Aus dem Vollen schöpfen in Österreich
Österreich bietet Berg- und Hüttenfans eine riesige Auswahl. Hier sammelt ihr einige der Perlen ein.

Coburger Hütte
Flankiert von zwei glasklaren Seen, umringt von majestätischen Kalkriesen: Die Coburger Hütte (1920 m) in der Mieminger Kette punktet mit großer Kulisse und einer Fülle an Tourenmöglichkeiten. Die Palette der Zustiege reicht vom einfachen Weg (2 Std.) ab der Ehrwalder Alm (1502 m) bis zum schwierigen Seebenklettersteig (Grad D/E, 3 Std.). Anschließend warten neben knackigen Gipfeln wie der Ehrwalder Sonnenspitze (2412 m) auch weite Rundwanderungen wie die beeindruckende Grünsteinumrundung (8 Std., 1337 Hm). coburgerhuette.at
Lechquellenrunde
Zwischen dem Rätikon im Westen und den Lechtaler Alpen im Osten erstreckt sich das hufeisenförmige Lechquellengebirge, eine vergleichsweise wenig besuchte Bergwelt voller Ursprünglichkeit. Wanderer lernen sie am intensivsten auf der sechstägigen Lechquellenrunde (50 km, 3500 Hm) zwischen Landsteg und Lech kennen. Die mittelschwere Hüttentour begeistert nicht nur mit großem Panorama oberhalb der Baumgrenze: Auch Murmeltiere, Gämsen und Steinböcke trifft man hier häufig an. Alle Infos: lechquellenrunde.com
Wiener Höhenweg
In direkter Nachbarschaft zum österreichischen Gipfelregenten Großglockner (3798 m) in den Hohen Tauern schlummert ein Bergparadies im Dornröschenschlaf: die Schobergruppe mit ihren weiten Hochtälern, türkisen Seen und über 40 Dreitausendern. Hindurch leitet der Wiener Höhenweg (6 Etappen, 47 km, 3410 Hm) zwischen Iselberg im Süden und dem Glocknerhaus im Norden. Dabei verlangen versicherte Felspassagen, einige ausgesetzte Abschnitte sowie steile Blockhalden Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. osttirolerland.com

Pitztaler Sonnenrunde
Wanderer, die für ein langes Wochenende in die Hochgebirgswelt der Ötztaler Alpen eintauchen möchten, treffen mit der Pitztaler Sonnenrunde (3 Tage, 28 km, 2870 Hm) mit Start/Ziel in Jerzens eine vorzügliche Wahl: Gleich zum Auftakt geht es über den schroffen Wildgrat (2971 m) mit seiner sensationellen Rundschau zur Erlanger Hütte (2550 m), nach drei weiteren optionalen Gipfeln beim Übergang zur Ludwigsburger Hütte (1953 m) steht an Tag drei noch die Aussichtsloge des Hohen Gemeindekopfs (2771 m) auf dem Programm. pitztal.com
Festsaal der Alpen: Italien
Die eindrucksvollsten Bergkulissen Italiens? Hier kommen vier heiße Kandidaten.

Giro del Confinale
Inmitten der Ortler-Cevedale-Gruppe erstreckt sich der hochalpine Nationalpark Stilfserjoch. Zu den reizvollsten Wegen im gletschergekrönten Naturparadies gehört der Giro del Confinale durch das Cedec-, Zebrú- und das Confinaletal. Sechs Berghütten erlauben viel Freiheit bei der Planung, Genießer wählen etwa den dreitägigen Weg (4–6 Gehstunden täglich, 1850 Hm) von Niblogo über das Rifugio Quinto Alpini (2977 m) und das Rifugio Forni (2178 m). Mehr Infos: girodelconfinale.it

