, gleichzeitig schaffen die steil aufragenden Seitenwände einen großen Innenraum – entscheidende Kriterien für Outdoorer. Doch wie sieht es mit dem Wetterschutz aus? Bleiben Tunnelzelte im Sturm stehen und bei Regen trocken? Wie gut lassen sie sich belüften, wie einfach aufbauen?
Sechs Zweipersonentunnel mussten im outdoor-Test zeigen, was sie leisten. Eine Überraschung brachte der Test vor der Windmaschine: Alle sechs Zelte überstanden selbst Böen um 110 km/h. Am besten – fast regungslos – blieben die Modelle von Jack Wolfskin und Vaude stehen. Richtig abgespannt, übersteht man in diesen beiden jeden Sturm. Auch Wolkenbrüche und Sumpfboden können ihnen nichts anhaben, wobei hier Salewa und Tatonka ebenfalls Spitzenwerte liefern. Und wie sieht es mit dem Zeltaufbau aus? Der fällt beim Wolfskin am leichtesten, doch auch beim Salewa Omega und beim Vaude Ferret braucht man zu zweit nicht länger als drei Minuten.
Fazit: Unterm Strich kann outdoor vor allem zwei Zelte empfehlen: Für Touren, bei denen eher ein leichtes als ein besonders geräumiges Zelt gefragt ist, das Vaude Ferret 1. Es wiegt gut drei Kilo, bietet einen komfortablen Seiteneingang, ein ausreichend langes Innenzelt und optimale Ventilationsmöglichkeiten. Für Nordlandtreks und Wintertouren hingegen, bei denen neben gutem Wetterschutz auch ein großzügiges Raumangebot zählt, ist das Tundra II RT von Jack Wolfskin die erste Wahl.
Die Zelte in diesem Test:
So bauen Sie Ihr Tunnelzelt sturmsicher auf
Windrichtung:
Idealerweise steht der Tunnel in Längsrichtung zum Wind – so bietet er am wenigsten Angriffsfläche. Achten Sie darauf, dass der Eingang vom Wind weg zeigt.
Fest verankern:
Gleich nach dem Ausbreiten des Zeltes verankern Sie es an der windzugewandten Seite mit zwei, drei Heringen. Als Heringe kommen nur über 15 Zentimeter lange V-Profil-Modelle in Frage, die stets bis zum Anschlag im Boden versenkt werden müssen.

Festzurren:
Fast alle Tunnelmodelle besitzen Spanngurte an der unteren Gestängeaufnahme. Sie müssen knallfest angezogen werden, um Spannung auf die Bögen zu bringen.
Abspannen:
Spannen Sie alle Sturmleinen, und zwar richtig straff. Die am vorderen und hinteren Gestängebogen müssen im 45-Grad-Winkel zum Zelt gespannt werden.





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