Das Seenplateau im Talschluss von Ferret erlaubt nicht nur Blicke auf den Montblanc und die Gipfelreihe der Grandes Jorasses, sondern stellt auch den schönsten Zugang zum Großen Sankt-Bernhard-Pass dar.
Anspruch
Die gut markierten, schmalen Pfade führen teilweise über Steilabschnitte, sind aber absolut problemlos für routinierte Bergwanderer mit guter Trittsicherheit und normaler Kondition.
Beste Zeit
Mitte Juli bis Anfang Oktober. Achtung: Bis in den Juli können an den Pässen noch Schneefelder liegen.
Start- und Endpunkt
Ferret, 1700 m.
Übernachtung
Hotel du Col de Fenêtre im Weiler Ferret, Tel. 0041/27/7831188. Hospice du Grand-St-Bernard, Tel. 0041/27/7871236, www.gsbernard.ch
Transport
Es gibt eine gute Busverbindung (Postauto) bis Ferret. Infos:
www.postauto.ch, Tel. 0041/58/3869910, Fahrplan: http://fahrplan.sbb.ch
Karte
Kümmerly + Frey, 1:60000, Blatt 22 Grand-St-Bernard, 13 Euro.
Buchtipp
Wanderführer Unterwallis, Waeber/Steinbichler, Bergverlag Rother, 11,90 Euro; Barry – Die Hospizhunde vom Grossen Sankt Bernhard, Iris Kürschner, AT-Verlag, 13,90 Euro; Alpinwandern Wallis, Bernhard R. Banzhaf, SAC Verlag, 32 Euro. Die Via Francigena ist im Führer Wanderland Schweiz, Highlights Kulturwege Schweiz, Sandro Bendetti et al., AT Verlag, 15,90 Euro, enthalten.
outdoor-Tipp
Statt auf dem gleichen Weg nach Ferret zurückzukehren, kann man auch über die Pilgerroute Via Francigena in drei Tagen nach Martigny wandern (www.via-francigena.com). Außerdem sollte man das Hospizmuseum besuchen: Juni–September 9–12 Uhr, 13–18 Uhr; Juli/August 9–19 Uhr. Eintritt (Museum und Hundezwinger): 8 CHF/5 Euro.
Route
1. Tag: Erst wandert man auf einem Fahrweg von Ferret aus flach taleinwärts. Immer über dem rechten Ufer der Dranse de Ferret an der Alp Dessus vorbei bis zur Alm Plan de la Chaux. Dort nimmt man den linken Pfad, der in steilen Serpentinen auf die herrliche Hochterrasse mit den Lacs de Fenêtre führt. Südlich durch die Seenlandschaft wandert man in einem weiteren Anstieg zum Fenêtre de Ferret. Jenseits geht es durch ein Hochtal hinunter zur Passstraße und an dieser entlang im Gegenanstieg bis zur letzten Kehre vor dem Passsee, wo man nach links in den alten Römerweg abbiegen sollte. Kurz bevor man die Statue des Heiligen Sankt Bernhard erreicht, sind im Fels noch die alten Wagenspuren sichtbar. Dort nicht zur Zollstation absteigen, sondern weiter dem Römerweg durch die Felsflanken über der Straße bis zum weithin sichtbaren Hospiz der Augustiner-Chorherren folgen (4 Std.).
2. Tag: Die Passstraße auf Schweizer Seite ein Stück hinunter, dann links in einen Militärweg, der durch die felsigen Flanken nördlich zum Col des Chevaux quert. Fantastisch ist dabei der Blick auf den Grand Combin. Nach einem im ersten Teil etwas heiklen Steilabstieg in die Combe de Drône, links zum Col du Bastillon, wo die Schau wieder vom Montblanc abgelöst wird. Ein erneuter Steilabstieg führt zu den Lacs de Fenêtre, und danach wandert man auf bekanntem Weg zurück (5 Std.).
Variante: Wer sich auf der Passhöhe für die Via Francigena bis Martigny entscheidet, sollte zwei zusätzliche Tage einkalkulieren (Übernachtung in Bourg St-Pierre und in Orsières). Der uralte Pilgerweg bleibt jedoch leider von der Geräuschkulisse des parallel verlaufenden Passverkehrs nicht immer verschont.