Tigermücke in Deutschland: Wie gefährlich ist sie wirklich?

Noch so ein Störenfried!
Tigermücke auf dem Vormarsch

Zuletzt aktualisiert am 13.03.2025
Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)
Foto: marcouliana via Getty Images

Ja, insbesondere in Süddeutschland, sowie in Regionen wie Südbaden, wurden im Sommer 2023 etablierte Populationen festgestellt. Städte wie Freiburg im Breisgau, Heidelberg und Stuttgart sind seitdem betroffen. Hier ist sie nicht nur ein störender Schädling, sondern kann auch Viren übertragen, die für den Menschen gefährlich sind. Ursprünglich in Südostasien heimisch, breitet sich die Tigermücke aufgrund des Klimawandels und des internationalen Reiseverkehrs auch hierzulande stark aus – neben den bereits erwähnten Regionen im Südwesten Deutschlands, auch in Thüringen, Bayern und Berlin.

Stiche der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) sind in erster Linie unangenehm, die größte Gefahr geht von den folgenden Krankheiten aus, die an den Menschen übertragen werden können:

  1. Zika-Virus: Die Tigermücke ist ein Hauptüberträger des Zika-Virus. Zwar verläuft Zika bei den meisten Menschen mild, doch kann es während der Schwangerschaft schwere Fehlbildungen beim Fötus verursachen (z.B. Mikrozephalie, kleinerer Kopf).
  2. Dengue-Fieber: Auch das Dengue-Virus, das Fieber, starke Gelenkschmerzen und in schweren Fällen lebensbedrohliche Komplikationen verursacht, wird hauptsächlich von der Mücken-Gattung Aedes, insbesondere Aedes albopictus (Tigermücke) und Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) übertragen.
  3. Chikungunya-Fieber: Diese Krankheit führt ebenfalls zu hohem Fieber und sehr starken Gelenkschmerzen. In einigen Fällen können Langzeitfolgen wie chronische Gelenkschmerzen auftreten.
  4. West-Nil-Virus: Zwar ist die Tigermücke nicht der Hauptüberträger, aber auch sie kann dieses Virus verbreiten, das zu grippeähnlichen Symptomen oder – in seltenen Fällen – zu schweren neurologischen Erkrankungen führen kann.

In Deutschland sind diese Krankheiten bisher relativ selten, aber die Ausbreitung der Tigermücke und der Klimawandel könnten das Risiko einer weiteren Verbreitung erhöhen. Um die Ausbreitung einzudämmen, bitten Gesundheitsministerien in den betroffenen Gebieten die Bevölkerung, Brutstätten wie Gießkannen oder Vogeltränken zu kontrollieren und nach Möglichkeit zu beseitigen. Zu erkennen ist die mit 3-8 Millimetern sehr kleine Stechmücke an ihrer auffälligen, schwarz-weißen Musterung mit fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen. Ein weißer Streifen befindet sich auch auf dem Kopf und Rücken der Tigermücke.

Was lockt die Mücken an?

Menschliche Gerüchte ziehen Stechmücken an, besonders Schweiß, die eigene Atemluft oder die in Kosmetikprodukten enthaltenen Duftstoffe. Zusätzlich begünstigen stehende Gewässer, wie man sie oft an Teichen, in Gärten, Senken oder Regenbehältern findet, die Verbreitung von Stechmücken, wie auch der eingeschleppten Tigermücke. Dort legen sie ihre Eier ab und vermehren sich in dieser Umgebung rasant.

Wie kann man sich vor Mücken wie der Tigermücke schützen?

Wer im Freien unterwegs ist oder sich vor dem Schlafengehen schützen möchte, sollte vorab duschen – am besten mit parfümfreien Duschgels. Auch das Tragen heller, langer Kleidung kann als Schutz vor Mückenstichen schützen. Allerdings bieten lange Hosenbeine oder Ärmel keine Garantie, da Mücken durch ihren Rüssel auch durch dünne, grobmaschige oder weite Teile stechen können. Für das Zimmer helfen Moskitonetze an den Fenstern oder über dem Bett.

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