Sachsen-Anhalt ist ein Paradies für Wanderer. Kaum ein anderes Bundesland vereint so viele verschiedene Landschaftsformen auf so engem Raum: majestätische Gipfel und tiefe Wälder im Harz, sanfte Weinberge im Saale-Unstrut-Gebiet, weitläufige Flusslandschaften entlang von Elbe und Havel sowie bizarre Felsformationen in der Dübener Heide und im Elbsandsteingebiet.
Ob anspruchsvolle Gipfeltouren, kulturhistorische Routen oder entspannte Spaziergänge inmitten unberührter Natur – die Region hält für jedes Wanderherz das passende Erlebnis bereit. Entdecke auf den Spuren des Goethewegs den sagenumwobenen Brocken, wandere entlang der Straße der Romanik zu Burgen und Klöstern oder genieße die Stille im Biosphärenreservat Mittelelbe.

Harzer Hexenstieg
Steile Klippen, aussichtsreiche Berge und rauschende Wasserfälle bietet das höchste Mittelgebirge Norddeutschlands. Am besten erleben lässt sich das auf den fünf Etappen des Harzer Hexenstiegs. Den namensgebenden Wesen, Mythen und Märchen begegnen Wanderer immer wieder auf der mehrtägigen Tour. Von Osterode in Niedersachsen führt der Weg über den Brocken (1141 m) bis nach Thale in Sachsen-Anhalt. Auf der vierten Etappe muss man sich zwischen der Nordvariante mit ihren Tropfsteinhöhlen und der größten Trinkwasser-Talsperre Deutschlands, dem Gang über die 458,5 Meter lange (kostenpflichtige) Hängebrücke Titan RT sowie der Südvariante mit Infos über die Holzkohlebereitung entscheiden. Da lohnt es sich, wieder zu kommen - sogar im Winter.
94 km, 1600 hm

Harzer Grenzweg
Wo früher Stacheldraht, Wachtürme und Suchscheinwerfer ein Durchdringen unmöglich machten, erinnern heute nur noch Betonplatten an die ehemalige innerdeutsche Grenze. Die Natur hat sich die Todeszone der DDR zurück geholt. Durch einen Teil des Naturschutzprojekts Grünes Band führt der Harzer Grenzweg vorbei an Erinnerungsorten. In sechs Etappen wandert man von Osterwieck, über den Brocken bis nach Bad Sachsa und taucht ein in Natur, Kultur und Geschichte des Harzes.
90 km, 1500 hm

Lutherweg
Wer sich für das Christentum und die Reformation interessiert oder einen Pilgerweg sucht, kann den Lutherweg in Sachsen-Anhalt wandern. Ab der Lutherstadt Wittenberg gibt es drei Varianten, die kombiniert eine 410 Kilometer lange Weitwanderung auf Martin Luthers Lebensweg bilden. Der Reformator wurde in Eisleben geboren, wohin zum einen die Nordvariante über Bernburg und zum anderen die Südvariante über Halle an der Saale führt. Natürlich wandert man auch durch schöne Naturlandschaften, wie der Dübener Heide, den Naturpark Fläming und den Harz.
410 km, ca. 1500 hm

Heide-Biber-Tour
Auf den Spuren der Biber in der Dübener Heide begeben sich Wanderer bei der Heide-Biber-Tour. Wald und offene Heideflächen wechseln sich zwischen den Kurstädten Bad Düben und Bad Schmiedeberg ab, zwischendurch kommt man am prunkvollen Wasserschloss Reinharz vorbei. In dem Dorf gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, falls die Wanderung auf zwei Tage ausgeweitet werden soll. Besonders im Hammersbachtal ist das Werk der Biber zu sehen, Infotafeln vermitteln Wissen und von einem Biberbeobachtungsturm können in der Dämmerung die Tiere entdeckt werden.
31 km, 200 hm
Försterweg
Den kompletten Naturpark Dübener Heide bis nach Sachsen durchquert der Försterweg auf drei Etappen. Die Weitwanderung verläuft von Bergwitz bis Doberschütz durch schattige Wälder sowie über Heide- und Moorgebiete und gibt Einblicke in die historische und moderne Arbeit der Förster. Die Hügellandschaft ist von der Eiszeit geprägt, an der Wilhelmsgrubenquell wurde in den 1840er Jahren Braunkohle gefördert. Heute ist die Wasserquelle ein beliebter Rastort.
60 km, 300 hm