Mit einem guten Zelt übernachtet man selbst an den unwirtlichsten Plätzen komfortabel. Wir haben 24 Trekkingzelte für euch verglichen.
Mit einem guten Zelt übernachtet man selbst an den unwirtlichsten Plätzen komfortabel. Wir haben 24 Trekkingzelte für euch verglichen.
Übernachten, wo es einem gefällt – auf Bergwiesen, in Wäldern, an Flüssen und Seen: Mit einem guten Trekkingzelt fühlt man sich in der Wildnis Skandinaviens genauso zu Hause wie in den Alpen oder auch deutschen Mittelgebirgen, wo immer mehr Regionen das Übernachten auf freier Flur erlauben. Dabei muss ein Zelt mehr aushalten als auf dem Campingplatz, vor allem mit Sumpfböden und Stürmen muss es auf manchen Touren fertig werden. Außerdem sollte das Zelt leicht sein und klein im Packmaß. Wenn es dann noch so geräumig ist, dass man darin bequem einen Regentag aussitzen kann, wenn es sich einfach und zügig aufbauen und so gut belüften lässt, dass kein Kondenswasser auf den Schlafsack tropft, dann wird man damit viel Freude haben.
Um so ein Zelt zu finden helfen unser OUTDOOR-Tests, bei welchen wir uns vielversprechende Zelt-Modelle renommierter Marken herausgesucht haben. Außerdem zeigen wir, dass man für ein richtig gutes Trekkingzelt keine Unsummen ausgeben muss.
Das ideale Trekkingzelt lockt mit komfortablem Wohnraum,solidem Wetterschutz und ist leicht genug, um es im Rucksack mitzunehmen. Wir haben 23 Modelle getestet.
Das Wickiup erinnert mit der zentralen Aufstellstange an ein Tipi. Es besitzt die größte Grundfläche im Feld, doch die Raumausnutzung könnte besser sein. Für zwei Personen reicht der Platz aber. Damit Regen nicht ins Innenzelt tropft, lässt sich die linke Eingangsecke (blaues Band) ausklicken und zurückschieben. Der Aufbau klappt mit Übung gut. Statt der Stange kann man zwei miteinander verbundene Trekkingstöcke nutzen – das spart 355 Gramm.
Frisch überarbeitet geht das Exped Mira II HV an den Start. Trotz des geringen Gewichts finden zwei Personen Platz, dank des angenehmen Grüntons fühlt man sich im Innern, als läge man auf einer Almwiese. Das untere Drittel und der Zenit des luftigen Meshinnenraums bestehen aus wind- und wasserfestem Nylon, der Wetterschutz ist sehr gut. Bei steinigem Untergrund empfiehlt sich die extra erhältliche Bodenplane (190 g, 100 €).
In wetterwilden Regionen braucht man ein Zelt, das sich blitzschnell aufbauen lässt. Es muss Starkregen, Sturm wie Schneetreiben abhalten. Die gut belüftete Apsis braucht so viel Platz, um darin gut kochen zu können. All diese Eigenschaften bietet das Fjällräven Abisko Endurance – bei einem Gewicht von unter drei Kilo. Im Test punktete der vierjahreszeitentaugliche Tunnel zudem mit top Handling, reißfesten Materialien und effektiver Ventilation.
Decathlon schickt das günstigste Modell ins Rennen: Das Forclaz Trek 900 kostet gerade einmal 230 Euro. Für diesen Preis gibt es sogar eine fest eingenähte Bodenplane im einen Eck der Apsiden – ideal, um den Rucksack im Trockenen abzustellen. Raumangebot, Wetterschutz und Aufbau liegen auf dem Niveau der meisten anderen Kuppeln im Feld, durch die schmalen Schlitze der Außenzeltlüfter strömt aber kaum Frischluft ein.
Kein anderes Modell im Feld vereint geringes Gewicht, Robustheit, Komfort und Wetterschutz so gekonnt wie das Helags. Die Innenzelttüren aus Powermesh sind robuster und weniger zugig als solche aus Moskitonetz. Außerdem ermöglicht das hochgezogene Außenzelt eine effektive Ventilation, die Apsis lässt sich für mehr Windschutz aber auch bodennah abspannen. Ebenso perfekt: der Auf- und Abbau sowie die bis ins Detail stimmige Bedienung.
