Er zählt zu den großen Attraktionen Deutschlands. Und trotzdem finden sich am Königssee noch solche Touren wie jene auf das Große Teufelshorn (2363 m), auf denen Wanderer sich weit weg vom Trubel bewegen. Aus hoher Warte lässt man den Blick über den Oberen See und das Südende des Königssees zum Watzmann schweifen und fragt sich, warum hier nicht mehr Leute unterwegs sind. Zwei Antworten: weil das Große Teufelshorn ganz schön entlegen ist und weil es ziemlich steil hinaufgeht. Nicht ganz so menschenleer geht es an der Gotzenalm auf der Südostseite des Königssees zu. Trotzdem sollte man hin. Erstens liegt das rustikale Haus auf einem Hochplateau inmitten der Berge, zweitens wartet ganz in der Nähe der Feuerpalfen (1714 m), der Aussichtspunkt auf den Königssee schlechthin. Von gegenüber grüßt der Watzmann mit seiner Familie. Vielleicht stattet man ihr einen Besuch ab?
1 Großes Teufelshorn
Manche schaffen es vom Bootsanleger Salet an einem Tag aufs Große Teufelshorn (2363 m) und wieder zurück. Das dauert aber zwölf Stunden. Mehr Spaß macht es, die 1800 Höhenmeter auf zwei Tage zu verteilen. Der steile, aber gut gesicherte Röthsteig leitet einen hinauf zur Wasseralm, wo man übernachtet. Anderntags nach einer Dreiviertelstunde an der Gabelung links hinauf Richtung Großes Teufelshorn. Oben durch Geröllrinnen, einen Felsaufschwung (I) und via Linksquerung zum Gipfel. Rück- wie Hinweg.
Start/Ziel: Anleger Salet der Königssee- Schifffahrt (seenschifffahrt.de)
Karte: AV-Karte Nationalpark Berchtesgaden, 1: 25.000, 9,80 Euro
Buch: Bayerns Berge, Rother Selection, Hohenester/Winter/Bodenbender, 24,90 Euro
2 Kärlingerhaus

Einige Kilometer südlich des Königssees funkelt auf 1600 Meter Höhe der Funtensee – ein Juwel im kargen Karstplateau des Steinernen Meeres. Einen Steinwurf entfernt hat das Kärlingerhaus sein Pforten geöffnet. Wer es vom geschäftigen St. Bartholomä durch die steile Saugasse bis hierher geschafft hat (4 h), wird sich über die Einkehr freuen und vielleicht auch gleich hier übernachten. Eilige steigen über den teils drahtseilgesicherten Sagerecksteig noch hinab bis Salet am Königssee (7h, 1250 Hm) – letztes Boot 17 Uhr 10.
Start/Ziel: St.Bartholomä/Salet
Karte: AV-Karte 10/1 "Steinernes Meer", 1:25.000, 9,80 Euro
Info: Einige Tourenvorschläge enthält der Wanderfolder »Das Steinerne Meer«, zu finden unter kaerlingerhaus.de
3 Über die Gotzenalm
Die Gotzenberge drängen von Südosten her an den Königssee. Eine ausgedehnte, aber auch aussichtsreiche Tour beginnt auf 600 Meter Höhe an der Anlegestelle Salet. Sie führt über den Kaunersteig zum Teil steil über die Regenalm und die Gotzenalm (1685 m) und wieder hinab an den See zur Anlegestelle Kessel. An der Gotzenalm ist der viertelstündige Abstecher zum Feuerpalfen Pflicht – der Blick hinab nach St. Bartholomä und hinüber auf die mächtige Watzmann-Ostwand überwältigt. Danach beginnt schon bald der angenehme Abstieg hinab nach Kessel (6 h, 1200 Hm).
Start: Schiffsanlegestelle Salet (Fahrplan: seenschifffahrt.de)
Karte: AV-Karte 10/2 "Hochkönig/Hagengebirge", 1:25.000, 9,80 Euro
4 Watzmann für Wanderer

Der eigentliche Watzmann-Gipfel eignet sich nur für Klettersteigerfahrene. Doch bis zur niedrigsten Erhebung des Gipfelgrates kommen auch Wanderer: zum Hocheck auf 2651 Meter. Am besten verteilt man die Tour auf zwei Tage. Vom Start an der Wimbachbrücke (630 m) leitet der Weg in dreieinhalb Stunden bis zum Watzmannhaus (1928 m) und in weiteren zweieinhalb Stunden bis zum Hocheck, wo einem das ganze Berchtesgadener Land zu Füßen liegt. Zurück zum Watzmannhaus (1 3/4 h), dort übernachten und anderntags wieder hinunter zum Ausgangspunkt.
Start: Wimbachbrücke, in zehn Minuten zu erreichen über die B 305 ab Berchtesgaden.
Hütte: davplus.de/watzmannhaus
Wanderführer: Berchtesgadener Land, Michael Prittwitz, Bruckmann, 12,99 Euro