Wer keinen Gepäckträger am Rad hat, oder nur minimalistisch mit MTB, Gravel- oder Rennrad auf Tour geht, greift meist zu einer Bikepacking-Satteltasche - im Volksmund auch "Arschrakete" genannt. Diese Radtaschen lassen sich im Normalfall recht fix an der Sattelstange befestigen und bieten genug Platz fürs Nötigste. Drei dieser Satteltaschen haben wir uns im direkten Vergleich mal etwas genauer für euch angeschaut - die Preisspanne der getesteten Modelle liegt dabei zwischen 100 und 170 Euro, das Volumen zwischen 9 und 14 Liter:
Cyclite Saddle Bag 01

- Volumen: 11 l (gemessen)
- Gewicht: 328 g (gewogen)
- Preis: ca. 170 Euro
Pro und Contra zur Cyclite Saddle Bag 01:
sehr leicht
einfache Montage
wasserdicht
gut komprimierbar
Luftauslassventil
sitzt ausreichend fest
teuer
schwingt bei voller Beladung im Wiegetritt etwas
Die mit 328 Gramm superleichte, wasserdicht verschweißte Satteltasche von Cyclite macht nur auf den ersten Blick einen fummeligen Eindruck. Die Montage klappt überraschend gut, ist selbsterklärend, auch sitzt die Tasche gut, solange man sie nicht randvoll belädt. Dann nämlich kommt sie im Wiegtritt etwas ins Schaukeln. Aufpassen muss man bei geringer Ausnutzung des Volumens: die Kompressionsgurte müssen dann an der Tasche so fixiert werden, dass sie nicht herunterbaumeln und sich in den Speichen verfangen. Klappt sehr gut: die Komprimierbarkeit (auch dank Ventil).
Vaude Trailsaddle

- Volumen: 9 L (gemessen)
- Gewicht: 348 g (gewogen)
- Preis: ca. 100 Euro
Pro und Contra zur Vaude Trailsaddle Satteltasche:
entnehmbarer Packsack
preisgünstig
wasserdicht
sehr einfache Montage
wiegetrittfester Sitz
passt an jeden Sattel
kein Auslassventil am Packsack
Spannriemen können sich manchmal etwas lockern
Vaude setzt bei der Trailsaddle Satteltasche auf eine carbonverstärkte Aufnahme mit separatem Rollsack. Zum Packen lässt er sich herausnehmen, auch lassen sich weitere Dinge wie ein kleines Schloss mit zum Packsack in die Aufnahme stecken. Praktisch ist das vor allem bei der Ankunft am Lagerplatz, wo man einfach den Sack herauszieht und zum Beispiel mit ins Zelt nimmt, anderntags in Ruhe vollstopft und vor dem Losdüsen einfach wieder in die Aufnahme steckt. Anschließend zieht man die zwei Spannriemen der Ausnahme fest und komprimiert so den Packsack, der übrigens auch wasserdicht ist. Leider fehlt ihm ein Ventil, so dass er sich beim Zurollen aufbläht und man die Luft etwas fummelig über den Rollfalz entweichen lassen muss. Das Anbringen an den Sattel fällt beim Vaude-System noch etwas einfacher als bei der Cyclite Saddle Bag 01 (siehe unten), auch sitzt die Vaude Trailsaddle noch etwas fester und schlackert selbst im Wiegetritt nicht. Dafür ist sie aber auch etwas schwerer und kleiner als die Cyclite.