Bei der Exolight-Serie zielt Wolfskin auf Leichtgewichtstrekker, die beim Zeltaufbau keine Zeit vergeuden wollen. Dank außenliegendem Clip-in-Gestänge steht die Kuppel im Nu. Zwei Eingänge sorgen für Komfort und Aussicht, die Apsiden reichen fürs Nötigste, der Innenraum genügt dank 2,05 Meter Liegelänge auch Großen. Nur die schrägen Wände rauben etwas Platz. Auch beult es im Wind stärker ein als andere. Der Nässeschutz überzeugt hingegen voll.
Mountain Hardwear sagt beim Aspect jedem Gramm zu viel den Kampf an. Trotzdem haben es zwei Personen im Innenraum so richtig gemütlich, auch Wind und Wetter hält die einfach aufzubauende Kuppel ab. Die oberen zwei Drittel des Innenraums bestehen aus Moskitonetz: Ohne Außenhaut genießt du den freien Blick in die Sterne. Allerdings zieht es bei frischem Wind auch mit Überdach, und Kondens tropft ungehindert auf die Insassen.
Seit Jahren punkten Rejka-Tunnelzelte in unseren Tests mit starker Leistung zu verhältnismäßig günstigen Preisen. Das Hamra Light zeigt: Das kleine Label kann auch Kuppeln bauen. Durch den zugfreien, gut belüftbaren Innenraum eignet sich die recht geräumige, leichte und wetterfeste Zweipersonenhütte sowohl für Touren in Skandinavien, den Alpen oder warmen Gefilden. Auch top: das sehr reißfeste Material und der dicke Boden.
255 Euro kostet das Robens Boulder 3 – verdammt wenig für ein so wetterfestes Kuppelzelt, in dem zwei Personen auch mit viel Gepäck unterkommen. Zu groß dürfen sie aber aufgrund der recht kurzen Liegelänge nicht sein. Der Aufbau geht recht flott. Tipp: Zuerst die Firststange in die Außenhaut einfädeln und beides zusammen über den Innenraum legen. Die Verarbeitung der Nähte und Bänder gewinnt keinen Schönheitspreis, aber erfüllt ihren Zweck.
Das Litetrek Pro bringt alles mit, was in den Bergen zählt: Es ist sturmstabil, leicht, lässt sich im Nu aufstellen und hat dank kleiner Stellfläche gute Karten, eine der oft raren Lücken im Geröll zu füllen. Abstriche muss man nur beim Apsisplatz machen – nicht aber beim Innenraum, hier liegt das Salewa im Mittelfeld. Praktisch: Mittels Steckschnallen lässt sich das Innenzelt ausklippen und zurückschieben, was die Apsis vergrößert, etwa zum Kochen bei Regen.
Sea to Summit ist ein Newcomer im Zeltsegment und heizt den etablierten Marken dank kluger Ideen mächtig ein. Die von der Mitte ansteigende Firststange des Telos sorgt für viel Kopffreiheit und hohe Windstabilität. Bei der Plusversion besteht der Innenraum aus Nylon, und es gibt voll verschließbare Lüfter sowie einen recht robusten Boden. Außerdem überrascht in Anbetracht des äußerst niedrigen Gewichts das gute Raumangebot.
Mit dem Gargia 3 bietet Tatonka ein sehr gut belüftetes Tunnelzelt mit super geräumigem Innenbereich und großer Apsis. In warmen Nächten kannst du den Hintereingang für noch mehr Durchzug geöffnet lassen. Außerdem lässt sich das Gargia blitzschnell aufbauen. Es hält Regen und Bodennässe ab und voll abgespannt auch Starkwind. Weitere Stärken: die enorm langlebigen Materialien und die hervorragende Verarbeitung.
Das Wechsel Outpost besitzt ein asymmetrisches Innenzelt, in dem sich zumindest eine große Person so richtig ausstrecken kann. Sitzhöhe gibt es am Eingang – oder du hängst in der sehr geräumigen Apsis des Dreibogentunnels ab. Deren vorderer Eingang erlaubt einem aus dem Innenzelt heraus den Blick in die Landschaft. Außerdem gibt es eine Seitentür. Auch klasse: Aufbau, Wetterschutz und Verarbeitung. Das Gewicht geht noch in Ordnung.
Das teuerste Zelt im Vergleichstest 2019/2020 war auch das beste: Der Dreibogentunnel-Klassiker Hilleberg Kaitum 2 hält Stürme aus und Nässe ab, lässt sich flink auf- und abbauen und sehr gut belüften. In seinem hellen, sehr großen Innenzelt mit reichlich Liegelänge verbringt man gerne einen (Regen-)Tag. Die Vorräume kann man für mehr Aussicht komplett wegklappen, beide Eingänge bis über den Zenit öffnen. Material- und Verarbeitungsgüte des Hilleberg Kaitum 2 Tunnelzelts sind top und stehen für lange Haltbarkeit.
