Musik weckt mich. Und die Stimme unseres Fahrers. Sumgay summt jeden mongolischen Hit aus dem Radio mit. Ich mache die Augen auf und denke, dass wir im Kreis gefahren sind. Denn ich sehe das gleiche Bild wie vor Stunden: Graue, dunkle Steine am Boden, bräunlicher Sand, grünsatte Hügel, rot, blau, violett marmorierte Berge. Dazwischen immer wieder ein Flüsschen, ein Bach, ein See. Seit Ewigkeiten schleichen wir über Wege, die kaum sichtbare Spuren im Sand sind, ruckeln über plattgedrücktes Gras. Wie Sumgay in dieser Einöde den Kurs Richtung Altaigebirge hält, ist mir ein Rätsel ...

Und dann steigen wir hoch zum Takhlit-Pass, dem Berg Gerlöö auf den Rücken. Der Gerlöö ist ein granitenes Schottermonster, vom Eis glasiert, attackiert von Schnee und Regen. Das Pferd vor mir scheut, immer wieder rutscht es abwärts, auf mich zu. Ich halte Sicherheitsabstand, aber nicht zu viel, ich muss ihm folgen, sonst verliere ich durch das dichte Schneetreiben den Pfad. Die Männer voraussehe ich nicht mehr. Aber ich höre ihre erschrockenen Schreie, das panische Brüllen eines abstürzenden Kamels.

Weitere Bilder und Impressionen der Tour zeigen wir euch in der Fotostecke (oben).