Eine Woche in der Wildnis Norwegens – mit einer Zehnjährigen? Geht schon. Familie Hülle zog sieben Tage lang durchs wunderschöne Dovrefjell ...
Eine Woche in der Wildnis Norwegens – mit einer Zehnjährigen? Geht schon. Familie Hülle zog sieben Tage lang durchs wunderschöne Dovrefjell ...
Die Bergregion etwa 200 Kilometer östlich der Küstenstadt Ålesund in Norwegen lockt Wanderer mit steilen Felswänden, Moränenrücken und Terrassen. Auch Familie Hülle startete in ein Wildnis-Abenteuer: im Uhrzeigersinn sieben Tage lang durchs Fjell mit der Besteigung der Snøhetta. Reisetipps & Infos zur gewanderten Hüttenrunde im Dovrefjell findet ihr hier – auch als PDF zum Download:
Die Reisetipps in diesem Artikel:
Vom Parkplatz in Jenstad führt ein steiler Pfad durch Bergwald zu einem Aussichtspunkt auf den Wasserfall Linndalsfjallet. Weiter oben überquert eine Brücke den Fluss Linndøla. Es folgt ein kurzes Flachstück über eine Schotterstraße vorbei an ein paar Ferienhäusern, bevor der Weg ins Tal Skirådalen und ins baumlose Kahlfjell schwenkt. Oberhalb der Gammelbua wechselt man aus dem Tal auf eine Art Hochebene, wo an den Seen Storvatnet und Litlvatnet noch einige zeitraubende Blockfelder warten, bis die winzige Hütte Loennechenbua erreicht ist.
Nach einem kurzen Passübergang geht es in leichtem Auf und Ab am See Urdvatnet vorbei zur Flussquerung des Urdvassbekken. Die markierte Querung ist bei normalem Wasserstand relativ flach und problemlos. Es folgt ein kurzer Aufstieg auf die Anhöhe Gråhøin, bevor der Weg am See Langvatnet sanft hinab zum See Åmotsvatnet und zur Åmotdalshytta führt. Tipp: Von der Åmotdalshytta bietet sich eine Besteigung der Snøhetta (2286 m) an. Ihr Gipfel bietet bei klarem Wetter fantastische Blicke aufs Dovrefjell. 14 km, 7 h, 990 Hm.
Diese lange Etappe lässt sich mit zwei Zeltübernachtungen entlang der Route entschärfen. Zwar ist der Pfad zu Beginn am See Åmotsvatnet und den folgenden Drugshøtjønnin-Seen gut gehbar und meist eben, doch hinter dem Fluss Veslholbekken wird das Terrain erneut steiniger. Nach einem kleinen Pass (ca. 1450 m) reihen sich die Seen Søre-, Midtre- und Nørdre Salhøtjønna aneinander und werden östlich passiert, bevor der Weg steil ins Grøvudalen abfällt. Mit abnehmender Höhe erreicht man wieder Wald und wandert auf immer breiteren Wegen zur Grøvudalshytta.
Eine Quad-Spur am Fluss Grøvu führt hinaus aus dem Tal Grøvudalen. Bei Hallen folgt eine Schotterstraße durch ein Ferienhausgebiet, die man bei Røymoen (nach 2 km) wieder verlässt. Von hier führt ein teils sehr schmaler, holpriger Pfad an einem Berghang entlang zum Gehöft Lundlia oberhalb von Åmotan. Schlussanstrengung ist ein extrem steiler Abstieg hinunter in die Schlucht und ein kurzer, teilweise gesicherter Gegenanstieg zurück nach Jenstad.
Länge | 79,62 km |
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Dauer | 34:38 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 2571 Meter |
Höhenmeter absteigend | 2670 Meter |
Tiefster Punkt | 482 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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"Wir sind müde nach einem stundenlangen Aufstieg. Zuerst ging es steil durch Bergwald, dann am tosenden Wasserfall Linndalsfjallet vorbei, anschließend noch mehrere Kilometer hinauf ins Skirådalen – bis wir in diesem kleinen Tal oberhalb der Baumgrenze ein flaches Plätzchen fürs Zelt gefunden haben. Eine kühle Brise, angereichert mit Schauern, hat das anfangs sonnig-warme Sommerwetter abgelöst. Schnell hole ich Wasser am nahen Fluss, um trotz vorgerückter Stunde noch einen Instant-Kaffee zu kochen, und greife in den Besteckbeutel. »Wo zum Teufel …« Ich wühle immer wilder zwischen Löffeln und Messern, finde aber kein Feuerzeug. Entsetzt schauen meine Frau Nina und ich uns an, auch unsere zehnjährige Tochter Selma wirkt ratlos. Kein Feuerzeug, kein warmes Wasser. Kein warmes Wasser, kein warmes Abendessen. Im Kopf spiele ich die Möglichkeiten durch. Zurücklaufen zum Auto? Ich wäre erst spät in der Nacht zurück. Zur nächsten Hütte? Zu weit. Aber warte mal – »der Reparatur-Beutel!«, rufe ich erleichtert. Wie auf jeder größeren Tour haben wir ein kleines Set mit wichtigen Dingen zusammengestellt – neben Klebeband und einer Reparaturhülse fürs Zeltgestänge enthält es auch ein kleines Reserve-Feuerzeug. Als der Kocher faucht, machen wir Witze über kalte Küche. Der Kaffee schmeckt an diesem ersten Abend besonders gut...den kompletten Reisebericht findet ihr in der aktuellen OUTDOOR-Ausgabe 01/2021 – jetzt im Kiosk und online als E-Paper.
Hier könnt ihr unsere Podcast-Folgen zum Thema "Trekking in Skandinavien" anhören – mit vielen wertvollen Erfahrungstipps unserer Redakteure:
Ihr könnt die beiden Folgen entweder gleich hier auf dieser Seite anhören, oder auch auf einer der gängigen Plattformen: iTunes, Spotify, Deezer, Audio now, Soundcloud, Acast, The Podcast App, Google Podcast-App auf Android-Smartphones, Lecton sowie Castbox, Podcast Addict und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen. Viel Spaß beim Anhören!
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