Wenn es so etwas wie ein Multitool zum Anziehen gibt, dann ist das die Kapuzensoftshell. Schließlich kann sie alles ein bisschen, hat von allem etwas: die wind- und nässefeste Außenseite einer Regenjacke, die Geschmeidigkeit eines Fleecepullis, den Klimakomfort eines Funktionsshirts, Taschen wie eine Trekkingjacke und das Packmaß einer Gaskartusche.
So weit das Idealbild – inwieweit aktuelle Softshelljacken den Anspruch als textile Allrounder erfüllen, haben wir sowohl im Labor wie auch in der Praxis getestet: auf Tagestouren mit und ohne Rucksack, beim Trailrunning, Klettern am Fels und Biken. Insgesamt 14 Modelle, die meisten sowohl in der Frauen- als auch in der Männerversion, traten dabei gegeneinander an. Preislich reicht die Spanne von 120 Euro bis 300 Euro, wobei die meisten Kandidaten zwischen 150 und 180 Euro kosten.
So wird getestet
- Trage- & Klimakomfort: Das bei Sommersoftshells wichtigste Testkriterium prüfen die Testerinnen und Tester beim Wandern, Trailrunning, Radfahren und Klettern. Dabei vergleichen und bewerten sie in erster Linie die Geschmeidigkeit und das Hautgefühl des Materials sowie die Bewegungsfreiheit in der Jacke. Sie darf an den Ellbogen oder Schultern nicht spannen und beim Hochgreifen nicht nach oben rutschen. Ebenfalls ganz oben auf der Prüfliste: das Jackenklima – hier zeigen die Testshells große Unterschiede, die vor allem bei Wärme und hohem Puls relevant werden. Auch der Schnitt und Sitz der Softshells sowie die Passform (und Einstellmöglichkeiten) der Kapuze fließen mit in die Bewertung ein, ebenso das Handling der Klett- und Reißverschlüsse – hier darf nichts hakeln oder klemmen. Im Idealfall lässt sich alles einhändig bedienen.
- Wetterschutz: Der Wetterschutz setzt sich aus vier Faktoren zusammen: Winddichtigkeit, Nieselregenfestigkeit sowie Schnitt und Länge der Jacke. Liegen Kragen, Kapuze und Ärmelbündchen dicht an, sodass es nicht hineinweht? Reicht der Kragen nur bis zum Kinn oder bis zur Nasenspitze (wie bei Rab)? Den Nässeschutz prüfen die Tester auf Tour, aber auch unter der Sprühanlage von outdoor. Vor dem Test wurden alle Shells zwei Mal gewaschen, um die Beständigkeit der Imprägnierung zu prüfen.
- Robustheit: Wie sehen die Jacken nach dem einmonatigen Test und insgesamt vier Wäschen aus? Zeigt der Stoff Knötchen oder fasert er stellenweise aus? Ein Abriebtest mit grobem (60er) Schleifpapier bringt zudem ans Licht, wie empfindlich die Testmodelle auf Felskontakt und das Scheuern von Hüft- und Schultergurten reagieren.