Tatonka schickt mit dem Orbit 3 ein altgedientes Zweibogen-Tunnelzelt ins Rennen. Im Test 2020 präsentierte sich dieses Trekkingzelt souverän, ausgereift und holte in jeder Disziplin Bestnoten: Wetterschutz und Ventilation des Tatonka Orbit 3 sind top, selbst für Wintertouren ist das Tunnelzelt gerüstet. Auch Verarbeitung und Materialgüte spielen bei diesem Zelt in der ersten Liga, der Außenzeltstoff erreicht in puncto Weiterreißfestigkeit sogar fast Hilleberg-Niveau. Unterm Strich bekommen Outdoorer mit dem Tatonka Orbit 3 ein tolles Allroundzelt – zum fairen Preis von rund 560 Euro.
Unglaublich, wie viel Platz ein Zwei-Kilo-Zelt bieten kann: Im Big Agnes Copper Spur HV UL3 können sich selbst Große ausstrecken, aufrecht sitzen und dank heller, steiler Wände wohlfühlen, zumal das Gepäck in den beiden Apsiden unterkommt. Die beiden Eingänge des Big Agnes Copper Spur HV UL3 lassen sich zur Belüftung regendicht öffnen und fixieren, auch kann man sie mit Stöcken zur schattenspendenden wie nässeabweisenden Markise aufstellen – so kann man auch bei Mistwetter aus dem Big Agnes-Zelt ins Grüne gucken.
Ein Kuppelzelt für unter 300 Euro? Das findet man selten, erst recht, wenn auch Gewicht und Packmaß im Rahmen bleiben sollen. Robens zeigt, wie’s geht: Das Robens Tor 3 Zelt trotzte in unserem Praxistest nicht nur Wind und Wolkenbruch, es bot auch Wohnkomfort: Vor allem die üppige Sitzhöhe und effektive Ventilation gefielen den Testern. Bei Platzangebot und Liegelänge muss man beim Robens Tor 3 Zelt dagegen Abstriche machen: Für große Personen eignet sich das Robens Tor 3 weniger (effektive Liegelänge: 1,8 m). Ansonsten ist das Robens-Kuppelzelt für jede Tour zu haben.
Die Berliner Zeltschmiede Wechsel setzt beim Tempest 3 auf ein asymmetrisches Innenzelt, in dem sich zumindest eine Person so richtig ausstrecken kann. Auch Kopffreiheit und Stauraum gibt es in diesem Trekkingzelt reichlich, zwei seitliche Apsis-Eingänge sorgen für Durchzug bei Wärme. Trotz des üppigen Platzangebots bringt das Tunnelzelt Wechsel Tempest 3 keine 2,9 Kilo auf die Waage. Das komfortable Wechsel-Zelt glänzte in unserem Praxistest mit Sturmfestigkeit, top Nässeschutz und sehr einfachem Aufbau.
Das Litetrek Pro bringt alles mit, was in den Bergen zählt: Es ist sturmstabil, leicht, lässt sich im Nu aufstellen und hat dank kleiner Stellfläche gute Karten, eine der oft raren Lücken im Geröll zu füllen. Abstriche muss man nur beim Apsisplatz machen – nicht aber beim Innenraum, hier lag das Salewa Litetrek Pro 3 im Mittelfeld unseres Testfeldes 2020. Praktisch: Mittels Steckschnallen lässt sich das Innenzelt des Salewa Litetrek Pro 3 Kuppelzeltes ausklippen und zurückschieben, was die Apsis vergrößert, etwa zum Kochen bei Regen.
Bei der Exolight-Serie zielt Wolfskin auf Leichtgewichtstrekker, die beim Zeltaufbau keine Zeit vergeuden wollen. Dank außenliegendem Clip-In-Gestänge steht das Jack Wolfskin Exolight 3 im Nu. Zwei Eingänge sorgen für Komfort und Aussicht, die Apsiden reichen fürs Nötigste, der Innenraum genügt dank 2,20 Meter Nutzlänge auch großen Personen. Nur die schrägen Wände rauben dem 2-3-Personen-Kuppelzelt etwas Platz. Auch beult das Jack Wolfskin Exolight 3 im Wind stärker ein als andere. Der Nässeschutz des Exolight-Trekkingzeltes überzeugt hingegen voll.