Aosta-Höhenweg 2
Zwischen einige der höchsten Alpenberge bettet sich Italiens kleinste Region: das rund 100 Kilometer lange Aostatal. Ausdauernde Weitwanderer, die durch das als Nationalpark geschützte Reich des Gran Paradiso (4061 m) im Süden streifen möchten, folgen etwa der Alta Via Nr. 2. Zwei Wochen dauert die Strecke (179 km, 11730 Hm) von Courmayeur nach Donnas, doch da es zwischendurch immer wieder mal ins Tal geht, sind auch kürzere Abschnitte problemlos möglich. lovevda.it
Alta Via Valmenco
An der italienisch-schweizerischen Grenze bilden der Piz Bernina (4048 m) und seine Nachbargipfel den »Festsaal der Alpen«. Wer die atemberaubende Kulisse von der einsamen Südseite aus bewundern möchte, folgt am besten der Alta Via della Valmenco (8 Tage, 92 km, 7335 Hm) von Torre di Santa Maria nach Caspoggio. Es geht größtenteils durch moderates Terrain, die Gletscherquerung auf der sechsten Etappe lässt sich auf einer Variante umgehen. valtellina.it
Dolorama-Weg
Dass man sich nicht unbedingt verausgaben muss, um in den Dolomiten ganz großes Landschaftskino zu erleben, beweist der viertägige Dolorama-Weg im Eisacktal eindrucksvoll: Die 61 Kilometer lange Hüttenwanderung von Rodeneck nach Lajen kommt ohne ausgesetzte Passagen und mit überschaubaren 2356 Höhenmetern aus, die Kulisse entlang der Strecke prägen prominente Steingiganten wie der Peitlerkofel, die Geislerspitzen und das Massiv des Schlern. dolorama.it
Traumhafte Aussichten in Frankreich
Übernachten mit Aussicht: wunderbare Gipfeltouren auf die französische Art.

Refuge de la Pointe Percée
Auf halbem Weg zwischen Genf und dem alles überragenden Mont Blanc erheben sich die Berge der Aravis-Kette. Dort führt vom traumhaft gelegenen Refuge de la Pointe Percée (2164 m) ein knackiger Weg auf die Gipfelkönigin Pointe Percée (2750 m). Mehrere Kraxelstellen würzen ihn (3,5 Std., 600 Hm), ein einfacheres Ziel (1,5 Std., 310 Hm) in der Nähe ist zum Beispiel die Pointe de Chombas (2468 m). Der Zustieg zum Refuge startet am Col des Annes (2 Std., 410 Hm) und fällt leicht. refugelapointepercee.ffcam.fr
Refuge des Espuguettes
Der riesige Felskessel Cirque de Gavarnie mit seinem 422 Meter hohen Wasserfall zählt zu den größten Naturschätzen der französischen Pyrenäen. Wer ihn ausgiebig bewundern und dazu noch den formidablen Aussichtsberg Pimené (2801 m) erklimmen möchte, steuert vom Dorf Gavarnie zuerst das malerische Refuge des Espuguettes (2027 m) an (je nach Weg 2–4 Std., 750 Hm) und steigt am nächsten Tag zum Gipfel und hinab ins Tal (6,5 Std., 760 Hm). Buch: Pyrenäen 2, Rother 2020, 14,90 Euro
Home sweet home
In den deutschen Alpen locken traumhafte Hüttenziele. Vier Tipps vom Allgäu bis zum Berchtesgadener Land.

