Weniger ist manchmal mehr! Das gilt vor allem beim Wandern, wo jedes Teil zusätzlichen Ballast im Rucksack bedeutet. Mit einer Softshelljacke kannst du dir die früher übliche Kombi aus Wanderhemd und Fleecepulli und/oder Funktionsjacke getrost sparen. Zumindest bei halbwegs guter Wettervorhersage reicht ein Funktionsshirt und darüber eine dünne Softshelljacke völlig aus. Hergestellt aus windabweisendem sowie höchst atmungsaktivem Gewebe, deckt sie ein enorm breites Witterungsspektrum ab. "Das gilt vor allem für besonders dicht gewebte, gut imprägnierte Kapuzenjacken, sie halten im Idealfall sogar Nieselregen ab", sagt Ausrüstungsredakteur Frank Wacker.
Wie gut das aktuelle Softshelljacken schaffen und vor allem: wie komfortabel sie sich tragen, zeigt der Test von zehn Jacken und einem "Schlupfer" (Kapuzenjacke) zwischen 110 und 240 Euro. Sämtliche Kandidaten haben wir sowohl als Damenjacke sowie in der Männerversion über mehrere Wochen im Einsatz gehabt: beim Rucksackwandern, Trailrunning, Fahrradfahren und beim (Fels-)Klettern. Die Ergebnisse unseres Vergleichstests 2025 gibt es hier – auch als PDF zum Download:
So testen wir
Trage- und Klimakomfort
Das wichtigste Kriterium im Test. Wir prüfen Schnitt, Sitz und Klima der Jacke und checken, wie viel Bewegungsfreiheit sie lässt. Die outdoor-Testcrew bewertet all diese Kriterien im direkten Vergleich, also mit häufigem Durchwechseln der Jacken – vor allem beim Rucksackwandern, aber auch beim Radfahren, Trailrunning und beim Klettern. Ebenfalls im Fokus: das Materialgefühl. Wie weich liegt der Stoff auf der Haut? Raschelt er? Ein weiteres, sehr wichtiges Merkmal ist der Sitz der Kapuze. Sie muss sauber am Gesicht anliegen und bei Kopfbewegungen mitdrehen, sodass man nicht »in die Röhre schaut«.
Wind-/Nässeschutz
Sommersoftshells fungieren vor allem als Schutz vor Wind und damit vor Auskühlung (Wind-Chill-Faktor). Regendicht müssen sie nicht sein, doch zumindest so gut imprägniert, dass sie bei kurzen Schauern oder leichtem Sprühregen nicht gleich durchnässen. Vor wenigen Jahren schafften das die meisten Modelle. Den aktuellen Testjacken gelingt die Nieselabwehr nicht mehr ganz so gut, was an den PFC-freien und damit umweltfreundlichen Imprägnierungen liegt (die mittlerweile Standard sind). Doch es gibt Fortschritte: Einige Testmodelle wie die von Berghaus, Ortovox und Rab lassen Nieselregen – je nach Intensität – bis zu einer halben Stunde lang abperlen, wie unsere speziell für Softshelljacken und -hosen entwickelte Sprühberegnung zeigt. Was sich in jedem Fall lohnt: den Stoff nach jeder Wäsche selbst nachzuimprägnieren, etwa mit dem – natürlich PFC-freien – Spray Nikwax Softshellproof (16 Euro/300 ml).
Ausstattung/Praxis
Wie einfach lassen sich die Züge und Zipper bedienen? Rutschen die Jacken beim Laufen und Klettern hoch, oder bleiben sie, wo sie sollen? All das prüfen unsere Testerinnen und Tester in der Praxis. Außerdem im Check: Wie viel Stauraum bieten die Taschen, und lassen sie sich auch mit umgelegtem Rucksack- und Kletterhüftgurt vollstopfen?
Qualität/Robustheit
Je robuster der Stoff, je grober die Reißverschlüsse und je sauberer die Verarbeitung, desto mehr Wäschen und vor allem:desto rauere Einsätze übersteht die Jacke. Die Abriebfestigkeit testen wir mit Schleifpapier (120er- und 60er-Körnung).