1. Sorgfältige Planung der Bergwanderung: Informationen zu Länge und Schwierigkeitsgrad der Bergtour, Angehörige informieren bzw. den Gastgeber oder Hüttenwirt über Ziele informieren.
2. Den aktuellen Wetterbericht für das Tourengebiet einholen und im Auge behalten. Berghütten bzw. Hüttenwirte haben oft auch Infos über die lokale Wettersituation.
3. Frühmorgens starten und Reservezeit einplanen, um vor Einbruch der Dunkelheit wieder vom Bergsteigen zurück zu sein. Genügend Pausen einplanen. Außerdem sollte man immer Rücksicht auf evtl. schwächere Bergwanderer in der Gruppe nehmen.
4. Ausreichend trinken! Beste Getränke auf Bergtouren sind Wasser, Tee oder Natursäfte. Als Proviant kommen vor allem nährstoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrot, Trockenfrüchte, Nüsse etc. in Frage.
5. Immer auch an die Natur und Tiere denken - sprich Lärm, Abfälle und Abstecher in die Vegetation vermeiden bzw. Müll wieder mit ins Tal nehmen.
Weitere Tipps: www.outdoor-magazin.com/bergtouren-planen
"Aufsteigen ist immer einfacher als Absteigen"
Das sagt auch Bergprofi Ralf Gantzhorn. Seine Empfehlung: Auf dem Weg nach oben ab und zu auch mal einen Blick zurück wagen und schauen, ob man die Route auch wieder abklettern kann. "Im Zweifel sollte man unbedingt umkehren und den Gipfel Gipfel sein lassen", so Gantzhorn.
Anders sieht es hingegen aus, wenn man sich verstiegen oder verlaufen hat und nur durch eine kurze Kraxelei wieder auf den ersehnten Weg gelangen kann. In diesem Fall ist das Abstiegsgelände Terra incognita. Da es sich meistens von oben nicht vollständig überblicken lässt, besteht die Gefahr, in einer Sackgasse zu landen: beispielsweise vor einem Steilabbruch. Bevor Sie also den Abstieg wagen, sollten Sie auf jeden Fall eine gute Topokarte im Maßstab von idealerweise 1:25.000 zu Rate ziehen, um die "schwächste Seite" des Hanges ausfindig zu machen: Sie liegt dort, wo die Höhenlinien den größten Abstand zueinander aufweisen.
"Halten Sie auch Ausschau nach Steinmännchen und Wegspuren", rät Ralf Gantzhorn, "sie können ein Indiz für einen sicheren Abstiegsweg sein." Können! Darauf verlassen dürfen Sie sich keinesfalls. Vor allem Wegspuren sind trügerisch, können sie doch von Wild stammen, etwa Gämsen und Steinböcken – beides gute Kletterer. Wie Sie zu einem solchen werden, können wir Ihnen hier nicht zeigen. Wie Sie kurze Felsabbrüche sicher abklettern können, hingegen schon:
1 Frontal abklettern

Steiles Gelände lässt sich nur frontal abklettern. Vermeiden Sie es, gestreckt am Fels zu "kleben", das schränkt den Bewegungsspielraum und die Übersicht ein. Lehnen Sie sich an großen Griffen nach hinten, um den Weiterweg zu studieren.
2 Taloffen absteigen

Die sicherste Methode in nicht allzu steilen Hängen bietet viel Übersicht über die nächsten Tritte und erlaubt das Rasten durch Hinsetzen. Eine kurze Schrittfolge und das seitliche Abstützen mit den Händen spart enorm viel Kraft.
3 Seitwärts abklettern

Ist das Terrain für taloffenes Abklettern zu steil, sollte man es seitwärts versuchen. Der größte Vorteil dieser Technik ist die gute Übersicht auf den weiteren Wegverlauf. Machen Sie kurze Schritte und setzen Sie die Füße nie über Kreuz.
4 Festigkeit prüfen

Ob Auf- oder Abstieg: Im Absturzgelände sollten Sie jeden Griff bzw. Tritt durch Schläge mit dem Daumenballen bzw. Tritte mit der Stiefelspitze auf Festigkeit prüfen. Bei festem Gelände hört man nichts, bei losem ein "Klack" oder "Plopp".
5 Gut greifen

Nutzen Sie als Griff vor allem kantige Felsstrukturen. Je runder, desto leichter kann man abrutschen. Achten Sie dabei nicht nur auf horizontale Griffe, etwa auf Felsbändern, sondern greifen Sie auch in vertikale Strukturen wie Felsrisse. Wichtig: die Griffe sollten trocken sein.
6 Stützen nützen

Hängen kostet Kraft, stützen kaum. Halten Sie also beim taloffenen und seitwärtigen Abstieg nach Stützmöglichkeiten Ausschau. Beim frontalen Abklettern können Sie hingegen ab und zu kurz einen Arm nach unten hängen lassen und schütteln, um einer Ermüdung vorzubeugen.
7 Antreten

Nehmen Sie nur saubere, trockene Tritte. Sand, Dreck und Pflanzenteile reduzieren die Reibung und damit den Halt beträchtlich! Gucken Sie sich also jeden Tritt genau an, bevor Sie ihn belasten. Auf kleinen Felsleisten stehen Sie mit der Innenseite der Schuhspitze am sichersten.
8 Hände frei machen
Im steilen Terrain sind Trekkingstöcke extrem hinderlich. Falten oder schieben Sie diese vor dem Abklettern zusammen, und befestigen Sie sie seitlich am Rucksack – mit den Spitzen nach unten.
9 Schuhe schnüren
Bevor es zum Hinsetzen zu steil wird, sollten Sie Ihre Schuhe noch einmal richtig fest schnüren: Das verbessert sowohl das Feingefühl als auch den Halt.
10 Rucksacktipps
Packen Sie Ihren Rucksack so, dass alle schweren Sachen dicht am Rücken liegen, aber unterhalb der Schulterblätter. Ziehen Sie alle Kompressionsriemen fest, und checken Sie, ob Sie genug Kopffreiheit haben, um nach oben gucken zu können. Lassen Sie außerdem nichts außen am Rucksack, das im Felsterrain hängen bleiben könnte, wie etwa Tassen oder Flaschen. Ist es zum Klettern mit Rucksack zu steil, lassen Sie ihn mit einem Seil ab. Lässt der "Landeplatz" es zu (Wiese, Schneefeld), können Sie ihn auch abwerfen.
Weitere KnowHow-Themen gibt es auch als App:

Die outdoor KnowHow App für das Smartphone ist im iTunes App Store oder im Google Play Store zum Preis von 2,99 Euro erhältlich.