5 starke Wanderschuhe aus den aktuellen Tests – dazu viele weitere Wanderstiefel, Mid-Cut- und Halbschuhe aus unseren Schuhtests im Überblick ..
5 starke Wanderschuhe aus den aktuellen Tests – dazu viele weitere Wanderstiefel, Mid-Cut- und Halbschuhe aus unseren Schuhtests im Überblick ..
Wanderstiefel meistern Kurzausflüge ins Mittelgebirge ebenso wie ambitionierte Rucksacktouren in den Voralpen. Unsere Tests aus der Wandersaison 2020/2021 zeigen, welchen Wanderschuhen das besonders gut gelingt. Wir haben dazu zwei Testfelder betrachtet: Zum einen recht hohe und stabile Wanderstiefel mit fester Sohle, zum anderen etwas weichere, wasserdichte Mid-Cut-Wanderschuhe, die nicht allzu viel wiegen (um 1 kg/ Paar). Beides perfekte Begleiter fürs Mittelgebirge – auch im Winter.
Inhaltsverzeichnis
Ein heißer Kandidat für den besten Allround-Wanderstiefel ist der Salewa Alp Trainer Mid GTX – ein alter Bekannter, der auch in früheren OUTDOOR-Tests überzeugte. Die Neuauflage 2020 hat noch einmal zugelegt, nicht nur beim Gehkomfort, auch bei Schaftstabilität und Sohlengrip. Dieser Wanderschuh gehörte zu den besten im Vergleich, denn das grobstollige Profil krallt sich selbst in Schlammpfützen fest, wie Online-Redakteur Ralf Bücheler auf seinen Wanderungen durch den Schwarzwald herausfand. Außerdem bot das Paar Salewa Alp Trainer Mid GTX genügend Halt, um damit auch Trekkingtouren im Mittelgebirge bestreiten zu können – das bewies er auf einer fünftägigen Zelttour durch die Sächsische Schweiz. Dazu wiegt der recht weiche und anschmiegsame Salewa-Wanderschuh nur rund 1 Kilogramm / Paar.
Hier die Shortfacts zum Salewa Alp Trainer Mid GTX:
Ebenfalls empfehlenswert: der Asolo Falcon LTH GV. Kein anderer Schuh im Test bekam von der Testercrew so viel Lob wie dieser Asolo-Wanderschuh. Die Kombination aus geschmeidigem Schaft, der sich zudem sehr effektiv anpassen lässt, und führungsstarker, gut gedämpfter Sohle überzeugte uns in jedem Terrain, ob Asphaltpiste oder wegloser Steilhang. Ebenfalls klasse: Die Sohlen des Asolo Falcon LTH GV bauen nicht hoch auf und lassen einen wissen, worauf man steht – ohne, dass grobe Steine durchdrücken können.
Die italienische Marke Scarpa steht eigentlich für kernige, feste Schuhe. Umso überraschter waren die Tester über den Scarpa Maverick Mid GTX, der mit dickschaumigem Schaft und stark dämpfenden Sohlen Teerpisten Paroli bietet – sich im Gelände aber auch etwas entkoppelt trägt. Das muss nicht unangenehm sein – im Gegenteil: Auf grobem Geröll sticht nichts durch, genug Halt bietet er auch. So schwebt man mit dem Scarpa Maverick förmlich über den Dingen.
Wer einen gutmütigen Wanderschuh sucht, der auch im Alltag funktioniert, könnte beim sehr leichten Meindl Houston Mid GTX fündig werden: Reinschlüpfen, die (leichtgängige) Schnürung anziehen – loslaufen. Im Meindl Houston fühlt man sich auf Anhieb wohl. Auffälligstes Merkmal sind seine harmonisch-rund abrollende Sohle und die starke Dämpfung. Sie nimmt harten Forstpisten ihren Schrecken und kommt, wie auch der weiche Schaft, erst in heftigem Gelände an ihre Grenze. Wurzelwege oder Mittelgebirgs-Saumpfade sind mit dem Meindl Houston Mid GTX aber kein Problem.
La Sportiva setzt beim Stream auf die auch über die Sohlen abdampfende Gore-Surround-Technik. Dadurch steht man leicht erhöht im Schuh, was aber nicht stört, da man sich dank des präzisen Auftritts auch auf buckeligen Wegen sicher fühlt. Dazu trägt auch das griffige, tiefe Sohlenprofil des La Sportiva Stream GTX bei sowie der anschmiegsame, haltgebende Schaft. Unterm Strich ein toller Allround-Wanderschuh – auch für hohe Temperaturen.
