(Update: Aktualisiert am 2. Dezember)
In diesem Artikel:
- Die Startliste der Olympischen Spiele 2020 füllt sich: Jan Hojer ist dabei
- Diese Kletterer haben sich für Tokio 2020 qualifiziert
- Olympische Starter im Klettern – wie es jetzt weitergeht
- Sonderfall Japan
- Bei diesen Kontinentalmeisterschaften ist noch eine Qualifikation für Tokio 2020 möglich
- Videos: Combined-Wettkampf Toulouse Ende November
Jan Hojer hat sich in Toulouse für den Start in Tokio qualifiziert! Während sich manche Kletterer schon über die WM in Hachioji qualifizieren konnten (wie zum Beispiel Alexander Megos, siehe unten für weitere Kandidaten), sind andere in Toulouse angetreten. Die besten Kletterer konnten sich dort für Tokio qualifizieren. Die letzten Olympischen Startplätze werden dann über die Kontinental-Meisterschaften nächstes Jahr vergeben.

„Ich habe das Gefühl, noch nicht mal richtig froh sein zu können. Ich bin einfach nur erleichtert gerade, dass es vorbei ist.“ Jan Hojers Gefühle direkt nach seiner Qualifikation werden wohl einige seiner Kletterkollegen teilen. Die Saison war lang und hart, der Druck von Tokio 2020 schwebte über den Wettkämpfen.
Dass das deutsche Team beim zweiten Qualifikations-Wettkampf in Toulouse auch ein zweites Ticket für Tokio buchen würde, war im DAV Kader natürlich gehofft worden. Mit Yannick Flohé und Jan Hojer hatten sich zwei DAV Kletterer über ihr Ranking im Combined für diesen Wettkampf qualifiziert. Von den deutschen Frauen war leider keine in Toulouse am Start.
In Toulouse stand von Anfang an stand fest: Wer ins Finale der stärksten Acht in Toulouse kommt, hat beste Chancen für Tokio. Denn da wie erwartet auch zwei japanische Kletterer – Meichi Narasaki und Kokoro Fujii – ins Finale kletterten, stand schon am Donnerstag abend fest: Jan Hojer ist für Tokio 2020 qualifiziert. Die Japaner haben ihr Kontingent von zwei Plätzen pro Land bereits in Hachioji belegt. Doch Japan als Gastgeberland der Olympischen Spiele 2020 ist ein Sonderfall, dazu unten mehr.

Neben Jan machte auch Adam Ondra die Olympia-Teilnahme fix. Der amtierende Welt- und Europameister im Lead, der bei der Combined WM in Hachioji auf den 18. Platz zurückgestuft worden war, nachdem er wohl im Lead auf einem Bohrhaken getreten war, ließ in Toulouse nichts mehr anbrennen. Sein schlechtes Ergebnis im Speed machte er mit guten Plätzen im Bouldern und dem ersten Platz im Lead gut. Damit landete er am Ende auf Platz 2 in Toulouse, in Summe war nur der Japaner Kokoro Fujii noch etwas besser. Yannick Flohé, zweiter deutscher Starter in Toulouse, hatte vor allem mit den Bouldern in der Qualifikation hart zu kämpfen und belegte am Ende Platz 18.
Bei den Frauen holte Mia Krampl den zweiten Olympia-Platz für Slowenien, mit Julia Chanourdie (Frankreich) und Laura Rogora (Italien) sicherten sich zwei weitere bekannte Kletterinnen Tickets für Tokio. Wie hart die Auswahl war, zeigt sich auch daran, welche große Namen es nicht ins Finale in Toulouse schafften: Jain Kim, Sandra Lettner, Stefano Ghisolfi, Jernej Kruder, Sascha Lehmann – für viele starke und vielseitige Kletterer war nach der Quali Schluss.

Bei der WM in Hachioji, JPN
Damen:
Janja Garnbret (SLO)
Akiyo Noguchi (JPN)
Shauna Coxsey (GBR)
Aleksandra Miroslaw (POL)
Petra Klingler (SUI)
Brooke Raboutou (USA)
Jessica Pilz (AUT)
Herren:
Tomoa Narasaki (JPN)
Jakob Schubert (AUT)
Rishat Khaibullin (KAZ)
Kai Harada (JPN)
Mickeal Mawem (FRA)
Alexander Megos (GER)
Ludovico Fossalii (ITA)
Sean McColl (CAN)
Beim Qualifizierungswettkampf in Toulose:
Damen:
Julia Chanourdie (FRA)
Mia Krampl (SLO)
Iuliia Kaplina (RUS)
Kyra Condie (USA)
Laura Rogora (ITA)
YiLing Song (CHN)
Herren:
Adam Ondra (CZE)
Bassa Mawem (FRA)
Jan Hojer (GER)
YuFei Pan (CHN)
Alberto Ginés López (ESP)
Nathaniel Coleman (USA)