Exped setzt beim Outer Space 2 den Schwerpunkt auf die Apsis, die so viel Platz bietet, dass man sich darin gebückt stehend umkleiden oder zu viert bequem sitzen kann. Dafür gibt es im Exped Outer Space II nur ein kleines Innenzelt mit Moskitonetzwänden – durch die im Test Kondenswasser tropfte: Das Exped-Zelt lässt sich nur über die geöffneten Eingänge belüften. Dennoch ist es eine gute Wahl für Zeltplatztouren – und alle, die eine große Apsis zum Kochen, Klönen und Abwettern schätzen.
In wetterwilden Regionen braucht man ein Zelt, das sich blitzschnell aufbauen lässt, Starkregen, Sturm und Schneetreiben trotzt und eine Zeltapsis bietet, die groß und gut genug belüftet ist, um darin auch kochen zu können. Das Fjällräven Abisko Endurance 3 Trekkingzelt bietet all diese Eigenschaften bei einem Gewicht von unter drei Kilo. In unserem Test 2020 punktete das vierjahreszeitentaugliche Tunnelzelt zudem mit top Handling, reißfesten Materialien und effektiver Ventilation.
Beim Vaude verbinden Klettstreifen Innen- und Außenzelt. So kann man das Space in einem Rutsch regenfest aufbauen, und danach ebenso flott die Außenhaut vom großzügigen Innenraum abkletten – etwa in lauen Nächten oder zum Sternegucken. Einzigartig: Das verschweißte Außenzelt aus reißfestem Silikonnylon kommt ohne Nähte aus und dehnt sich bei Nässe kaum. Auch der Boden besitzt eine Silikonbeschichtung, die ihn stabiler macht.
Kuppelzelt, Tunnelzelt oder Geodät – jeder Zelttyp besitzt andere Stärken. Hier zeigen wir euch, welcher sich am leichtesten aufbauen lässt, welcher viel Platz bei wenig Gewicht bietet und welches Zelt Stürmen am besten trotzt.
Welches Zelt nehmen? – weitere Infos dazu im Video
Ein leichtes Trekkingzelt macht unabhängig und flexibel. Man trägt es klein verpackt auf dem Rücken und baut es abends in wenigen Minuten auf. Jeden Tag warten aufs Neue schöne Campspots auf dich – und sogar bei widriger Witterung kann es richtig gemütlich sein, wenn das Zelt genügend Platz bietet sowie Sturm und Regen trotzt. Das geht auch mit günstigen Modellen – so die Erkenntnis aus unserem großen Test von 14 Trekkingzelten für zwei Personen. Das Spektrum reicht vom vielseitigen Komforttunnel über ultraleichte Kuppelzelte, die schlappe eineinhalb Kilo auf die Waage bringen, bis hin zur winterfesten Trutzburg. Preisbereich: 230 bis 1065 Euro. Schon die günstigsten Kandidaten, das Forclaz Trek 900 (um 230 €) und das Robens Boulder 3 (um 255 €), gingen bei tagelangen Wolkenbrüchen und heftigen Gewitterböen genauso wenig in die Knie wie die teuren Modelle. Bei beiden Preisbrechern stellt man zuerst den Innenraum auf und wirft die wasserdichte Außenhaut nur über, wenn Regen aufzieht oder sich die Bewohner mehr Wind- und Sichtschutz wünschen.
Das Robens Boulder ist eine klassische Kuppel, in der zwei Personen komfortabel unterkommen. Über weit zu öffnende Eingänge und Dachhutzen lässt sich das Innere belüften. Nur die Liegelänge fällt recht knapp aus, denn die wenig steil ansteigenden Seitenwände verkleinern den nutzbaren Raum. Um das zu berücksichtigen, misst outdoor die Nutzfläche und Liegelänge übrigens bei allen Testmodellen in 30 Zentimeter Höhe und nicht am Boden – »das entspricht der Position von Kopf und Fußspitzen, wenn man auf einer Matte liegt«, erklärt Ausrüstungsredakteur Boris Gnielka.
In Form gebracht
Der günstigste Testkandidat, das Forclaz Trek 900, bietet durch die modifizierte Kuppelform trotz der recht kleinen Grundfläche genügend Platz für zwei Personen. Am fast senkrechten Kopf- und Fußbereich bildet das Gestänge je ein auf dem Kopf stehendes V, dessen Schenkelenden die Ecken bilden. Ein weiterer Bogen verbindet die V-Spitzen und spannt zusammen mit der Firststange das Zeltdach auf. Praktisch: Weil Elastiklitzen alle Teile zusammenhalten, setzt man die Stangen immer richtig zusammen. Weiteres Plus: Mit einem Gewicht von unter zwei Kilo fällt einem das Forclaz Trek 900 auch im Rucksack kaum zur Last. Die Belüftung könnte allerdings besser sein.
