Sonne, Regen, Wind oder vielleicht sogar Schnee – auf Touren müssen Outdoorer für die unterschiedlichste Witterung gewappnet sein. Der Instructor verrät, wie Sie sich draußen richtig anziehen.
Sonne, Regen, Wind oder vielleicht sogar Schnee – auf Touren müssen Outdoorer für die unterschiedlichste Witterung gewappnet sein. Der Instructor verrät, wie Sie sich draußen richtig anziehen.
Wenn man unterwegs für jede Temperatur, für jedes Wetter ein passendes Kleidungsstück mitnehmen wollte, müsste man den halben Kleiderschrank mitschleppen. Um dieses Dilemma zu lösen, erfanden findige Köpfe das sogenannte Lagensystem. Die Idee dabei: Je nach Wärmebedarf lassen sich mehrere dünnere Kleidungsschichten miteinander kombinieren.
Die Basis bildet Funktionswäsche aus Kunstfasermaterialien oder Wolle. Grob gilt folgende Faustregel: Wem ständig zu warm ist oder wer draußen gerne ans körperliche Limit geht, greift zu Synthetikwäsche. Lässt man es eher gemütlich angehen, trägt sich Wolle sehr angenehm. Ein dünner Fleecepulli dient als zusätzliche Wärmeschicht (Lage 2).
Verfrorene Naturen brauchen unter Umständen entweder ein dickeres Fleece oder nehmen noch eine Weste mit. Grundsätzlich sollte man sich aber nicht zu warm anziehen, wenn man in Bewegung ist, sonst wird die Bekleidung durchgeschwitzt – und dann verliert selbst Outdoor-Kleidung einen Teil ihrer Wärmeleistung. Nur in Pausen und abends im Camp sollten Sie sich dick einpacken, bspw. mit einer Daunenjacke.
Als Hosen empfehlen sich Wander- und Trekkinghosen aus Kunstfasern, Mischgeweben oder Softshellmaterial. Für Jacken ist ein Softshellmaterial ideal (siehe Punkt 4 unten).
Dünnere Modelle sind vielseitiger als dicke – bei Kälte ziehen Sie einfach etwas mehr darunter an. Eine Kapuze verbessert den Wetterschutz. Nun braucht man die wasserdichte Außenschicht (siehe Punkt 2 unten) nur noch bei Dauerregen.
In drei Schritten zur richtigen Unterwäsche
Softshelljacken - Kauftipps und Top-Modelle
Nehmen Sie besser zwei bis drei dünnere Bekleidungsteile mit als ein dickes – je nach Witterung lassen sich diese leichteren Schichten geschickt miteinander kombinieren, um so das richtige Maß an Wärmeleistung zu erreichen.
Zwiebelprinzip - so kleiden Sie sich richtig
Wenn es wie aus Kübeln schüttet, schlägt die Stunde von wasserdichten, atmungsaktiven Jacken und Hosen, denn nur sie bieten hundertprozentigen Wetterschutz. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Sachen genügend Platz für Bekleidung darunter bieten.
Die besten Regenjacken und Regenhosen im Test
Im Sommer spricht auch auf Tour nichts gegen ein luftiges Funktions-T-Shirt oder -kurzarmhemd und Shorts. In Gebieten mit starker Sonneneinstrahlung empfiehlt sich aber leichte, lange Kleidung mit UV-Schutzfaktor (30 oder 50+). Kappe oder ein Tuch für den Kopf nicht vergessen!
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Für windige Bedingungen mit gelegentlichem Niesel sind Softshelljacken und -hosen ideal. Sie bieten genügend Wetterschutz, tragen sich aber geschmeidiger als wasserdichte Kleidung und bieten ein besseres Klima. Auch wichtig: eine Mütze und dünne (Fleece-)Handschuhe.
Die getesteten Softshelljacken 2015
Bei Temperaturen unter fünf Grad braucht man vor allem für die Pausen oder abends im Camp extra warme Bekleidung, etwa ein dickes Fleece oder leichte Isolationsjacken mit Daunen- oder Kunstfaserfüllung. Wer schnell friert, sollte auch eine lange (Woll-)Unterhose einpacken.
... von Daniele Grasso, Bekleidungsprofi bei Jack Wolfskin: „Das Lagensystem funktioniert nur, wenn alle Schichten Feuchtigkeit aufnehmen und weitertransportieren, deshalb hat Baumwolle auf Outdoor-Touren nichts verloren.
Typfrage: Jeder Mensch empfindet Temperaturen anders. Wer schnell friert, muss wärmere Bekleidungschichten wählen als kälteunempfindliche Naturen oder noch eine weitere dünnere Schicht mitnehmen.
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