Insgesamt sind damit nun 13 der jeweils 20 Startplätze für Tokio 2020 vergeben. Wer sich wie die Vorgenannten bislang nicht für qualifizieren konnte, hat nun nur noch eine Chance: Bei den Anfang 2020 anstehenden Kontinentalmeisterschaften (Europa, Panamerika, Afrika, Ozeanien, Asien) können sich noch einmal je ein Athlet und eine Athletin pro Kontinent für Olympia qualifizieren. Dazu müssen sie aber die Meisterschaft gewinnen. Sollten einer der neuen Kontinentalmeister bereits qualifiziert sein, erhält der oder die Nächstplatzierte im Nachrückverfahren das Ticket für Tokio.
13 plus 5 macht dann 18 vergebene Startplätze je Geschlecht, womit nur noch zwei offen bleiben. Einer davon geht auf jeden Fall an Japan als Gastland, ein weiterer kann vom internationalen Kletterverband IFSC in Absprache mit dem Veranstalter frei vergeben werden.
Japan darf wie alle anderen Länder auch maximal zwei Teilnehmer pro Geschlecht zu den Olympischen Spielen entsenden. Da Japan Gastgeberland ist, bekommt es automatisch einen sogenannen Host Country Place zugesprochen. Der ist eigentlich für den Fall gedacht, dass das Gastgeberland in den sportlichen Ausscheidungswettkämpfen keine Qualifikation erreicht, was bei Japan im Klettern aber offensichtlich nicht der Fall ist.
Der Host Country Place ist kein zusätzlicher Platz, sondern einer der maximal zwei Plätze, die an Japan zu vergeben sind. Da sich Akiyo Noguchi und Tomoa Narasaki in Hachioji bereits qualifiziert haben, bleibt Japan je Geschlecht nur noch der Host Country Place zu besetzen. Das hat zur Folge, dass die weiteren japanischen Teilnehmer in Hachioji und Toulouse für die Olympia-Qualifikation nicht mehr berücksichtigt wurden, sondern die Kletterer aus anderen Ländern in Reihenfolge ihrer jeweiligen Ergebnisse.
In Hachioji, wo insgesamt sieben Olympiaplätze zu erklettern waren, landeten vier japanische Männer im Finale und damit unter den ersten acht Teilnehmern. Da sich davon nur der beste – Tomoa Narasaki – direkt für Olympia qualifizieren konnte, wurden die drei weiteren japanischen Teilnehmer nicht mehr berücksichtigt, so dass am Ende auch Ludovico Fossalli und Sean McColl für Olympia qualifizert sind, obwohl sie „nur“ auf den Plätzen 9 und 10 gelandet waren. Diese Regelung ist auch der Grund, warum sich in Toulouse kein weiterer japanischer Athlet mehr qualifizieren konnte. Die IFSC weist Kai Harada zwar als qualifiziert aus, ob er jedoch vom japanischen Verband zur Teilnahme bei den Spielen geschickt wird, ist bislang noch unklar. Es gibt für Japan nur noch den Host Country Place zu besetzen, über dessen Vergabe der japanische Kletterverband erst im Frühjahr 2020 entscheiden wird.

Bei diesen Kontinentalmeisterschaften ist noch eine Qualifikation für Tokio 2020 möglich
Afrika Meisterschaften, 19. -22. März 2020, Kapstadt (RSA)
Asien Meisterschaften, 27. April -3. Mai 2020, Morioka (JPN)
Europa Meisterschaften, 21. -28. März 2020, Moskau (RUS)
Pan-Amerika Meisterschaften, 24. Februar -1. März 2020, Los Angeles (USA)
Ozeanien Meisterschaften, 28. -29. März 2020, Sydney (AUS)
Hat nichts mehr mit Qualifikation zu tun, aber gehört auch zum Endspurt Richtung Olympische Spiele: Eine Art Generalprobe wird übrigens auch veranstaltet. Vom 6. bis 8. März findet unter dem Titel READY STEADY TOKYO – Sport Climbing der Test-Event fürs Sportklettern im Aomi Urban Sports Park statt.
Speed Herren Qualifikation
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Finale Herren am Samstag, 29. November ab 19 Uhr
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Finale Damen am Sonntag, 1. Dezember ab 14 Uhr
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