Lohnt es sich dann noch, mehr Geld auszugeben? Ja. Das Rejka Hamra Light (um 449 €, 2,6 kg) gleicht von der Konstruktion dem Forclaz, punktet dank vier wirkungsvoller Dachlüfter aber mit einem angenehmeren Klima und ist langlebiger. Die Wassersäule des Bodens liegt bei von uns nachgemessenen 10 000 Millimetern – besser geht es nicht. Zwar halten Materialien schon ab 3000 Millimeter dicht, doch höhere Werte schaffen Reserven, da die Beschichtung im Lauf der Jahre etwas nachlässt. Das Außenzelt aus Silikonnylon glänzt mit einer Weiterreißfestigkeit, die drei bis vier Mal höher ausfällt als bei PU-beschichteten Geweben – »was die Langlebigkeit in etwa um den gleichen Faktor erhöht«, sagt Boris Gnielka.
Das Salewa Litetrek Pro (um 550 €, 2,4 kg) begeistert uns, weil es mit wenigen Heringen sicher steht – was kein anderer Konkurrent schafft. In Kombination mit der kleinen Stellfläche ergibt das ein klasse Alpenzelt. Auch die teuerste Kuppel im Feld, das Vaude Space für satte 800 Euro, ist jeden Cent wert: Sie verbindet üppiges Raumangebot mit niedrigem Gewicht (2,2 kg) und starkem Wetterschutz. Außerdem lassen sich Innenund Außenzelt in einem Rutsch zusammen aufbauen, was schnell geht und das Innere bei Regen trocken hält. Weiteres Highlight: die miteinander verschweißten Stoffbahnen der Außenhaut aus robustem Silikonnylon. Dadurch entfallen Nähte, die bei diesem Materialtyp häufig noch von Hand mit Nahtdichter versiegelt werden müssen. Grammzähler wiederum schwärmen vom federleichten Exped Mira (um 630 €, 1,4 kg) und vom Sea to Summit Telos (um 620 €, 1,7 kg). Ersteres brilliert auf Touren bei milden Temperaturen, letzteres auch bei kühlem Wetter.
Tunnel: Ideal für Skandinavien
Keine Frage, die Kuppelzelte schlagen sich klasse, trotzdem machen ihnen die vier Tunnelmodelle im Feld mächtig Konkurrenz. Bei ihnen hängen Innen- und Außenzelt zusammen, die Stangen lassen sich in Sekundenschnelle durch die Kanäle schieben und spannen. Danach muss man das Zelt nur noch auseinanderziehen und mit Heringen festpinnen – das klappt auch bei Sturm und Regen problemlos. Kein Wunder, dass Skandinavien-Fans auf Tunnelzelte schwören. Bei allen Testmodellen lassen sich die wichtigen Heringsschlaufen nachspannen, sobald sich das Material bei Temperaturwechseln und Nässe etwas dehnt. Das erspart dir das lästige Umsetzen der Heringe.
Wechsel wirft das günstigsteTunnelzelt in den Ring: das wetterfeste, sauber verarbeitete Outpost 2 (um 330 €, 3,3 kg). Im riesigen Vorraum kannst du dich regenschützt umziehen, kochen und das ganze Gepäck verstauen. »Unterm Strich ein klasse Nordlandzelt zum Sparpreis«, so Gnielka. Die Tunnelzelte von Hilleberg, Fjällräven und Tatonka kosten deutlich mehr. Dafür wiegen sie bei ähnlichem Raumangebot bis zu 30 Prozent weniger. Ihre dick beschichteten Böden (Wassersäule: über 10 000 mm) und Außenhäute aus stabilem Silikonnylon sind enorm langlebig. Für welches der drei man sich entscheidet, hängt vom Einsatzbereich ab: Das Tatonka Gargia (um 620 €, 2,3 kg) spielt seine Stärken bei lauen Temperaturen aus, während das gleich leichte Hilleberg Helags (um 1065 €) das windgeschütztere Innenzelt besitzt und im Sturm noch ruhiger steht – das macht es zum besseren Allrounder.
