Graubünden mit der Rhätischen Bahn

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Graubünden: Unterwegs mit der Rhätischen Bahn
Graubündner Shuttleservice

Zuletzt aktualisiert am 20.03.2018

Anno 1890 dampfte auf Initiative des Niederländers Willem-Jan Holsboer (1834–1898) die erste Schmalspurbahn von Landquart nach Davos – und brachte um die Jahrhundertwende immer mehr Touristen auch nach St. Moritz, Disentis und Scuol. So nahm die Erfolgsgeschichte auf Schienen rasch Fahrt auf. Heute ist die Schweiz das Eisenbahnland schlechthin und hat im Verhältnis zur Landesfläche das dichteste Bahnnetz der Welt. Und das spektakulärste. Allen voran die Hochgebirgsstrecken der Panoramazüge »Glacier Express« (St. Moritz oder Davos – Oberalppass – Zermatt) und »Bernina Express« (Chur – Berninapass – Tirano) locken heute Touristen aus der ganzen Welt an. Selbstironisch nennen die Schweizer den Glacier Express »den langsamsten Schnellzug der Welt«.

»Kleine Rote«: so der Graubündner Spitzname der Rhätischen Bahn

Als einziger Kanton der Eidgenossenschaft haben die Graubündner seit über hundert Jahren eine eigene Eisenbahngesellschaft. Was vor 130 Jahren mit Willem-Jan Holsboers Strecke Landquart – Davos begann, ist heute ein 384 Kilometer langes, hochmodernes Schienennetz, das viele Highlights Graubündens auf familien-, fahrrad- und umweltfreundliche Art miteinander verbindet. Der Strom für die elektrischen Züge stammt nämlich zu hundert Prozent aus Wasserkraft. Die größte Alpenbahn der Schweiz chauffiert auf zehn verschiedenen Strecken pro Jahr acht Millionen Touristen durch die Bündner Alpen. Dabei werden 616 Brücken überquert und 115 Tunnels durchfahren. Zwei besonders spektakuläre Linien – die Albula- und Berninastrecke – gehören seit 2008 sogar zum UNESCO Welterbe.

Zugfahren ist das eine, Wandern und Radeln das andere

Die Rhätische Bahn mit ihren 103 Haltestellen ist der perfekte »Shuttleservice« für aktive Urlauber. Einmalig: An sogenannten »Bedarfshaltestellen« drückt man einfach auf einen Knopf – und der Zug hält extra für einen an. Auch einmalig: Die Alp Grüm auf der »Bernina Express«-Route – von den Gletschern des Oberengadins hinab zu den Palmen von Tirano – ist nur zu Fuß oder per Eisenbahn erreichbar. Wer hat’s erfunden? Natürlich die Graubündner!

Die besten Reisetipps hier:

1. Rheinschlucht

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Ben Wiesenfarth

Die Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau trägt den bezeichnenden Spitznamen »Little Swiss Grand Canyon«. Die Fahrt mit der Rhätischen Bahn ist einmalig. Unter dem Motto »R(h)ein und raus mit dem Rheinschlucht Ticket« kann man den ganzen Tag beliebig of mit Bahn und PostAuto durch die Rheinschlucht fahren. Preis: von/bis Chur 39 SFr

2. Bahnhof Ospizio Bernina – der höchstgelegene Bahnhof

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Ben Wiesenfarth

Ein Bahnhof wie aus dem Bilderbuch: Am höchsten Punkt der Berninastrecke, direkt am Ufer des Lago Bianco auf 2253 Meter Seehöhe, können Wanderer, Bergsteiger und Radfahrer in atemberaubender Hochgebirgslandschaf ein- und aussteigen. Bis 70 Promille Steigung meistert der elektrisch betriebene Zug mit Leichtigkeit, bevor er an dem neoklassizistischen Steinbau aus dem Jahre 1909 Halt macht. Info: www.rhb.ch

3. Die höchste aller Brücken

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Graubünden Ferien

Das »Wiesener Viadukt« hält mit 89 Metern den Höhenrekord aller 616 Brücken der RhB. Lage: 300 m südlich der Station »Davos Wiesen«

4. Einmal im Kreis herum

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Graubünden Ferien

Das »Kreisviadukt Brusio« ist Wahrzeichen der Berninastrecke und Teil des UNESCO Welterbe. Lage: am südlichen Dorfrand von Brusio, nur etwa 600 Meter vom Bahnhof entfernt.

5. Vom Zug ins Restaurant

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Graubünden Ferien

Der »Bernina Express« fährt von Chur oder St. Moritz an Gletschern vorbei nach Tirano. Einmalig: Die Alp Grüm hat Nur-Bahn-Anschluss. Lage: zwischen Cavaglia und Ospizio Bernina

6. Direkt rein in den Tunnel

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Graubünden Ferien

Nach dem 136 Meter langen und 115 Jahre alten »Landwasserviadukt« verschwinden die Züge der »Rhätischen Bahn« im 216 Meter langen Tunnel. Lage: zwischen Tiefencastel und Filisur (km 63)