Wer öfters auch in alpinen Regionen unterwegs ist, wird bei diesen Stiefeln aus unserem Test 2020 fündig: einmal beim Scarpa Marmolada Pro OD und zum anderen beim Meindl Air Revolution 3.7. Beide kosten 260 Euro und legten in unserem Vergleich einen eher kernigen, präzisen, aber nie unkomfortablen Auftritt hin. Auch die Attribute Trittsicherheit und Kantenfestigkeit finden sich in den Testbögen häufiger. So richtig stabil ist aber nur der Meindl Air Revolution 3.7, mit knapp 1600 Gramm pro Paar aber auch das Schwergewicht des Tests.
»Mit dem Meindl Air Revolution 3.7 sind auch heftige Alpentreks mit Großgepäck kein Problem«, so Ausrüstungsexperte & Tester Frank Wacker. Dafür bietet der Scarpa Marmolada Pro OD mehr Bewegungsfreiheit.
Den Testsieg 2020 bei den (stabileren) Wanderstiefeln räumte ein in Deutschland gefertigter Schuh ab – der aber trotzdem nur 220 Euro kostet: Der Lowa Baldo GTX (Damenmodell: Lowa Badia GTX), der eine fantastische Performance hinlegte.
Der Spaß beginnt hier schon beim Anziehen, lässt sich der Newcomer doch weit öffnen und dank rollengelagerter Schnürsenkelführung, Blockierhaken, weichem Obermaterial und softem Futterstoff ebenso leichtgängig wie präzise an den Fuß anpassen. Trotz starkem Seitenhalt bleibt der Schaft in Gehrichtung flexibel, schützt aber in krassem Gelände souverän vor Umknickern, gibt den Sprunggelenken Halt und vermittelt dank verwindungssteifer Sohlen eine Führung, als liefe man auf Schienen. Und die Dämpfung des Lowa Baldo GTX? Straff, aber weich genug, dass die Plomben im Gebiss bleiben.
So bietet auch dieser Test für jeden etwas: Bergfexe greifen eher zum Scarpa Marmolada Pro OD oder zum Meindl Air Revolution 3.7. – "Normal"-Wanderer nehmen den Lowa Baldo / Badia GTX, den Asolo Drifter GV oder den Hanwag Tatra Light GTX. Für nicht allzu schwere Touren bietet sich auch der Aku Alterra GTX mit seinem etwas weicheren und dünneren Schaft an (siehe Bilder unten).
Für einfache Tages- und Wochenendwanderungen vor der Haustür oder im Mittelgebirge empfiehlt sich übrigens GTX auch der Jack Wolfskin Vojo Hike XT, der günstigste Schuh im Test 2020.
Und falls keiner davon passt, bleibt immer noch der Griff zum anpassbaren Tecnica Forge S GTX (siehe Video) :
Ihr könnt den Podcast entweder gleich hier auf der Seite anhören, oder auch auf einer der gängigen Plattformen: iTunes, Spotify, Deezer, Audio now, Soundcloud, Acast, The Podcast App, Google Podcast-App auf Android-Smartphones, Lecton sowie Castbox, Podcast Addict und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.
Wanderstiefel/ Link zum Testbericht | Preis | Testurteil |
---|---|---|
Hanwag Tatra II GTX (Testsieger) | 250 Euro* | Überragend |
Lowa Ticam II GTX/Lavena II GTX WM’S (Testsieger) | 260 Euro* | Überragend |
Aku Alterra NBK GTX (Kauftipp) | 260 Euro | Überragend |
Asolo Taron GV | 250 Euro | Sehr gut |
Technica Forge S GTX | 250 Euro | Sehr gut |
Meindl Vakuum Sport GTX | 250 Euro | Gut |
Mammut Trovat Guide High GTX | 260 Euro* | Befriedigend |
Keen Galleo MID WP | 180 Euro | Befriedigend |
Nachdem jeder Tester und jede Testerin die passenden Schuhe gefunden und eingelaufen hatte, ging es bewaffnet mit Stift und Bewertungsbogen zwei Wochen lang auf Testtour, meist nach Feierabend und am Wochenende. Mit dabei: ein Rucksack mit Wechselpaaren. »Im direkten Vergleich lassen sich Unterschiede besonders gut herausfinden«, so outdoor-Reiseredakteurin Kerstin Rotard, die den Test im Urlaub absolvierte: auf strammen Wanderungen im Schwarzwald. Andere waren auf den Wurzelpfaden des Pfälzer Walds sowie auf den rutschig-steinigen Wegen entlang der Abbruchkante der Schwäbischen Alb unterwegs.
