Sie sind zwar nicht herausragend hoch und auch nicht weltbekannt, aber maximal nur eine Tagesreise entfernt und bieten meist schöne Aussichten: Die 16 höchsten Erhebungen der deutschen Bundesländer erstrecken sich von 32m bis 2962m Seehöhe. Sechs von ihnen sind wirklich nur sanfte Erhebungen, die in der Landschaft kaum auffallen. Die Arkenberge in Berlin haben ihre Höhe sogar nur durch Bauschuttaufschüttungen erreicht, in Bremen ist eine Mülldeponie eigentlich höher als die höchste natürliche Erhebung. Und dann sind da noch die "richtigen" Berge: Vier Bundesländer haben Berge mit einer Höhe von über 1000 Meter über Normalnull. Wandern lässt es sich überall gut.
Bremen: Friedehorstpark, 32,5m
Passenderweise hat das kleinste Bundesland Deutschlands auch die kleinste Erhebung der Republik. Mit nur 32,5m Seehöhe sticht der höchste natürliche Punkt Bremens nicht gerade aus der Umgebung hervor. Ihn im Friedehorstpark finden, ist die schwierigste Aufgabe, denn er ist als einziger der 16 Erhebungen Deutschlands nicht markiert. Selbst eine Mülldeponie ist bis zu 6 Meter höher.

Berlin: Großer Müggelberg, 114m
Die höchste natürliche Erhebung Berlins stellt der Große Müggelberg im Südosten der Stadt dar. Ein Gipfelkreuz markiert diese 114m Seehöhe mitten im Wald. Es gibt jedoch zwei Berge in Berlin, die höher sind und von denen man eine bessere Aussicht auf die Stadt hat: Der Teufelsberg (120m) und die Arkenberge (122m) bestehen allerdings aus Trümmern oder Bauschutt und sind damit nicht natürlichen Ursprungs.
Hamburg: Hasselbrack, 116m
Versteckt im Wald im Süden Hamburgs ist der höchste Punkt der Hansestadt zu finden. Der Hasselbrack gehört zu den Schwarzen Bergen, einem Nordausläufer der Harburger Berge, die sich vor allem über Niedersachsen erstrecken. Wenn nicht ein großer Stein mit Inschrift dort stünde, wäre der Hasselbrack mit 116m über Normalnull kaum zu bemerken. Dennoch sind fast 100 Höhenmeter zu überwinden und es gibt ein Gipfelbuch.

Schleswig-Holstein: Bungsberg, 167m
Weite Ausblicke gibt es auf dem höchsten Punkt Schleswig-Holsteins in der Holsteinischen Schweiz. Von dem Fernmeldeturm und dem Aussichtsturm Elisabethturm auf dem Bungsberg reicht der Blick bis zur Ostsee. Bei genügend Schnee öffnet hier der Schlepplift von Deutschlands nördlichstem Wintersportgebiet. Ansonsten gibt es am Bungsberg auch ein Restaurant und Spielplätze.

Mecklenburg-Vorpommern: Helpter Berg, 179m
Der Helpter Berg ist mit 179m Seehöhe der höchste Gipfel des gleichnamigen Höhenzugs im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Region ist hügeliger, als man zunächst denkt. Doch wegen der vielen Seen gibt es hier auch viele Stechmücken, die den Wanderer ärgern können. Der höchste Punkt wird markiert durch ein Gipfelkreuz und eine Bank.
Brandenburg: Kutschenberg, 201m
Lange wurde der Hagelberg mit 200,3m über Normalnull als höchster Berg Brandenburgs bezeichnet. Neue Messungen haben aber ergeben, dass der Kutschenberg mit 201m diesen Titel verdient hat. Die höchste Erhebung stellt allerdings die Heidehöhe dar, jedoch liegt der 201,4m hoch gelegene Gipfel schon in Sachsen. Kleine Granit-Monumente markieren die Gipfel, vom Heidebergturm auf der Heidehöhe hat man den besten Ausblick.

Saarland: Dollberg, 695m
Der Gipfel selbst ist bei einer Wanderung auf den höchsten Berg im Saarland nicht unbedingt das spannendste. Der 695m hohe Dollberg liegt im gleichnamigen Bergzug im Mittelgebirge Hunsrück. Der 410km lange Saar-Hunsrück-Steig führt hier durch den Naturpark Saar-Hunsrück und kommt auch am Gipfel vorbei, den ein Schild markiert. Faszinierend ist die keltische Befestigungsanlage am Hang des Dollbergs. Der Ringwall von Otzenhausen, der auch Hunnenring genannt wird, war vom 4. bis 1. Jahrhundert vor Christus rund 25 Meter hoch. Heute misst er noch zehn Meter.