Das Fjällräven Abisko Endurance (um 1050 €) schließlich ist das windstabilste Modell im Test und eignet sich dank schneedicht verschließbarer Lüfter sogar für Wintertouren. Deshalb geht auch das Gewicht von knapp drei Kilo voll in Ordnung.
Fazit
Der Test bietet eine große Auswahl an leistungsfähigen Zelten mit unterschiedlichen Stärken. Top für Sparfüchse: die Forclaz-Leichtkuppel und der geräumigere, aber auch schwerere Tunnel von Wechsel. Als langlebigere, noch durchdachtere Alternativen zum Forclaz empfehlen sich die Kandidaten von Rejka und Vaude. Der Tipp fürs Hochgebirge heißt Salewa Litetrek Pro. Willst du die beste Mischung aus Komfort, Windstabilität und einfachstem Aufbau, gibt es keine Alternative zu den drei hochwertigen Tunnelzelten. Für wärmere Gefilde ist das Tatonka ideal, während sich der Testsieger von Hilleberg vielseitiger einsetzen lässt. Fjällräven bietet den leistungsfähigsten Tunnel für Wintertreks. Wer jedes Gramm zählt, sollte sich die Leichtkuppelzelte von Sea to Summit und Exped anschauen.
Je fünf Kuppel- und Tunnelzelte, die mindestens zwei Personen Platz bieten, zwischen grob zwei und drei Kilo wiegen und preislich im Bereich von 275 bis 1090 Euro liegen (siehe Fotostrecke oben), haben wir vier Wochen lang auf Halt und Hering geprüft, haben sie mehrfach auf- und abgebaut, Platzregen und Gewitterstürmen ausgesetzt, die Wasserdichtigkeit der Bodenwannen und die Reißfestigkeit der Außenzelte im Labor ermittelt. Auch die Packmaße und das Raumangebot von Innen- und Vorzelt der 2-3-Personen-Zelte haben wir gemessen.
Der Vergleichstest 2020 zeigt, dass es ein gutes, voll trekkingtaugliches Zelt schon für um 275 Euro gibt. So viel kostet der günstigste Kandidat: das Robens Tor 3 (Kauftipp 08/20), eine 2,9 Kilo schwere Kuppelkonstruktion, bei der man zuerst das Innenzelt aufbaut, um anschließend das Überzelt darüber zu spannen. Bei trocken-warmem Wetter lässt man das Überzelt einfach weg und sieht vom Schlafsack aus die Sterne durch den Moskitonetzstoff funkeln.
Diese Möglichkeit boten im Vergleichstest 2020 nur zwei weitere Zelt-Modelle. Eines davon ist das Big Agnes Copper Spur HV UL3, (Kauftipp 08/20) mit ca. 550 Euro das zweitgünstigste Zelt im Vergleich und mit kaum mehr als zwei Kilo das leichteste (siehe unten). Trotzdem wartet es mit zwei Vorräumen (Apsiden) sowie viel Platz und vor allem Kopffreiheit im Innern auf. Allerdings gibt es in diesem Vergleich Kuppelzelte, die sich noch schneller aufbauen lassen als die von Robens und Big Agnes. Sie kommen von Jack Wolfskin, Salewa und Vaude. Denn bei ihnen errichtet man Innen- und Außenzelt in einem Rutsch, wobei allein das Vaude Space Seamless 2-3P die Option bereithält nur im Innenzelt – mit Sternenblick – zu schlafen: indem man das Außenzelt nachträglich einfach vom Innenzelt löst. Mit rund 800 Euro ist es aber das teuerste Kuppelzelt im Test. Dafür wiegt das Vaude Space Seamless mit unter 2,2 Kilo kaum mehr als das Big Agnes ...
Alles in allem findet in diesem Testfeld jeder das für ihn passende Zelt:
Camper wählen das Exped Outer Space II, Sparfüchse eher das Robens Tor 3, Bergfexe das Salewa Litetrek Pro III und Leichtgewichtstrekker eines der bereist erwähnten,leichten Kuppelzelte Big Agnes Copper Spur HV UL3, Vaude Space Seamless 2-3P oder das Jack Wolfskin Exolight 3, das es auch noch in zwei kleineren Versionen gibt. Skandinavienfans werden eher bei den Tunnelzelten fündig: vor allem beim leichten Tatonka Orbit 3. Oder – braucht man viel Platz – beim Wechsel Tempest 3. Will man ein orkanfestes Zelt fürs Leben und keine Kompromisse eingehen, erweisen sich Fjällräven Abisko Endurance 3 und erst recht das Hilleberg Kaitum 2 (Testsieger) als Idealwahl.
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