Vergangene Pfingsten war es so weit: Rheinland-Pfalz und das Saarland eröffneten gemeinsam Deutschlands jüngsten Nationalpark, den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Er schützt die alten Wälder, felsigen Täler und weiten Moore des Hunsrücks und sorgt dafür, dass Wildkatzen und Hirsche, Käuze und Fledermäuse sich dort ungestört entwickeln können. Auch Wanderer fühlen sich in dem Nationalpark zwischen Trier und Idar-Oberstein wohl. Mitten hindurch führen beispielsweise die neunte und zehnte Etappe des 410 Kilometer langen Saar-Hunsrück-Steiges. Auf seinem konditionell durchaus fordernden Abschnitt von Nonnweiler nach Morbach überschreitet man auch den Erbeskopf (816 m), den höchsten Gipfel von Rheinland-Pfalz – Blicke bis zur Eifel inklusive. Aber auch kürzere Touren erschließen den Nationalpark, und westlich von ihm wartet eine weitere Attraktion: die Saarschleife.
1 – Saarschleife-Tafeltour
Die elegante Saarschleife bei Mettlach gehört zwar nicht zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald, verpassen sollten Wanderer den berühmten Blick vom Aussichtspunkt Cloef hinab auf den Fluss aber nicht. Am besten nehmen sie ihn auf der "Saarschleife-Tafeltour" mit (16 km, 5 bis 6 Stunden, 560 Hm). Sie beginnt an der Kirche St. Lutwinus in Mettlach und ist mit einer Kochmütze beschildert. Zur schönen Runde gehört auch eine Fahrt mit der einzigen Fähre des Saarlandes, der "Welles" (Achtung: montags fährt sie nicht).
Anfahrt: A 8 bis Ausfahrt Merzig-Schwemmlingen, von dort über die B 51 nach Mettlach
Start/Ziel: Infotafel Pfarrkirche St. Lutwinus, Freiherr-vom-Stein-Straße in Mettlach
2 – Trauntal-Höhenweg

Wanderer, die dem Flüsschen Traun vom Forellenhof aus in den Nationalpark folgen, begeben sich in ein Waldidyll. Das gleichmütige Plätschern des Wassers begleitet sie mal von Nahem, mal aus der Ferne durch Buchen und Fichten, bis es hinauf Richtung Buhlenberg geht. Dort öffnet sich der Blick auf Felder und Wiesen, aber die beste Aussicht kommt erst später – vom Vorkastell, einer keltischen Fliehburg. Am Ende der Tour kehrt man im Forellenhof ein, dort, wo vor vier Stunden die Tour begonnen hat.
(12,9 km, 400 Hm)
Anfahrt: Auf der B 269 nach Birkenfeld, dort nach Abentheuer und Einschiederhof-Börfink.
Start/Ziel: Am Forellenhof Trauntal nahedem Einschiederhof-Börfink
3 – Dollbergschleife
Ganz im Südwesten des Nationalparks Hunsrück-Hochwald liegen die bis zu 695 Meter hohen Dollberge. Um sie herum führt die Dollbergschleife. Immer wieder begegnet einem auf dieser Tour die Vergangenheit, sei es in Form einer Köhlerhütte, sei es in Form des »Züscher Hammers«, eines Eisenhüttenwerks aus dem 17. Jahrhundert, oder des keltischen Ringwalls, der bis in zehn Meter Höhe erhalten blieb. Zu den natürlichen Höhepunkten der vierstündigen Runde (330 Hm) zählt der Mannfelsen, den man steil hinaufsteigt.
Anfahrt: Über die L 166 nach Neuhütten, dann am Ortsende abbiegen in den Oberen Waldweg (letzte Straße links).
Start/Ziel: Parkplatz Köhlerhütte, Neuhütten
4 – Saar-Hunsrück-Steig
Satte 38 Kilometer Nationalpark am Stück erlebt, wer sich auf dem Saar-Hunsrück-Steig ab Nonnweiler auf den zweitägigen Weg nach Morbach macht. Gruß an die Waden: Die erste Etappe endet nach fünf, die zweite nach sieben Stunden. Dafür hat man verträumte Täler genossen, einen mächtigen keltischen Ringwall besichtigt und sich immer wieder an der Aussicht gefreut – am zweiten Tag auch vom Erbeskopf, dem mit 832 Metern höchsten Gipfel des Hunsrücks. Top: Der Weg verläuft weitgehend auf naturbelassenen Pfaden.
Anfahrt: Über die A 1, zurück mit dem Bus 210 nach Hermeskeil, weiter mit Bus 217 oder Bus 630 nach Nonnweiler
Start/Ziel: Nonnweiler/Morbach