Rheinland-Pfalz: Erbeskopf, 816m
Der höchste Berg des Mittelgebirges Hunsrück sowie des Bundeslandes Rheinland-Pfalz ist der Erbeskopf mit einer Seehöhe von 816m. Wer mit dem Auto auf das Hochplateau fährt, erreicht nach wenigen Metern zu Fuß den Gipfel. Es gibt eine Sommerrodelbahn, drei Skilifte für den Wintersport, eine begehbare Skulptur, einen Aussichtsturm sowie am Fuße des Berges eine Umweltbildungsstätte mit Ausstellungen und Spielplätzen.

Nordrhein-Westfalen: Langenberg, 843m
An der Grenze zu Nordhessen liegt der höchste Berg Nordrhein-Westfalens im Rothaargebirge. Der Langenberg stellt mit 843m Seehöhe auch den höchsten Berg des Mittelgebirges dar. Abseits der Metropolen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes kann man hier im Sauerland über den Uplandweg und Roothaarsteig durch Wälder und Weidekraut zum Gipfelkreuz wandern oder im Winter Ski fahren.

Hessen: Wasserkuppe, 950m
Die Wasserkuppe gilt als Wiege des Segelfliegens. Auf dem höchsten Berg Hessens und der Rhön liegt die älteste Segelflugschule der Welt mit passendem Flugplatz. Aber auch Gleitschirmflieger und Drachenflieger haben hier ihren Spaß. Markant thront das Radom auf dem Gipfel, eine ehemalige Radarkuppe, heute Aussichtsplattform und Museum.

Niedersachsen: Wurmberg, 971m
Wohl nirgendwo sind die Folgen des Klimawandels in Deutschland besser zu sehen als im Harz. Vom 32m hohen Aussichtsturm des Wurmbergs, dem höchsten Berg Niedersachsens, schweift der Blick über die toten Fichten und das Wintersportgebiet bis zum Brocken in Sachsen-Anhalt. Eine 30 Meter lange Tunnelrutsche führt wieder auf sicheren Boden.

Der Schneekopf ist zwar nur der zweithöchste Berg Thüringens, aber besser zu erreichen.
Thüringen: Großer Beerberg, 983m
Leider darf der höchste Gipfel des Thüringer Waldes nicht betreten werden. Das Hochmoor am Großen Beerberg (983m) ist Biosphärenreservat und so kommt man nur zur Plänckners Aussicht. Wer dennoch einen Gipfel besteigen will, kann zum benachbarten Schneekopf (978m) wandern, dem zweithöchsten Berg Thüringens. Von dessen Turm reicht der Blick bis zum Brocken und zum Erzgebirge.

Sachsen-Anhalt: Brocken, 1141m
Der höchste Berg des Harzes und Sachsen-Anhalts ist der dominanteste Berg Deutschlands. Der Brocken wird auch Blocksberg genannt und ist von vielen Sagen um Hexerei umwoben, die auch Johann Wolfgang von Goethe in seinen Schriften über den Brocken aufgriff. Auf dem Gipfel ist eine Gedenktafel anlässlich seiner Erstbesteigung errichtet worden. Den Goetheweg kann man heute auf 16 km nachlaufen.

Sachsen: Fichtelberg, 1215m
An der Grenze zu Tschechien gelegen, bildet der Fichtelberg zusammen mit dem Klinovec das bedeutendste Wintersportgebiet des Erzgebirges. Mehrere Fernwanderwege führen zum höchsten Berg Sachsens. Der Gipfel ist auch über die älteste Luftseilbahn Deutschlands erreichbar, die mehrmals saniert wurde. Die beste Aussicht gibt es vom Turm des Fichtelberghauses.

Baden-Württemberg: Feldberg, 1493m
Außerhalb der Alpen ist der Feldberg mit einer Seehöhe von 1493m der höchste Berg aller deutschen Mittelgebirge. Er ist ein beliebtes Skitourengebiet, es gibt viele bewirtschaftete Berghütten und Wanderwege. Als Premiumwanderweg im Hochschwarzwald bietet sich der 12,4km lange Feldberg-Steig für die Gipfelbesteigung an, wobei über 500 Höhenmeter überwunden werden müssen. Den höchsten Punkt markiert eine Wetterstation, nebenan steht eine Sendeanlage mit Aussichtsplattform.

Bayern: Zugspitze, 2962m
Gold thront das Gipfelkreuz auf Deutschlands höchstem Berg, der 2962m hohen Zugspitze. Nur wenige Meter darunter wurde im 19. Jahrhundert das Münchener Haus errichtet. Die Tiroler Zugspitzbahn, die Bayerische Zugspitzbahn sowie die Seilbahn Zugspitze erschließen den Gipfel im Wettersteingebirge an der Grenze zu Österreich. Mehrere Wanderwege inklusive einiger Klettersteige führen auf den Gipfel, im Süden liegt am Zugspitzplatt ein Skigebiet.