»Unsere natürliche Waldentwickling ist so fortgeschritten wie nirgendwo sonst«, sagt Ranger Günter Sellmayer. Eine »richtige Wildnis« sei entstanden. Denn hier, im Nationalpark Bayerischer Wald, wurde die Natur von 1970 an in großen Teilen sich selbst überlassen. Seit 1995 ist Günter Sellmayer als Ranger dabei, davor hat er in seiner Freizeit als Waldführer gearbeitet. »Natur war für mich schon immer besonders wertvoll«, erklärt der Sohn eines Nebenerwerbslandwirts seine Passion für den Nationalpark. Heute betreut er Besucher, weist sie auf Besonderheiten des Parks hin und gibt Tipps, »auch, wo der Schweinsbraten am größten und die Knödel am dicksten sind«, setzt er lachend dazu. Und er achtet darauf, dass keiner Feuer anzündet oder querfeldein marschiert: »Wie beim Fußball gibt es Regeln.« Jedes Jahr in den Sommerferien begleiten ihn an vier Tagen Schüler – die »Junior Ranger« dürfen hautnah ins Rangerhandwerk hineinschnuppern. Bestimmt zeigt er ihnen auch seinen liebsten Park-Bewohner, die Bartflechte. »Bis zu 20 Flechtenarten siedeln auf einem Stück Totholz«, sagt Sellmayer. Wer selbst die Winzlinge in der Natur so wertschätzt, dem glaubt man auch die Liebe für einen ganzen Nationalpark.
Zur Person:
Name: Günter Sellmayer
Tätigkeit: Ranger im Nationalpark Bayerischer Wald
Info: www.nationalparkbayerischer-wald.de