Schwyzerdütsch oder Französisch – das ist hier die Frage. Zwischen Sierre und Leuk, genauer gesagt: direkt im Pfynwald im Wallis, teilt eine unsichtbare Grenze den Kanton. Während im Osten des Kantons ein selbst für zahlreiche Schweizer fast unverständliches Walliser-Dütsch gesprochen wird, erklingt im westlichen Teil ein relativ gut verständliches Französisch.
Für den Bergwanderer mögen Sprachen zweitrangig sein. Doch scheint es fast, als würde sich der Klang der Sprache auch in der Landschaft widerspiegeln. Sanft gewellte Weinberge prägen das weite Rhône-Tal des französischen Unterwallis. Gras- und Wiesenhänge, karge Felsgipfel und mächtige Gletscherberge dominieren das weiter gen Nordosten vorstoßende Tal der Rhône, die hier Rotten heißt. Und in den südlichen Seitentäler des Flusses liegt das, woran Menschen in aller Welt gemeinhin denken, wenn sie das Wort »Schweiz« hören: weiß strahlende Gletscherberge und ein steiler Felszacken – das Matterhorn.
Rund um den markanten Zahn geben sich Monte-Rosa-Massiv (4633m), das Weisshorn (4505 m) und der Dom (4545 m) die Ehre. Wanderer finden in dieser atemberaubenden Kulisse bestens erschlossene Wege und gut ausgestattete Berghütten vor. Ob liftgestützter Gipfelsturm auf das Mittaghorn, eine ausgedehnte Almtour auf die Cabane des Aiguilles Rouges, eine Rundwanderung um die Dents du Midi oder ein mehrtägiger Trip auf dem Europaweg bleibt dabei ganz dem Geschmack des Wanderers überlassen.
Zu den Highlights im Monte Rosa-Massiv gehört sicherlich auch die 9-tägige Mehrtagestour Monte Rosa – Matterhorn, mit so klingenden Namen wie Zermatt, Theodulpass, Cervinia, Alagna, Macugnaga, Monte Moro-Pass, Saas-Fee und Grächen. Voraussetzung für die Tour: Kondition und Ausdauer!
Europaweg:
Von Sunnegga bei Zermatt über die Europa-Hütte bis Grächen (auf dem Europaweg). Mittelschwere, konditionell fordernde Ein- bzw. Zweitageswanderung hoch über dem Talgrund. Im Netz: www.europaweg.ch. Höhepunkt: wechselnde Aussichten auf die Walliser Viertausender-Bergwelt. Ca. 11–12 h, 1070 Hm Aufstieg, 1740 Hm Abstieg. Ausgangs-/Endpunkt: Zermatt, Sunnegga/Grächen.
Cabane des Aiguilles Rouges:
Von Arolla auf die Cabane des Aiguilles Rouges, 2810 m, und wieder zurück über den Lac Bleu nach Arolla. Eine mittelschwere Rundwanderung von Alm zu Alm. Höhepunkt: Aussicht auf Mont Collon und Pigne Arolla. Ca. 5–6 h, 980 Hm. Ausgangs-/Endpunkt: Parkmöglichkeiten bestehen am Skilift Guitza oberhalb von Arolla.
Mittaghorn:
Von Morenia oberhalb von Saas Fee auf das Mittaghorn, 3143 m. Leichter bis mittelschwerer Klettersteig, den man dank Seilbahn komfortabel erreicht. Höhepunkt: Aussicht auf die wilde Mischabelgruppe mit dem 4545 Meter hohen Dom. Insgesamt 4–5 h, davon Klettersteig 1,5 h, 230 Hm Zustieg, 350 Hm Klettersteig. Ausgangs-/Endpunkt: Bergstation Morenia/Bergstation Plattjen. Einfachere Variante: Man kann auch direkt von der Bergstation Plattjen auf das Mittaghorn wandern (Auf- und Abstieg ca. 2,5 Std).
Tour des Dents du Midi:

Eine schöne Walliser Wanderung ist auch die mythische Tour der Dents-du-Midi. Die Umrundung dieser majestätischen Bergkette kann von Champery aus in 4-5 Tagen gemacht werden. Wer mehr Zeit mitbringt, kann die Wanderung mit der Tour des Dents Blanches (TDB) oder einer Gipfelbesteigung der Haute Cime (3.257 m) verbinden. Beste Zeit: von Juni bis Oktober, je nach Schneelage.