Abseits ausgetretener Pfade streift der Wanderer auf dieser Runde türkisblaue Seen und Moorbiotope, die zur späten Jahreszeit golden leuchten. Und den Wasserfall Cascate del Toce im Talschluss des Val Formazza mit seinen 143 Meter Höhe genießt man im Herbst in aller Stille.
Anspruch
Die Rundtour führt durch alpines Gelände und setzt deswegen Trittsicherheit voraus. Die Bergpfade sind gut markiert; allerdings kann die Abzweigung zur Bocchetta del Gallo leicht übersehen werden. Und oben im Passbereich machen Schuttgelände und Blockwerk das Vorwärtskommen dann etwas mühsamer.
Ausgangspunkt
Start ist in Riale, 1728 m, dem letzten Weiler im Val Formazza.
Einkehr
Rifugio Eugenio Margaroli, bewirtet von 15. Juni bis 30. September, Tel. 00 39/03 24/24 15 25.
Übernachtung
Albergo Pernice Bianca/Schneehendli, liegt direkt an der Straße zwischen dem Hotel Cascata del Toce (geschlossen) und Riale, Tel. 00 39/ 03 24/6 32 00, www.pernicebianca.it; Bed & Breakfast Schtêbli in Riale, Tel. 00 39/3 28/3 39 13 68, Internet: www.ossola.com/schtebli
Karten
LKS, 265 T Nufenenpass, 1:50 000, oder Kompass Karte, Blatt 89 Domodossola, 1:50 000, 6,95 Euro.
Buchtipp
Wanderführer Ossola-Täler, Hans Schmid, Rother Bergverlag, 2. Aufl. 2001, 11,90 Euro.
Info
Landschaftspark Binntal, Postfach 20, CH-3996 Binntal, Tel. 00 41/27/ 9 71 50 50, www.landschaftspark-binntal.ch;
Ente Parco Veglia Devero, Villa Gentinetta, Viale Pieri 27,
I-28868 Varzo, Tel. 00 39/03 24/ 7 25 72, www.parcovegliadevero.it
Route
Von Riale aus dem Sträßchen folgen, das flach durch den idyllischen Talboden westlich gegen die große Staumauer des Lago di Morasco zieht.
Wo die Straße ansteigt, nimmt man an einer Weggabelung den linken Weg, der in Serpentinen an Höhe gewinnt und schließlich hoch über dem Südufer des Morasco-Sees in das Vallone di Nefelgiu quert. An der Taleinmündung geht die Schotterpiste in einen Pfad über, der zuerst über Matten, danach durch eine schluchtartige Verengung leitet.
Ab dort wird es steinig und steil, und der Pfad zieht südwestlich in den Passo di Nefelgiu, 2583 m. Zweieinhalb Stunden sind mittlerweile vergangen. Vom Pass aus bietet sich ein herrlicher Ausblick auf den Lago Vannino, den man in einem gut halbstündigen Abstieg erreicht.
Im Abstieg sieht man rechts einen weiteren See, der türkisfarben unter schroffen Gebirgszacken hervorleuchtet: den Lago Sruer. Wer im Oktober unterwegs ist, wird das Rifugio Margaroli, 2194 m, am Nordzipfel des Vannino-Sees leider verschlossen vorfinden.
An der Hütte links halten und kurz in die flache Talstufe des Vannino-Tals absteigen. Herrlich, wie der Bach hier durch das Moor mäandert. Man könnte das Tal auch bis Ponte absteigen, doch wer zurück zum Ausgangspunkt will, darf den Abzweig nicht verpassen, der noch im Flachstück links wieder in die Höhe führt.
In nordöstlichem Aufstieg wird die Scharte der Bocchetta del Gallo, 2498 m, erklommen (1 Std.). Blockwerk im ersten Teil des Abstiegs erfordert Konzentration. Weiter unten zeigt sich das Hochtal in wilder Schönheit.
Nach der Alpe Freghera muss wieder auf den Abzweig nach links geachtet werden. Der Pfad quert auf einen Bergrücken, von dem sich schöne Tiefblicke auf den berühmten Wasserfall des Toce ergeben, und zieht dann steil ins Tal oberhalb des Wasserfalls hinunter. Dort geht es immer der Straße entlang zurück nach Riale.
outdoor-Tipp
Mitunter kann es im Herbst schon tief hinunter geschneit haben. Falls sich die Pässe bereits in einem weißen Kleid präsentieren, sollte man im Tal bleiben. Als Alternative sei der alte Walserweg zwischen Altillone und San Antonio empfohlen, der von der Hauptstraße nur wenig südlich von Fondovalle abzweigt. Bis Altillone, 1249 m, ist er als Kapellenweg eingerichtet. Der Höhenweg kann über S. Antonio, 1448 m (1,5 Std.), bis Salecchio inf., 1322 m (2 Std.), fortgesetzt werden. Der Abstieg zur Talstraße dauert etwa eine Std. Hier trifft man auf die Haltestelle Passo des Postbusses Domodossola–Formazza.