Entschleunigen, durchatmen, über sich hinauswachsen, erschöpft und dennoch gestärkt ankommen: Das besondere Glück des Fernwanderns kann wohl nur nachempfinden, wer selbst schon einmal mehrere Tage unterwegs war. Wenn sich die Landschaft, die Luft und der Boden unter den Füßen allmählich verändern, wenn sich der Alltag Schritt für Schritt verflüchtigt und man einem fernen Ziel und sich selbst ein Stück näherkommt.
Wie komme ich nach Oberbayern?
Oberbayern erstreckt sich im südöstlichen Teil des Freistaats Bayern. Das geographische Zentrum bildet München, das mittels Bahn, Flugzeug als auch mit dem Auto gut zu erreichen ist. Oberbayern ist ebenfalls gut angebunden und kann bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Hier könnt ihr euch über die Angebote informieren. Auch mit dem PKW geht es ab München zügig: eine gute halbe Stunde dauert es über die A995 oder die A8 nach Oberbayern. Wer mit dem Flugzeug anreisen möchte wählt zwischen den Flughäfen Memmingen, München oder Salzburg.
Fünf Etappenwanderungen durch Oberbayern

Spitzenwanderweg – Wasser, Gipfel und Kultur
Die malerische Schönheit der Zugspitz Region erstreckt sich über 200 Kilometer und beeindruckende 6.800 Höhenmeter entlang des vielseitigen Spitzenwanderwegs. Die außergewöhnliche Route führt an Badeseen, Königsschlössern und Wasserfällen vorbei, durch wilde Schluchten, auf Voralpengipfel, in Bilderbuch-Orte und Museen. Als Rundweg lässt sich der Spitzenwanderweg an jedem Ort beginnen und beenden. 16 Bahnhöfe entlang der Strecke ermöglichen eine entspannte An- und Abreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Weg kann in einem Stück innerhalb von zwei Wochen oder in mehreren Einzeltouren bewandert werden. Die Tour findet ihr hier auf Komoot.

SalzAlpenSteig – Premiumwandern zwischen Chiemsee, Königssee und Hallstättersee
230 Kilometer, zwei Länder und mehr als 10.000 positive Höhenmeter: Der SalzAlpenSteig ist in doppeltem Sinne grenzüberschreitend. Der Weitwanderweg startet in Prien am Chiemsee, verläuft über Bad Reichenhall, Berchtesgaden und den Salzburger Tennengau bis in die WelterbeRegion Dachstein-Salzkammergut. Dabei passiert er historische Orte und Sehenswürdigkeiten, die von der Bedeutung und Entwicklung des Salzes in der Region erzählen. Mehr Infos zum SalzAlpenSteig hier.

König-Ludwig-Weg – auf königlichen Spuren wandern
Als Märchenkönig ging König Ludwig II. in die Geschichte ein. Zahlreiche Bauten und Orte erinnern bis heute an den berühmten bayerischen Herrscher. Seit 1977 führt der König-Ludwig-Weg durch das Alpenvorland zu besonderen Schauplätzen, die den König einst prägten. So verbindet er auf rund 120 Kilometern das Schloss Hohenschwangau, wo er seine Jugend verbrachte, mit dem Starnberger See, wo er ums Leben kam. Naturenthusiasten kommen in der Ammerschlucht – dem Grand Canyon Oberbayerns – zwischen Peiting und Rottenbuch auf ihre Kosten. Ein weiteres Highlight ist die Wieskirche bei Steingaden, die seit 40 Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Wolfgangweg – Pilgern wie einst der heilige Bischof Wolfgang von Regensburg
Der Legende nach verließ der Heilige Wolfgang im Jahr 976 seine Bischofsstadt Regensburg und zog sich ins Gebirge zurück, wo er am heutigen Wolfgangsee als Einsiedler lebte. Der 340 Kilometer lange Pilgerweg verbindet die wichtigsten Stationen des Bischofs. Eine Teilstrecke führt vom Ort der Grabes- und Bischofskirche St. Wolfgang in Regensburg über Landshut in den bedeutenden Marienwallfahrtsort Altötting. Seit über 500 Jahren kommen Menschen aus aller Welt hierher, um die "Schwarze Madonna" in der Gnadenkapelle zu besuchen. Auf weiteren Etappen gelangen Pilgernde auf dem Wolfgangweg durch die Inn-Salzach Region nach Burghausen, mit Zwischenstopp auf der weltlängsten Burg, und schließlich zu der kleinen Kirche am Wolfgangsee, die der Bischof einst selbst erbaut haben soll.

3-Tages-Hüttentour im Bergsteigerdorf Kreuth
Abwechslungsreiche Wege, zahlreiche Gipfel und authentische Hüttenmomente: Das erwartet Bergsteiger:innen auf dieser dreitägigen Tour durch die Bergwelt der Alpenregion Tegernsee Schliersee. Die erste Etappe startet in Kreuth, folgt zunächst der Weißach und schließlich einem schönen Steig über die Hohlenstein-Alm zur Halserspitz bis zur Gufferthütte (1475 hm). Am zweiten Tag sind rund 19 Kilometer und 1400 positive Höhenmeter über den Blaubergkamm bis zur Tegernseer Hütte zu bewältigen – die längste und anspruchsvollste Etappe. Tag drei bringt Wandernde über den Leonhardstein-Sattel wieder hinab ins Tal zum Ausgangspunkt in Kreuth. Übernachtungsmöglichkeiten und standesgemäße Bergsteigerverpflegung bieten Gufferthütte, Blauberg Alm, Tegernseer Hütte, Buchsteinhütte und verschiedene Unterkünfte in Kreuth.
Kulinarische Highlights in Oberbayern
Beliebt sind seit jeher Schweinsbraten und Schweinhaxe mit Knödeln und Kraut. Eine besondere Spezialität ist das süßsaure Münchner Voressen (Beuscherl) aus Kalbslunge, Kutteln und Kalbsbries mit Semmelknödel, ebenso Böfflamott – das geschmortes Rindfleisch. Besonders für die Biergartensaison ist die Brotzeit mit Obatzter und Wurstsalat ein Klassiker. Wer lieber Süßes bevorzugt, sollte sich Germknödel oder Auszog’ne (ein Schmalzgebäck) nicht entgehen lassen.
Was gibt es sonst noch zu unternehmen in Oberbayern?
Die Landschaften Oberbayerns sind vielfältig. Outdoor-Fans können sich hier auf ein buntes Programm von Wandern, über Radeln und Klettern bis hin zu zahlreichen Aktivitäten im Winter freuen. Ebenso ist Oberbayern für seine Seen bekannt: darunter der Königsee, der Tegernsee, der Staffelsee oder der Chiemsee im Voralpenraum. Allen voran mit der Landeshauptstadt München begeistert Oberbayern auch mit seinen schönen Städten. So wartet beispielweiße im Westen Fürstenfeldbruck mit barockem Kloster, im Norden Dachau mit der KZ-Gedenkstätte oder im Nordosten die alte Bischofsstadt Freising. Besonders nützlich ist der Ausflugsticker für Oberbayern, der euch die täglichen Highlights meldet.
Kann ich in Oberbayern auch campen?
Hier ein paar empfehlenswerte Campingplätze aus unserer Zeltplatzsuche: