
Dachs (Meles meles)
Ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit: Um den unterirdischen Wohnkessel aufzuwärmen, setzt der Dachs auf eine Art Bio-Heizung. Im Herbst lagert er feuchtes Laub, Moos und Farn in einer Kammer seines Baus ein. Verrottet das Grünzeug, wird sogenannte Fäulniswärme freigesetzt. Für eine gute Durchlüftung sorgt das komplexe Gangsystem.

Habicht (Accipiter gentilis)
Während andere schlafen, steht beim Habicht im Spätwinter die Paarung an, weswegen die Männchen atemberaubende Balzflüge hinlegen. Sie rauschen rasant in die Tiefe, mitunter sogar in Spiralen, und beeindrucken ihre Beobachterinnen durch akrobatische Wenden. Schrille Rufe begleiten diese Manöver – auch für Menschen nicht zu überhören.

Grünfrosch (Pelophylax lessonae)
Werden die Tage kühler, sucht sich der Frosch vorsorglich ein feuchtes, aber frostgeschütztes Versteck. Dann beginnt für das wechselwarme Tier die überlebenswichtige Kältestarre: Der Stoffwechsel fährt herunter, und die Körper- gleicht sich der Umgebungstemperatur an. Bei lauem Frühlingswetter tauen die hüpfenden Amphibien wieder auf.

Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Während im Winterwald Ruhe herrscht, ist er besonders aktiv: Um die nötige Energie für die bevorstehende Ranz (Paarung) aufzubringen, begibt er sich täglich auf Jagd. Die Rüden spüren paarungsfähige Fähen (Weibchen) durch Wittern auf. Ist die Konkurrenz auf derselben Duftspur, kommt es zu heftigen Rangkämpfen.

Reh (Capreolus capreolus)
Die Wiederkäuer machen eine spezielle Winterdiät: Sie nehmen weniger Nahrung auf und verdauen diese länger, wodurch ihr Pansen (Verdauungstrakt) um circa 20 Prozent schrumpft. Die Maßnahme hilft ihnen, den Stoffwechsel herunterzufahren und Energie einzusparen. Das schützt sie neben ihrem grauen Winterkleid vor den eisigen Temperaturen.

Igel (Erinaceidae)
Auch der Igel ist gezwungen, die futterlose Zeit mit einem langen Winterschlaf zu überbrücken. Als Unterschlupf nutzt der Fleischfresser neben Erdmulden, Hecken und Laubhaufen auch Angebote im heimischen Garten. Im Winterquartier verbringt er 80 Prozent der Zeit schlafend und nutzt Wachpausen für den Toilettengang.

Feuersalamander (Salamandra salamandra)
Bei etwa zehn Grad, Windstille und einer hohen Luftfeuchtigkeit herrscht das perfekte Salamanderwetter. Für ihre Überwinterung suchen sich die Schwanzlurche daher ein unterirdisches Versteck, bevorzugt an Wasserläufen. Ideale Bedingungen liefern stillgelegte Bergwerke, in denen sie sich manchmal zu Hunderten tummeln.

Fledermaus (Microchiroptera)
Kuschelnd und kopfunter verschläft sie fast das halbe Jahr. Um so lange ohne Nahrung auszukommen, frisst sich die Fledermaus circa 30 Prozent ihres Gewichts im Herbst als Wintervorrat an. Außerdem verlangsamt das Säugetier seine Herz- und Atemfrequenz und senkt so seine Körpertemperatur bis hinab auf drei Grad. Im Bild: Die "Kleine Hufeisennase" (Rhinolophus hipposideros) beim Winterschlaf in einer Höhle.

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)
In den kalten Monaten betreiben die Nager eine aktive Ruhe. Sie verbringen viel Zeit in ihrem Kobel (Nest) und unterbrechen die Winterruhe täglich nur ein bis zwei Stunden für die Nahrungssuche. Praktischerweise haben sie im Herbst Vorräte mit Sämereien angelegt und können jetzt auf sie zurückgreifen.