Ortlieb Seat-Pack QR

- Volumen: 14 l (gemessen)
- Gewicht: 627 g (gewogen)
- Preis: ca. 160 Euro
Pro und Contra zur Ortlieb Seat-Pack QR Satteltasche:
blitzschnelle "Klick"-Montage
hält bombenfest
bietet viel Stauraum
gut komprimierbar
Luftauslassventil
wasserdicht
hohes Gewicht
passt nicht an jeden Sattel
Mit einer Arschrakete mit Clip-On-System sorgt Ortlieb mit der Seat-Pack QR für kinderleichte und blitzschnelle Montage am Sattel: Einfach die Tasche unter das Sattelgestell halten, zwei Hebel umlegen und festziehen. Genauso schnell ist die Ortlieb Seatpack QR auch wieder demontiert. Zwar passt sie nicht an jeden Sattel, doch zumindest an die meisten (so unser Eindruck mit ca. zehn verschiedenen Modellen, wovon acht die Tasche aufnahmen). Außerdem sitzt die - natürlich wasserdichte - Satteltasche bombenfest, selbst im Wiegetritt lässt sie sich auch voll beladen nicht aus der Ruhe bringen und punktet zudem mit exzellenter Verarbeitung, robusten Materialien und einer Elastikkordel zum Schnellen Anbringen von Jacke &Co.

FAQs zum Thema Bikepacking
Um den "Spirit" des Bikepacking zu erleben, ist jedes Bike mit grob profilierten Reifen geeignet. Ob Tourenfully, Enduro, Hardtail, oder Fatbike – Hauptsache, das Bike kann mit mehreren Taschen bestückt werden, um die Campingausrüstung darin zu verstauen. Fullsuspension-Bikes haben den Vorteil, dass die Taschen – an Lenker, Sattelstütze und Rahmen befestigt – zur gefederten Masse des Bikes gehören. Immer mehr Radfans nutzen auch ein Gravelbike (offroadtaugliches Rennrad) als Bikepacking-Bike.
Wenig, denn Bikepacking-Taschen werden ohne Schraubverbindungen oder Gepäckträger, sondern meist per Klettverschluss oder mit Zurrgurten montiert. Probleme treten an den Schaltzügen bei Anbringung der Lenkerrolle auf, da diese vor und über den Griffen von Schaltung und Bremse am Cockpit sitzt - hier muss man eventuell nachjustieren. Beim Bikepacking verzichten viele auf eine technisch anfällige Vario-Stütze und ersetzen diese durch eine klassische. Vorteil: Daran könnt ihr eine groß dimensionierte Satteltasche montieren. Außerdem ist die Montage von Plattformpedalen sinnvoll, da auch bei akkurater Streckenplanung etwa durch Wetterumschwünge der schönste Trail zur glitschigen Schiebepassage werden kann.
Wer keinen Gepäckträger am Fahrrad hat, greift zur Bikepacking-Satteltasche, die an der Sattelstange befestigt werden kann. Diese gibt es oft auch im Set mit zugehöriger Rahmen- und Lenkertasche.
Bikepacking bedeutet Verzicht – auf Stress, Termine und überflüssiges Gewicht. Zur Bike-Ausrüstung fürs Bikepacking-Abenteuer empfehlen wir euch Leichtmatte, (Leicht-)Schlafsack, Tarp oder ein leichtes Solozelt, Kocher, Stirnlampe, Tütennahrung und weitere Camping-Helfer wie
- Heringe aus Aluminium (diese wiegen nur wenige Gramm und garantieren die sichere Befestigung von Tarp und Zelt).
- Löffel: Wer sich mit Trekkingmahlzeiten verpflegt, benötigt nur einen Löffel. Extrem leichte Modelle wiegen nur wenige Gramm.
- Zahnpasta und Co.: Tuben in Reisegrößen für etwa eine Woche Anwendung kaufen.
- Mückenmittel: Wer in Schutzhütten oder unterm Tarp nächtigt, sollte sich vor Blutsaugern schützen.
- Löslicher Kaffee: Manch einer kommt ohne die Koffeinspritze am Morgen einfach nicht aus den Daunen.
- Ohrenstöpsel nehmen Schnarchern und anderen Störgeräuschen ihre schlafraubende Wirkung.
- Merino-Unterwäsche: Wenn dein Schlafsack im Herbst an seine Grenzen kommt, wirkt lange Unterwäsche als Wärmespender.