Prinz-Luitpold-Haus
Seit 1880 thront das Prinz-Luitpold-Haus (1946 m) über dem Bärgündletal – die älteste Allgäuer DAV-Hütte. Oben lockt nicht nur die Besteigung (4–5 Std., 800 Hm) des markanten Hochvogels (2592 m), auch zwei Höhenwanderungen der Extraklasse starten hier: der Jubiläumsweg (9 Std., 1375 m) über die Willersalpe nach Hinterstein und die Tour (5 Std., 560 Hm) über das Laufbacher Eck (2178 m) zum Edmund-Probst-Haus (1932 m). prinz-luitpoldhaus.de
Meilerhütte
Eine der spektakulärsten Schutzhütten Bayerns steht zwischen mächtigen Felswänden am Wettersteinkamm: die abgeschiedene Meilerhütte (2366 m). Für den Zustieg vom tirolischen Leutasch oder vom bayerischen Elmau muss man mindestens vier Gehstunden mit rund 1300 Aufstiegsmetern absolvieren, noch höher hinaus geht es etwa über einen leichten Klettersteig (Grad A/B, 2 Std.) zur Partenkirchener Dreitorspitze (2633 m). alpenverein-gapa.de
Gründhütte
Wasser aus dem Brunnen, Kochen auf dem Holzherd: Die kleine Gründhütte (1195 m) auf einer sonnigen Lichtung oberhalb des Bergsteigerdorfs Kreuth bietet Selbstversorgern schlichte Gemütlichkeit abseits der Scharen. Der Fußweg hinauf dauert rund anderthalb Stunden, auch drei Gipfel im Umland sind schnell (1–2 Std.) erreicht: der Hirschberg (1668 m), der Leonhardstein (1452 m) und der Silberkopf (1540 m). Infos: alpenverein-muenchen-oberland.de
Durch das Steinerne Meer
Von der Fjordkulisse am Königssee in die raue Mondlandschaft des Steinernen Meers: Die dreitägige Hüttentour 45 km, 2655 Hm) von der Saletalm über das Kärlingerhaus (1638 m) und das Ingolstädter Haus (2119 m) zum Hintersee trumpft mit starken Kontrasten – und lässt sich problemlos noch um den ein oder anderen Gipfel bereichern. Fast schon Pflicht: der Aufstieg (2,5 Std., 475 Hm) zum Prachtblick vom Großen Hundstod (2594 m). Infos: berchtesgaden.de
Schweiz kolossal
Abseits der Modewege durch das Land der 48 Viertausender.

Tour du Val’Hérens
Märchenhafte Wälder, blumengesprenkelte Almweiden und vergletscherte Bergriesen, dazwischen traditionelle Dörfer und die höchste Staumauer Europas – das sind einige der Eindrücke, die Wanderer auf der Tour du Val’Hérens (75 km, 3618 Hm) im Herzen des Wallis einsammeln. Fünf Tage dauert die abschnittsweise fordernde Tour von Thyon nach Nax, die letzte Nacht verbringt man in der Cabane des Becs de Bosson: auf stolzen 2985 Meter Höhe. Infos: valais.ch
Über die Greina
Im Grenzgebiet zwischen den Kantonen Graubünden und Tessin erstreckt sich auf rund 2200 Meter Höhe eine mystisch anmutende Naturlandschaft, die an die skandinavische Tundra erinnert: die nur zu Fuß erreichbare, zirka sechs Kilometer lange Greina-Hochebene. Wandernde nehmen sie auf einer dreitägigen Tour von Vrin zum Lukmanierpass mit (39 km, 2550 Hm), als Nachtlager dienen dabei die Capanna Scaletta (2205 m) und die Capanna Bovarina (1870 m). surselva.info
Durchs Rätikon
Mal auf gemütlichen Wegen in blühenden Bergwiesen, mal auf schmalen Pfaden unterhalb jäh aufstrebender Kalkwände leitet der viertägige Prättigauer Höhenweg an der Rätikon-Kette entlang. Technische Schwierigkeiten lauern auf der 76 Kilometer langen Strecke zwischen Landquart und Klosters zwar nicht, doch es stehen immerhin rund 4600 Meter im Aufstieg an – es sei denn, man nimmt zum Auftakt der Mehrtagestour die Seilbahn zu Hilfe. schweizmobil.ch/de/wanderland/route-72

Alp de Lagh
Oberhalb des Dorfes Cama im graubündnerischen Misoxtal ruht die Alp de Lagh (1265 m) an einem stillen Bergsee inmitten majestätischer Berge. Nach dem Aufstieg (2,5–3 Std., 970 Hm) füllen Gäste ihren Energiespeicher mit Spezialitäten aus der eigenen Käserei auf. Wer nach einer Nacht im rustikalen Steinhaus noch weiter hinaufsteigen möchte, steuert einen der knackigen Gipfel im Umland oder den Bergsee Sambrog (2076 m) an (3 Std., 800 Hm) an. valcama.ch