Schwedens Nationalparks bieten unberührte Natur, wie sie kaum in Europa auf diese Art noch zu erleben ist. Hier findet man noch echte Wildnis, in der man stundenlang durch die Wälder streift, tagelang durch einsame Täler wandert oder die Nordlichter über den Bergen anschaut und einfach nur staunt. Jeder der insgesamt 30 Nationalparks in Schweden hat seine Besonderheiten. Wir präsentieren euch, welche die Top 10!

Nämdöskärgården
Über 1.000 Inseln, Schären und Riffe schützt seit September der rund eine Bootsstunde südöstlich von Stockholm gelegene Nämdöskärgården, Schwedens 31. Nationalpark. Wer das faszinierende Meeresschutzgebiet intensiv erleben möchte, bucht zum Beispiel bei dem Veranstalter The Kayak Trail eine sechstägige, selbstgeführte Kayak & Hike-Tour, die nach einer halbtägigen Einführung auch für Paddelanfänger geeignet ist. Übernachtet wird in Zelten, mal wild, mal im Camp. Kosten zirka 710 Euro.

Abisko
Die Weite des Lapplands: Seit 1909 schützt der Abisko-Nationalpark in der Provinz Norrbotten, rund 200 Kilometer nördlich des Polarkreises, eine einzigartige Wildnis aus Tälern, Felsmassiven und einem der größten Seen Schwedens, dem Torneträsk. Hier starten der bekannte 470 Kilometer lange Fernwanderweg Kungsleden, bei dem man Elchen, Rentieren, Luchsen, Vielfraßen und Polarfüchsen begegnen kann. Dank seiner extrem nördlichen Lage sowie seines trockenen Klimas ist der Nationalpark ein Hotspot für Polarlicht-Beobachtungen und lässt sich sogar auf einer Tagestour erkunden.

Stora Sjöfallet
Ein Wanderparadies! Im 1.278m² großen Nationalpark Stora Sjöfallet teilt der mächtige Akkajaure-Stausee die Landschaft in zwei Hälften, einen nördlichen und einen südlichen Teil. Dadurch entstehen unterschiedliche Naturbereiche: Der Norden zeichnet sich durch sanfte Hügel und weite, dichte Nadelwäldern aus, während es im Süden den imposanten Akka-Massiv, dem stolzen „Königin Lapplands“, und den bekannten Stora Sjöfallet-Wasserfall zu entdecken gibt.

Sarek
Keine Hütten, kaum Wege, dafür grenzenlose Freiheit – Willkommen im UNESCO-Weltnaturerbe, oder auch Europas letzte Wildnis, wie manche den Sarek Nationalpark nennen. Hier gibt es nur euch und die unberührte Natur: Zwischen Gletschern, hohen Bergen und wilden Flüssen, wo Elche, Bären und Polarfüchse eure Nachbarn sind. Wer hier wandert, braucht Abenteuerlust und Selbstständigkeit, denn Sarek schenkt dir etwas Seltenes: absolute Freiheit.

Kosterhavet
Schwedens einziger Meeresnationalpark, der Kosterhavet. Rund um den Kosterfjord befindet sich ein riesiges Korallenriff, das von über 6.000 unterschiedlichsten Meerestieren bewohnt wird. Nur 12 der 365km² Fläche bestehen aus Land. Klar, dass hier viel über Wasser erkundet wird, wie zum Beispiel mit einem Kajak zu abgelegeneren Inseln. Auf dem Weg dahin begegnet ihr vielleicht sogar Robben! Der Herbst ist dafür die beste Jahreszeit, während der Sommer mit seinem milden Wasser zum Schnorcheln und Tauchen einlädt. Bootstouren werden ebenfalls angeboten.

Tyresta
Ein Traum für Outdoor-Fans, die in der Stadt wohnen: Der Tyresta Nationalpark liegt nur 20 Kilometer südöstlich von Stockholm und ist ein beliebtes Ziel für alle, die ohne langen Anreiseweg raus in die Natur möchten. Hier wechseln sich Wälder, Seen und weiten Hochmoore ab. Über 15 Wanderwege führen durch die Landschaft. Besonders empfehlenswert ist die Tour um den Stensjön: Auf etwa 16 Kilometern bekommt man hier die ganze Vielfalt des Parks.

Tiveden Nationalpark
Der Tiveden-Nationalpark liegt zentral zwischen Stockholm und Göteborg, eingebettet zwischen Schwedens größten Seen. Besonders bekannt ist die Trollkyrka-Runde mit ihren markanten Vitsand Grotten sowie ihren Ufer des Metesjön, wo man oft Hirsche, Elche und mit bisschen Glück sogar Luchse oder Wölfe zu sehen bekommt. Wer im Sommer hier ist, sollte einen Abstecher zum nahegelegenen Fagertärn machen: Hier blühen die berühmten roten Seerosen, die einst in die ganze Welt gelangten.

Ängsö Nationalpark
Da sich der Ängsö-Nationalpark über eine Insel im Stockholmer Schärengarten erstreckt, ist der Park nur nur per Boot, Fähre oder Ausflugsschiff zu erreichen. Denn: Rund 93 Hektar des Nationalparks bestehen aus Wasserflächen. Besonders im Frühling verwandelt sich der Park dank seiner Flora in ein natürliches Paradies aus zahlreichen Blüten, das man gesehen haben sollte. Neben der üppigen Pflanzenwelt ist der Park auch ein Refugium für seltene Vogelarten wie Fisch- und Seeadler.

Muddus Nationalpark
Der Muddus-Nationalpark in Nordschweden vereint zwei Welten: Auf der einen Seite dichte, uralte Wälder, auf der anderen Seite weite Moore und kristallklare Seen, in denen seltene Orchideen gedeihen. Wer hier unterwegs ist, kann mit Glück Luchse oder Bären in freier Natur beobachten. Die spektakulärsten Naturdenkmäler des Parks sind der Muddus-Wasserfall, der sich 42 Meter in eine Schlucht stürzt, und die Moskoskoru-Schlucht, die mit 100 Metern Tiefe beeindruckt.

Fulufjället Nationalpark
Mittendrin in Dalarnas Berglandschaft liegt der Fulufjället-Nationalpark. Hier stürzt der Njupeskär, Schwedens höchster Wasserfall, in die Tiefe und verwandelt sich im Winter in eine Traumlandschaft für Eiskletterer. Doch das eigentliche Wunder des Parks ist die einsame Fichte Old Tjikko, deren Wurzelsystem auf unglaubliche 9.500 Jahre zurückdatiert wird. Eine weitere Besonderheit sind die rätselhaften Altarringe (kreisförmige Steingebilde), deren Zweck bis heute nicht vollständig geklärt ist.





