Neuland entdecken: Albanien, Bulgarien, Polen, Montenegro

Lockruf des Ostens
3 spannende Ziele in Osteuropa

Zuletzt aktualisiert am 20.02.2025
Wanderer in den Dinaren , Slowenien
Foto: Manuel Sulzer

1 – Slowenien: Durch die Dinaren

Zwischen den südlichen Ausläufern der Ostalpen und Nordalbanien erstreckt sich das Dinarische Gebirge, eine von Karst geprägte, wenig erschlossene Bergwelt. Um den Tourismus in der Region zu fördern, entstand 2010 das Projekt Via Dinarica, ein über 2.000 Kilometer umfassendes Streckennetz durch sieben Länder. Neben dem küstennahen Blue Trail und dem Green Trail im Hinterland bildet der White Trail über die höchsten Gipfel die Hauptroute. Wer ihr eine Woche lang folgen möchte, nimmt sich etwa den Auftakt durch Slowenien von Nanos nach Babno polje vor (159 km, 5105 Hm). Ein Höhepunkt: die umwerfende Weitsicht vom Snežnik (1796 m). Info: slovenia-outdoor.com

2 – Prokletije: Schatztruhe des Balkans

Eine der faszinierendsten und zugleich unbekanntesten Bergregionen Europas türmt sich im Dreiländereck von Albanien, Montenegro und dem Kosovo auf: das Prokletije, die "verwunschenen Berge". Am intensivsten erleben Wanderer das abgeschiedene Karstgebirge auf der Rundtour Peaks of the Balkans (192 km, 9800 Hm), die üblicherweise vom albanischen Theth aus gestartet wird. Auf zehn Etappen windet sich die mittelschwere Strecke durch grüne Täler, vorbei an glasklaren Seen und rauschenden Wasserfällen bis in hochalpines Terrain auf 2300 Meter Höhe, zwischendurch genießt man in malerischen Bergdörfern die Gastfreundschaft des Balkans. Weitere Infos hier:

3 – Polen: Outdoor-Paradies mit Seen und Bergen

70 Kilometer südlich von Krakau wartet gleich ein Paradestück: der Nationalpark Babia Góra. Was für die Polen ein beliebtes Wochenendrevier ist, kennen bei uns noch die wenigsten. Im namengebenden Gebirgszug Babia Góra wächst ein Buchenwald, der kaum von Menschenhand berührt wurde. Wanderer zahlen wie in vielen anderen polnischen Nationalparks eine Eintrittsgebühr (5 Zloty/Tag – ca. 1 Euro) und können einem der Wege auf die Babia Góra (1725 m) folgen. Eine ordentliche Tagestour führt von Zawoja herauf (12 km hin und zurück, 980 Hm, 5,5h; Trittsicherheit nötig). Von oben reicht der Blick zur Hohen Tatra im Süden.

Im Nationalpark Bieszczady schlängeln sich die Flüsse San und Solinka von Süden her an 1000 Meter hohen, dicht bewaldeten Bergen vorbei. Wer hier paddelt, sieht vielleicht sogar einen Schreiadler oder einen Schwarzstorch, Biber transportieren Material zu ihren Bauten. Beide Flüsse münden in den Solina-Stausee, der mit seinen unzähligen Buchten und Armen wie ein natürliches Gewässer wirkt. Hier können auch Einsteiger erste Schnupperrunden unternehmen. An den Ufern finden sich Naturhäfen und wilde Zeltplätze; man sollte allerdings Rücksicht auf die Fischer nehmen, die auf dem See immer noch ihrem Handwerk nachgehen. Verleih von Kanus und Zweier-Kajaks zum Beispiel im Urlaubsort Foka am Solina-See.

Paddlerin auf Tour, Kajak
Jens Klatt

Tagelange Kanutouren durch kaum berührte Natur? – Ein erschwinglicheres Traumrevier liegt auch im Nordosten Polens: die Region Masuren, in der rund 3000 Seen, verzweigte Flüsse und Kanäle in riesigen Wäldern glitzern. Die beliebteste Paddelstrecke folgt der ruhig fließenden Krutynia von Sorkwity nach Rucian Nida (8–10 Tage, 100 km), sie passiert 16 Seen und Campingstellen im Abstand von 10 bis 15 Kilometern. Wildniserprobte Kanuten, die eine auf- wendigere Logistik nicht scheuen, erleben das ultimative Abenteuer auf dem Fluss Biebrza (10–12 Tage, 169 km), dem »polnischen Amazonas«. Weitere Tourentipps und Bootsverleih: e-kanu.de

Im Osten gibt es aber noch viel mehr zu entdecken: Bulgarien gilt ebenfalls als echter Wander-Geheimtipp in Europa.

OD Osteuropa Bulgarien
bulgariatravel.org

Kein Geringerer als der höchste Berg des Balkans ragt in Bulgarien auf, der 2925 Meter hohe Musala im Südwesten des Landes. Und er ist nicht der einzige lohnende Wandergipfel: Südlich von ihm wartet das Piringebirge mit 79 Gipfeln über 2500 Meter. Gleich nebenan locken tausende von Höhlen im Karstgebirge der Rhodopen. Eine Rundtour durch die faszinierende Bergwelt Bulgariens bietet der Veranstalter Hauser-Exkursionen an. Weitere Infos unter hauser-exkursionen.de oder bulgariatravel.org

In Montenegro lockt zudem der südlichste Fjord Europas, 2500 Meter hohe Berge, sauberes Adriawasser, traumhafte Strände und 250 Sonnentage im Jahr: nicht schlecht für ein Land etwa von der Größe Schleswig-Holsteins. Kirchen, Klöster und das Adria-Städtchen Budva machen Montenegro auch für Kulturliebhaber zu einer Entdeckung. Weitere Infos unter visit-montenegro.com