Hier überzeugten drei Wanderschuhe auf ganzer Linie: Aku Alterra NBK, Hanwag Tatra II GTX und Lowa Ticam II GTX (Damenversion: Lowa Lavena II). Sie setzen präzise, aber nicht zu hart auf, rollen exzellent in einem Schwung ab, führen die Füße wie auf Schienen selbst über steinige Wege und begeistern mit schlüssigem Sitz, ohne auch nur ansatzweise zu drücken. Auch die restlichen Kandidaten liegen in Sachen Tragekomfort auf hohem Niveau: unbequem trägt sich keiner der acht getesteten Wanderstiefel-Modelle.
Wanderer, die um jedes Gramm feilschen oder besonders flott unterwegs sein wollen, finden im individuell anpassbaren Tecnica Forge S GTX einen gewichtsoptimierten Wanderstiefel mit relativ weicher Sohle und angenehm festem Schaft. Umgekehrt der Asolo Taron GV: Durch einen Elastikeinsatz auf Knöchelhöhe bietet er den Sprunggelenken grenzenlose Bewegungsfreiheit, seine (kanten-) feste Sohle hingegen ähnelt mehr Alpin- denn Wanderschuhen und bewährt sich vor allem auf steinigen, steilen Mittelgebirgswegen. Trittsichere Outdoorer können mit ihm selbst auf Bergtouren oder Klettersteigen viel Spaß haben.
Zu viele Kompromisse? Dann landen Sie beim Spitzentrio aus Aku Alterra NBK GTX, Hanwag Tatra II GTX und Lowa Ticam II GTX. Auch hier hat man die Wahl: Genusswanderer wählen den Aku mit seinem superben Abrollverhalten und dem für Wandertouren locker ausreichenden Halt trotz relativ weichem Schaft – ein toller Allrounder, der von Spaziergängen bis hin zu Rucksacktouren alles mitmacht. Hanwag und Lowa hingegen können zwar auch Tagesausflüge, sind dafür aber eigentlich überqualifiziert. Sie laufen erst bei zünftigen Rucksacktouren zur Höchstform auf.
2019 haben wir aber nicht nur Wanderstiefel auf Herz und Nieren geprüft. Unsere Testcrew hat sich auch noch (wasserdichte) Wanderschuhe mit niedrigem Schaft schicken lassen, darunter auch einige so genannte Zustiegs- oder Approachschuhe. Was dieser Test aus Heft 03/2019 zeigt: Die halbhohen Wanderschuh-Modelle haben sehr unterschiedliche Stärken. Die Ergebnisse im Überblick hier:
Wanderschuh/ Link zum Testbericht | Preis | Testurteil |
---|---|---|
Adidas Terrex Skychaser GTX (Testsieger) | 180 Euro* | Überragend |
Scarpa Mescalito GTX (Testsieger) | 199 Euro* | Überragend |
Salomon Outline GTX (Kauftipp) | 130 Euro | Sehr gut |
Hanwag Belorado II GTX | 190 Euro* | Sehr gut |
Lowa Maddox GTX Lo | 170 Euro* | Sehr gut |
La Sportiva Spire GTX | 189 Euro | Sehr gut |
Keen Targhee III | 130 Euro* | Gut |
Salewa Speed Beat GTX | 170 Euro* | Gut |
Sucht man sehr leichte, weiche und unkomplizierte Wanderschuhe, die auch Waldläufe und Speedhikes beherrschen, empfehlen sich der Lowa Maddox GTX Lo und der Salomon Outline GTX. Vor allem der Lowa Maddox bietet einen fantastischen Gehkomfort – kommt aber mit seinem weichen Schaft und der wenig verwindungsfesten Sohle rasch an seine Grenzen, sobald man in steileres Gelände abweicht.
Möchte man sich diese Option offenhalten, bleiben zur Auswahl die Halbschuhe von Adidas, Hanwag, La Sportiva und Scarpa. Das Quartett bietet deutlich mehr Halt als die beiden Fliegengewichte. So meistern die Paare von Hanwag und La Sportiva selbst ruppiges Terrain und bieten mit ihren verwindungsfesten, straff gedämpften Sohlen ein hohes Maß an Kontrolle und eine starke Traktion im Weglosen. Zum Joggen oder Speedhiken sind sie jedoch zu schwer. Im Gegensatz zum Adidas Terrex Skychaser. Mit dem Leichtgewicht machen nicht nur Querfeldeinwanderungen Spaß, sondern auch anspruchsvolle Trailrunning-Runden. Das liegt in erster Linie an seinen verwindungsfesten und sensationell bissigen Sohlen, die sich selbst in feucht-nassem Steilgelände festbeißen.