- Bike-Ausrüstung: Deine gewohnte Ausrüstung für Mehrtagestouren gehört ebenso in den Rucksack.
50-200 km am Tag, abhängig von der Strecke (Höhenprofil), dem Wetter, dem Fitnesslevel und dem möglichen Gepäck. Bei sehr untrainierten und ungeübten Radfahrern kann man mit rund 20 – 30 Kilometer am Tag rechnen. Bei einer normalen Fitness lassen sich rund 50-70 Kilometer am Tag radeln. Bei durchgehend gerader Strecke schafft man dann auch schon mal zwischen 70 und 100 Kilometer. Wer sportlich unterwegs ist oder an einem Event teilnimmt, kann auch 120-150 km zurücklegen. Extremfahrer schaffen auch über 200 km am Tag.
20 Kilometer kann man in 1-3 Stunden zurücklegen. Ist die Strecke sehr bergig oder technisch anspruchsvoll fährt man eventuell nicht schneller als 7-10 km/h.
Wie lange man für 30 Kilometer mit dem Rad braucht, hängt von der Kondition, der Strecke, dem Fahrrad und weiteren Faktoren ab. Allerdings kann man bei einem normalen Trainingszustand mit einem City- oder Trekkingrad mit rund 2 Stunden rechnen, in technisch anspruchvollem Terrain mit 3-5 Stunden.
Wenn man im Schnitt 20 km/h fährt braucht man für 100 km nur 5 Stunden. Mit Gepäck und auf unebenen Terrain dauern 100km jedoch wahrscheinlich mehr als 8- 10 Stunden.
Auf einer ordentlichen Straße sind 30 Kilometer eine gut machbare Strecke, welche 2 – maximal 3 Stunden dauern. Sobald die Distanz auf einem Singletrail oder Schotterstraßen zurückgelegt wird, dauert es länger.
50 Kilometer können auf Asphalt 2-4 Stunden dauern, auf einem Singletrail mit Bikepacking-Taschen auch 8-10 Stunden.
Die tägliche Distanz für Radreisen sollte der eigenen Fitness und der Beschaffenheit der Tagesetappe angepasst werden. Eventuell sollte man auch wetterabhängige Änderungen in Betracht ziehen. Fährt man über einen Alpenpass, sind vielleicht 40-50 km pro Tag schon genug. Hat man eine flache Asphaltstrecke vor sich, kann man auch 80-100 km planen.
Die Muskeln, die beim Radfahren am meisten arbeiten müssen, sind natürlich die Beine. Darunter der Gluteus Maximus (Gesäßmuskel), der für die meiste Trittkraft aber auch für Gleichgewicht und Stabilität sorgt. Die Muskelgruppe der Hamstrings (hinterer Bereich der Oberschenkel) werden ebenfalls trainiert. Die zweite wesentliche Kraftquelle bilden die Muskeln Vastus Medialis, Rectus Femoris und Vastus Lateralis, die den Quadrizeps (Muskelbündel des Oberschenkels) bilden. Mit für die Trittkraft verantwortlich ist drüber hinaus die Wadenmuskulatur, der Seoleus (Schlüsselmuskel für Gehen und Laufen) und der Tibialis Anterior, der für das Gleichgewicht in Knien und Fußgelenk verantwortlich ist. Neben den Beinen sind weitere Muskeln beim Radfahren wichtig und aktiv, darunter Bauch- und Lendenmuskeln, Schulter und Arme.
Trekkingräder sind Alleskönner und können auch auf längeren Touren eingesetzt werden. Da sie oft mit Federgabeln und Scheibenbremsen ausgestattet sind, eignen sie sich gut für die Mitnahme von Gepäck. Die aufrechte Sitzposition sorgt für Komfort auf längeren Strecken.
Reiseräder sind speziell für lange Touren ausgelegt, erlauben meist eine üppige Beladung oder die Option für weitere Anbauteile und kommen ebenfalls mit einer bequemen Sitzposition daher.