Wer auf Tour Wetterzeichen richtig deutet, beugt bösen Überraschungen vor. Hier lesen sie, welche Zeichen es gibt und was sie bedeuten. Außerdem: Was man im Notfall in den Alpen tun kann.
Wer auf Tour Wetterzeichen richtig deutet, beugt bösen Überraschungen vor. Hier lesen sie, welche Zeichen es gibt und was sie bedeuten. Außerdem: Was man im Notfall in den Alpen tun kann.
1. Himmel beobachten
Wer morgens von einer schmutzig-gelbroten Sonne begrüßt wird, sollte die Regenkleidung nicht zu tief in den Rucksack packen. Auch dunkle Wolkenbänke, die sich von Westen her nähern, sind ein eindeutiges Zeichen der Wetterverschlechterung. Türmen sich Wolken an einem schwülwarmen Sommertag gar ambossförmig in die Höhe, sollte man den nächsten Gipfel lieber auslassen, einen Klettersteig sofort verlassen, denn ein Gewitter ist zumindest wahrscheinlich. Auch weiße Ringe um Sonne oder Mond (Halo) deuten auf eine rasche Verschlechterung des Wetters, erst recht in Verbindung mit aufziehendem, starkem Wind.
2. Barometer befragen
Viele Multifunktionsuhren sind ideale Wetterstationen. Einige Modelle zeigen die Wettertendenz sogar mittels Symbolen (Sonne, Wolke etc.) an, bei anderen muss man die Wetterprognose selbst stellen. Am einfachsten gelingt das über das eingebaute Barometer, das den Luftdruck in Millibar (mb) misst. Und so geht‘s: Fällt der Luftdruck, verschlechert sich das Wetter, steigt er, wird es besser. Eine rapide Luftdruckveränderung (2 mb/h) deutet auf einen kurzzeitigen Wetterumschwung hin. Steigt oder fällt hingegen der Luftdruck stetig mehrere Tage lang, sind dauerhafte Schlecht- oder Schönwetterperioden oft die Folge.
3. Höhenmesser nutzen
Ein Höhenmesser misst wie das Barometer den Luftdruck – und errechnet daraus die aktuelle Höhe. Zeigt er einen zu hohen Wert an, deutet das auf einen Luftdruckabfall hin und somit auf eine drohende Wetterverschlechterung. Gaukelt der Höhenmesser hingegen geringere Werte vor, ist der Luftdruck gestiegen. Das funktioniert nur dann zuverlässig, wenn man den Altimeter so oft wie möglich nachjustiert: an Hütten oder klar identifizierbaren Geländepunkten auf der Karte.
4. Windrichtung checken
Ostwinde bringen meist stabile Schönwetterlagen, Westwinde häufig wechselhaftes bis nasses Wetter.
Profitipp:
Mittlerweile schicken viele Mobilfunk-Netzbetreiber bei Bedarf die aktuelle Wettervorhersage per sms aufs Handy. Der Deutsche Alpenverein lässt hingegen unter 089/29 50 70 eine Bandansage mit dem täglich aktualisierten Alpenwetterbericht laufen. Auch an bewirtschafteten Alpenvereinshütten erfährt man die Vorhersage – einfach den Hüttenwart fragen.
Was tun, wenn man sich in den Alpen verirrt oder verletzt hat?
Die Notrufnummer 112 funktioniert alpenweit. Oft geht‘s aber über direkte Bergrettungsnotrufnummern schneller. In Österreich wählt man die 140, in Südtirol die 118. Die Schweizerische Rettungsflugwacht meldet sich unter 1414.
Ob mit Trillerpfeife oder Stirnlampe: Wer Hilfe braucht, gibt sechs Mal alle zehn Sekunden ein Signal ab. Nach einer Minute Pause wiederholen.
Die Antwort auf ein solches Alpines Notsignal wird mit drei Zeichen pro Minute gegeben.
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