Ganz anders der Scarpa Mescalito GTX (siehe Bild). Das Schwergewicht im Test 2019 (1050 g/Paar) punktete mit dem stabilsten Schaft und einer vor allem auf Fels griffigen, extrem verwindungssteifen Sohlenkonstruktion. Erfahrung und Trittsicherheit vorausgesetzt, kann man ihn durchaus auch auf leichteren Hüttenzustiegen oder einfachen Klettersteigpassagen einsetzen. Hierbei überzeugte der Lederschuh nicht nur mit Halt im Überfluss, sondern auch mit tollem Abrollkomfort und – für felsige Passagen hilfreich – einem außergewöhnlichen Maß an Präzision.
In einem dritten Vergleichstest haben wir uns noch so genannte "Mid-Cut-Wanderschuhe" angeschaut, die ebenfalls viel Komfort auf Forst- und Wanderwegen bieten, im Idealfall aber auch in wilderem Terrain klarkommen. Dabei haben sich bei unseren Testern folgende Top-Modelle herauskristallisiert:
»Der La Sportiva Pyramid GTX schöpft das Potenzial der Gore-Surround-Technik voll aus: In keinem anderen Testschuh bleiben die Socken beim Wandern so trocken. Da auch der Rest stimmt, ist er für mich die Nummer 1 in diesem Test.«
(Frank Wacker, Ausrüstungsredakteur)
»Zwar trägt sich der La Sportiva Pyramid am bequemsten, doch weil ich oft mit Rucksack auf wurzeligen Schwarzwaldwegen laufe, ziehe ich den Meindl Tereno Mid GTX vor. Er ist nicht ganz so bequem, bietet aber dank festerer Sohle auch mehr Halt.« (Kerstin Rotard, Reiseredakteurin)
»Müsste ich mich für ein Modell entscheiden, es wäre der Garmont Vetta. Auch wenn er nicht der bequemste ist: Die Kombination aus kantenstabiler, fester Sohle und niedrigem Schaft macht im Gelände richtig Laune.« (Boris Gnielka, Ausrüstungsredakteur)
»Am wohlsten habe ich mich im La Sportiva Pyramid gefühlt – und im Salomon X Ultra 3 Mid GTX. Beide tragen sich wie Laufschuhe, machen aber auch im Gelände Spaß. Den Salomon trug ich neulich sogar beim Wandern auf Sardinien – eine top Wahl.« (Katleen Richter, outdoor-Testerin)
»Meine Favoriten heißen Lowa und Salomon. Es sind die leichtesten im Test – und vor allem beim Lowa Innox Pro GTX Mid merkt man das deutlich: Kein Testschuh trägt sich unbeschwerter. Und keiner lässt sich so gut an den Fuß anpassen.«
(Ralf Bücheler, Online-Redakteur)
Unterm Strich können sich auch diese Test-Ergebnisse (aus outdoor 07/2019) sehen lassen – und bestätigen den guten Ruf und breiten Einsatzbereich von Wanderschuhen. Doch so positiv das Feedback der Tester, so verschieden sind – zum Teil – die Stärken und Schwächen der einzelnen Schuhpaare. Welches man wählt? Hängt davon ab, wie gut es passt, worauf man Wert legt – und davon, in welchem Terrain man wandern möchte.
Getesteter Schuh | Preis (UVP) | Testurteil |
---|---|---|
La Sportiva Pyramid GTX | 209 Euro* | Überragend (Testsieger) |
Salomon X Ultra 3 Mid GTX | 165 Euro* | Überragend (Kauftipp) |
Garmont Vetta GTX | 190 Euro* | Sehr gut |
Lowa Innox Pro GTX Mid | 190 Euro* | Sehr gut |
Meindl Tereno Mid GTX | 190 Euro | Sehr gut |
Scarpa Moraine Plus Mid GTX | 180 Euro* | Sehr gut |
Mammut Ducan Mid GTX | 179 Euro* | Gut |
Salewa Wild Hiker Mid GTX | 160 Euro* | Gut |
Diese und weitere Wanderstiefel aus unserem Test im Preisvergleich:
Mehr: