Kletter-Rucksäcke im Test
Coole Kletter-Rucksäcke

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Schlicht, wasserdicht und mit praktischen Features: Hier zeigen wir 19 coole neue Kletterrucksäcke und erklären, was sie können.

Coole Kletterrucksäcke im Test
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8 etwas andere Kletterrucksäcke im Test

Die Zeiten ändern sich: Ein Rucksack hat zwei Schultergurte, einen Hüftgurt und einen Deckel. So zumindest sahen die Dinger jahrzehntelang aus und tun es meist heute noch. Doch auch bei den Rucksäcken hat eine Spezialisierung stattgefunden, neue Features haben Einzug gehalten. Mit der Zunahme der Kletterhallen kamen taschenähnliche Rucksäcke auf den Markt für die Kletterhalle, aber auch zum Sportklettern draußen. Nach und nach kamen durch neue Gewebe und Technologien wasserdichte Rucksäcke dazu und mit ihnen das Rolltop als Verschluss. In letzter Zeit finden zudem Haulbags und haulbagähnliche Rucksäcke auch abseits der Bigwalls immer mehr Anklang. Grund genug, uns diese Kategorie und einige Modelle mit Rolltop näher anzuschauen. 8 Modelle haben wir getestet, 11 weitere stellen wir darunter vor.

Das Testfeld: Der Exped Black Ice 45, der Uprise 40:50 L von Lowe Alpine und der Trad 30 Dry von Ortovox sind reinrassige Alpinrucksäcke. Das Rolltop-Modell von Moon Climbing ist eher zum Sportklettern gedacht. Der Fitz 25 von Camp/Cassin sowie der Gravity Wall Bag 50 von Deuter sind Haulbags und der Crag 40 Pack von Black Diamond ist vom Design her an einen Haulbag angelehnt. Zu diesen sieben gesellt sich noch ein einfacher, wasserdichter Packsack von Petzl. Angesichts der unterschiedlichen Ausrichtungen haben wir selbstverständlich auch unterschiedliche Kriterien angelegt und jeden Rucksack hinsichtlich seines avisierten Einsatzzweckes beurteilt.

Das Fassungsvermögen: Die getesteten Rucksäcke decken ein Volumen zwischen 25 und 50 Liter ab. Vom Rucksack für Tagestouren bis zum Modell für größere Unternehmungen ist also alles dabei. Wer einen andere Größe sucht, hat bei drei unserer Kandidaten die Wahl: Den Exped Black Ice gibt es auch mit 30 Litern, den Uprise von Lowe Alpine als 30:40 L, und das kleinere Modell von Petzl hört auf den Namen Portage 30 L. Die meisten der hier vorgestellten Rucksäcke sind zudem in verschiedenen Farben zu haben.

Widerstandsfähigkeit: Kletter-Rucksäcke, egal ob fürs Sportklettern oder den Berg, ist, sollen dem Kontakt mit rauem Fels möglichst lange standhalten. Für Haulbags gilt dies natürlich ganz besonders. Deuter und Camp/Cassin verwenden ein extrem robustes Material, das an LKW-Planen erinnert, Petzl eine TPU-Plane. Das dicke Material plus die umfangreichen Features schlagen sich bei diesen drei Modellen allerdings auch im Gewicht nieder. Dass robust auch leicht geht, zeigen die von Exped, Ortovox und Lowe Alpine verwendeten Gewebe. Der Black Ice 45 und der Trad 30 Dry sind dabei auch noch absolut wasserdicht. Der Uprise 40:50 L hält Nässe zumindest recht lange von der Ausrüstung fern. Auch bei den übrigen Modellen unseres Testfelds gibt es in Sachen Widerstandfähigkeit nichts zu beanstanden.

Tragekomfort: Kletterrucksäcke müssen zunächst einmal an die Wand und eventuell gar durch diese getragen werden – und das natürlich möglichst bequem. Das üppigste und bequemste Tragesystem weist der Haulbag von Deuter auf. Wer das Ding vollpackt, ist auch sehr froh darüber. Der kleine Bruder von Camp/Cassin trägt sich ebenfalls bequem, was natürlich auch am geringeren Volumen und so per se geringerem Gewicht liegt. Auch die Modelle mit etwas spartanischeren Tragesystemen tragen sich durch die Bank recht bequem, vorausgesetzt der Rucksack wird nicht total überladen. Bei Exped, Camp/Cassin und Ortovox genügt dabei zur Unterstützung ein einfaches Hüftband ohne Polster, das zum Klettern auch abgenommen werden kann, damit es den Materialschlaufen am Klettergurt nicht in die Quere kommt. Fix angenäht sind die Hüftgurte bei Black Diamond, Lowe Alpine und Petzl Transport.

Ausstattung: Dass man bei Haulbags keine großartigen Befestigungsmöglichkeiten außen erwarten kann, versteht sich von selbst. Es soll sich beim Hochziehen schließlich nichts verhängen. Clean und eher spartanisch präsentieren sich die drei Alpin-Modelle von Exped, Lowe Alpine und Ortovox. Die vorhandenen Features wie etwa die Eisgerätehalterungen sind dafür aber funktionell. Dass der Aerial Pack von Moon fürs Sportklettern konzipiert ist, erkennt man an den fehlenden Pickelhalterungen und an der mitgelieferten Seilplane. Praktisch: Der Rücken des Gravity Wall Bag von Deuter lässt sich öffnen und erlaubt so einen schnellen Zugriff auf den Inhalt. Die Rucksäcke von Black Diamond und Moon ermöglichen dies durch einen langen Reißverschluss an der Front oder seitlich.

Ein Nachteil der sonst sehr praktischen Rolltop-Verschlüsse soll aber nicht verschwiegen werden: Sie haben konstruktionsbedingt keine Deckeltasche. Um trotzdem noch ein separaten Stauraum für Wertsachen, Schlüssel, Tape, Verbandspäckhen und sonstigen Kram zur Verfügung zu stellen, sind in der Regel Front- oder Innentaschen eingebaut. Diese fallen aber oft klein aus und sind bei voll beladenem Rucksack nur schlecht nutzbar. Ausnahmen sind hier die Taschen von Moon Climbing, Petzl und Black Diamond, bei denen sich die Außen- oder Deckeltaschen gut erreichen und nutzen lassen..

Ein Haulbag lässt sich nicht mit einem Alpinrucksack vergleichen, zu unterschiedlich sind die Anforderungen. Wir sind aber in jeder Kategorie fündig geworden. Der Gravity Wall Bag von Deuter überzeugt als äußerst tragbarer Haulbag mit viel Volumen. Der Aerial Pack von Moon ist ein praktischer, bequemer Sportkletterrucksack und der Uprise 40:50 L ein sehr flexibles, robustes Alpinmodell. Viel Volumen für wenig Geld erhält man von Black Diamond. Und der Fitz 25 von Camp/Cassin ist eine günstige Mischung aus Kletterucksack und Haulbag.

Außerdem zeigen wir darunter noch weitere coole Backpacks, die es mit den genannten aufnehmen können.

Die getesteten Rucksäcke im Detail:

Black Diamond Crag 40 Pack

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Der Crag Pack von BD ist in silber und schwarz erhältlich.

Der Crag 40 Pack ist ein interessanter Zwitter aus Haulbag und Rucksack. Er ist nicht zu schmal gebaut und fasst mit seinen 40 Litern die komplette Kletterausrüstung plus Seil, Helm und Jacke. Bei mehr Platzbedarf lässt sich das Seil auf dem Rucksack unter ein Flap spannen. Mit dem Reißverschluss außen lässt er sich komplett öffnen, auch der Zugriff über die obere Öffnung funktioniert einfach und schnell. Der Verzicht auf Kompressions- und sonstige Riemen gibt dem Crag 40 Pack ein cleanes Äußeres. Dafür gibt es zwei Schlaufen, falls man ihn mal nachziehen muss. Das Rücken- und Tragesystem ist simpel, aber recht bequem. Die große Außentasche schluckt einen dicken Führer, Handy, Geldbeutel und einiges mehr. Mit dem hier nicht gezeigten Creek 35 oder 50 bietet BD noch eine weitere sinnvolle Rucksackvariante dieser Art.

Fazit: Viel Volumen für relativ kleines Geld.

Gut: Nicht zu schmal, aber auch beim Klettern gut tragbar; effektives Tragesystem; prima Handling und Außentasche; steht beladen selbständig.

Weniger gut: Bei starkem Regen kann von oben Wasser eindringen.

  • Ausstattung: 840D Nylon, 1260 D Ballistic Nylon am Boden; Öffnung mit Kordelzug, durchgehender RV außen; Außentasche mit RV, kleine Innentasche; Seilflap integriert
  • Volumen: 40 Liter
  • Gewicht: 940 Gramm
  • Preis: 100,00 €
  • BD Crag 40 bei unseren Partnershops bestellen

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Der Kleine: Camp/Cassin Fitz 25

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Der kleine Haulbag von CampCassin fasst 25 Liter und liegt preislich bei circa 110 Euro.

Der Fitz 25 meistert beide Disziplinen: Zum einen lässt er sich als Kletterrucksack erstaunlich bequem auf dem Rücken durch die Wand tragen, zum anderen scheut er als kleiner Haulbag beim Nachziehen keinen Felskontakt. Wer ihn als reinen Haulbag einsetzt, kann Hüftband und Rückenpolster abnehmen sowie die Schultergurte verstauen. Mit 25 Litern Inhalt ist er zwar der kleinste Sack im Feld, für Tagestouren reicht das aber allemal. Bei Bedarf fasst er durch den Auszug auch noch ein paar Liter mehr. Das Gurtsystem zum Haulen ist durchdacht und eignet sich auch zum Fixieren eines Seiles auf der Klappe. Nur die kleine Innentasche ist wenig sinnvoll angebracht.

Fazit: Ein kleiner, durchdachter Zwitter aus Kletterrucksack und Haulbag.

Gut: Sehr robustes Material, guter Tragekomfort auch beim Klettern, Tragesystem bei Einsatz als Haulbag verstaubar, durchdachtes Gurtsystem zum Haulen, guter Nässeschutz durch Klappe.

Weniger gut: Innentasche wenig sinnvoll.

  • Ausstattung: Kordelzug mit Verschlussklappe; 1 Innentasche, Schultergurte verstaubar, Hüftgurt und Rückenpolster abnehmbar, Gurtsystem zum Haulen
  • Volumen: 25 bis 35 Liter
  • Gewicht: 1190 Gramm
  • Preis: 109,95 €
  • Web: camp.it

Deuter Gravity Wall Bag 50

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Der Haulbag von Deuter kommt mit pfiffig verstaubarem, solidem Tragesystem.

Auch wenn er schlussendlich hochgezogen wird, muss ein Haulbag an die Wand getragen werden. Und das gelingt mit dem Gravity Wall Bag dank seinem sehr komfortablen Tragesystem bestens, selbst wenn er richtig schwer beladen ist. Beim Haulen werden die Gurte dann mit einer Klappe abgedeckt. Letztere kann beim Tragen entweder über den Sack gelegt werden und schützt so vor Nässe oder aufgerollt verstaut werden. Der Rücken kann mittels Reißverschluss komplett geöffnet werden für einen schnellen Zugang zum Inhalt. Durch das robuste Material steckt er auch rauen Fels beim Hochziehen klaglos weg. Als Kletterrucksack ist der Wall Bag allerdings etwas überdimensioniert.

Fazit: Ein Lademonster mit bestem Tragekomfort auch bei hohem Gewicht.

Gut: Großes Volumen, äußerst robust, ausgezeichneter Tragekomfort, sehr durchdachte Konstruktion mit abdeckbarem Tragesystem.

Weniger gut: Als Kletterrucksack weniger geeignet, relativ hohes Gewicht.

Exped Black Ice 45

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Der Exped Black Ice 45 ist in schwarz und grün erhältlich.

Robust und clean ist die Maxime des Schweizer Herstellers Exped bei der Konstruktion von Alpinrucksäcken. Der Black Ice besteht aus einem 400D Ripstop-Nylon-Gewebe, das außen PU beschichtet und innen mit einem weißen TPU-Filmlaminat versehen ist. Dies und die getapeten Nähte machen den Rucksack absolut wasserdicht. Die Eisge­räte-Fixierung erfolgt oben mit Gummiclips (nicht abgebildet), unten konventionell mit Schlaufen. Eine davon taugt mit dem Seilgurt am Top auch zur Ski­befestigung. Alles lässt sich gut bedienen. Die Material­schlaufen am Klettergurt sind zugäng­lich, auch mit Hüftband. Die Schulterträger fallen recht breit aus, sollten aber beim Klettern nicht stören.

Fazit: Wasserdichtes, sehr robustes Leichtgewicht mit funktioneller Ausstattung.

Gut: Flacher, körpernaher Schnitt; Kletterperformance gut; Tragekomfort in Ordnung; sinnvolle Befestigungslösungen; wasserdicht; innen weiß.

Weniger gut: Außenfach bei Vollladung nur eingeschränkt nutzbar.

  • Ausstattung: Rollverschluss mit Seilbefestigung; 2 Daisy Chains; RV-Front- und Innenfach; herausnehmbare Rückenplatte; Eisgeräte-Halterungen, Hüftband abnehmbar
  • Volumen: 45 Liter
  • Gewicht: 850 Gramm
  • Preis: 180,00 €
  • Exped Black Ice bei unseren Partnershops bestellen

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Lowe Alpine Uprise 40:50 L

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Der Lowe Alpine Uprise fasst bis zu 50 Liter.

Dem Uprise 40:50L wurde eine Vollausstattung gegönnt: Eisgerätehalterung, Kompressionsriemen (auch zur Skibefestigung), zwei Schlaufen zum Haulen, und all das an einem sehr robusten Rucksack in der 1-Kilo-Klasse. Mit seinen 40 Litern Volumen fasst der Uprise viel Ausrüstung. Wird mehr benötigt, kann eine Schürze mit Rolltop ausgezogen werden, dann passen weitere 10 Liter hinein. Allerdings baut der Rucksack dann sehr hoch und wird der Zugang zu den Tiefen des Rucksacks schwierig. Das Tragesystem ist simpel, aber relativ bequem. Ein Manko ist die kleine Außentasche, die Geldbeutel und Handy nur mit Mühe fasst. Die Innentasche ist kaum größer und nur zugänglich, wenn die Schürze ausgezogen wird.

Fazit: Robuster Allrounder auch für große alpine Unternehmungen mit viel Stauraum.

Gut: Robustes Material; gute Verarbeitung; viele Befestigungsmöglichkeiten; großer Stauraum; gutes Tragesystem.

Weniger gut: Außentasche sehr klein; mit ausgezogener Schürze schlechter Zugriff auf Rucksackinhalt.

  • Ausstattung: Kordelzug mit Klappe/Seilbefestigung; Auszug mit Rollverschluß; 2 Daisy Chains; RV-Front- und Innenfach; Eisgeräte-Halterungen; Kompressionsriemen
  • Volumen: 40 + 10 Liter
  • Gewicht: 1080 Gramm
  • Preis: 170,00 €
  • Lowe Alpine Uprise bei unseren Partnershops bestellen

Moon Climbing Aerial Pack

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Der Moon Aerial ist ein gut durchdachter Sportkletterrucksack. Die dazu gelieferte Plane ist besonders an erdigen Wandfüßen überaus praktisch.

Der Aerial Pack ist eine Mischung aus Tasche, Seilsack und Rucksack mit Rollverschluss. Mit seinen 38 Litern fasst er die komplette Kletterausrüstung plus etwas Zubehör. Da er recht schmal ausfällt, kommt der Reißverschluss auf der Front zum Be- und Entladen sehr gelegen. Das Tragesystem ist aufwändiger als beim Crag 40 Pack von Black Diamond, allerdings ohne großen Komfortgewinn. Die große Außentasche liegt beim Aerial Pack auf der Rückenseite, dadurch können dicke Kletterführer beim Tragen etwas stören. Zudem ist sie bei vollem Rucksack schwierig zu benutzen. Der Rucksack wird mit Seilplane geliefert. Beim Klettern liegt der Aerial Peak, auch dank seiner Kompressionsriemen, schmal und sicher am Rücken. Fazit: Guter Rucksack zum Sportklettern.

Gut: Schlanker Schnitt, liegt beim Klettern gut an; Reißverschluss erlaubt einfaches Be- und Entladen; Rolltop verhindert Eindringen von Wasser; gut zu tragen.

Weniger gut: Inhalt der Außentasche kann beim Tragen drücken.

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Ortovox Trad 30 Dry

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Der Trad 30 Dry ist nach dem Mini-Haulbag von CampCassin der kleinste Rucksack im Testfeld.

50.000 Millimeter Wassersäule ist eine Ansage. Das TPU-beschichtete Außenmaterial des Trad 30 Dry ist genauso wasserdicht wie die verschweißten Nähte. Auch über den Rollverschluss kann kein Wasser eindringen. Mit 30 Litern ist der schmale Rucksack eher für Tagestouren ausgelegt und sitzt sehr kompakt und deutlich oberhalb des Klettergurts am Rücken. Das geringe Volumen machen eine Seil- und eine Helmhalterung wieder etwas wett, mit denen beides außen angebracht werden kann. Die Außentasche (mit wasserdichtem RV) fällt mittelgroß aus und ist mit vollem Rucksack schlecht zu bedienen. Eisgerätehalterungen und Kompressionriemen komplettieren die Ausstattung.

Fazit: Wasserdichter und robuster Spezialist für feuchte Umgebungen.

Gut: Wasserdichtes und sehr robustes Außenmaterial, wasserdichte Konstruktion; sitzt gut und kompakt am Rücken; vielfältige Befestigungsmöglichkeiten.

Weniger gut: Außenfach bei Vollbeladung nur eingeschränkt nutzbar; etwas steifes Material.

  • Ausstattung: Rollverschluss, Riemen zur Seilbefestigung; Daisy Chain; RV-Außenfach; Eisgeräte-Halterungen, Kompressionsriemen, Helmhalterung, Hüftgurt verstaubar
  • Volumen: 30 Liter
  • Gewicht: 790 Gramm
  • Preis: 160,00 €
  • Ortovox Trad 30 Dry bei unseren Partnershops bestellen

Petzl Transport 45 L

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Schlicht und effektiv: Der robuste Petzl Transport fasst alles, was man an einem Klettertag braucht (oder nicht braucht.)

Gedacht ist der Transport 45 L in erster Linie für Speläologen, die ihre Ausrüstung geschützt vor Nässe zur und durch eine Höhle transportieren müssen. Und genau zu diesem Zweck – dem Transportieren – lässt sich der Sack auch für den Gang an den Fels missbrauchen. 45 Liter Fassungsvermögen reichen auch für eine umfangreichere Kletterausrüstung nebst Wasserflasche, Jacke, Proviant und so weiter. Dermaßen ordentlich beladen trägt sich der Sack von Petzl erstaunlich komfortabel. Ein weiteres Plus: Die strapazierfähige gelbe TPU-Plane sorgt für ein helles Inneres, so lassen sich auch kleine Gegenstände leichter finden. Die Deckeltasche fasst Telefon, Geldbeutel und den nötigen Kleinkram wie Tape und Co.

Fazit: Ein großer, schlichter, wasserdichter Transportrucksack mit guten Trageeigenschaften.

Gut: Robust und wasserdicht, helles Inneres, guter Tragekomfort, Tragegriff praktisch, ausreichend großes Deckelfach

Weniger gut: Voluminös, beim Klettern selbst nicht wirklich nutzbar.

  • Ausstattung: wasserdichter Sack mit Kordelzug, große Deckelklappe mit Tasche innen, Tragegriffe, zwei Materialhalterungen innen, gepolstertes Tragesystem mit Hüftgurt
  • Volumen: 45 Liter
  • Gewicht: 1220 Gramm
  • Preis: 112,00 €
  • Petzl Transport bei unseren Partnershops bestellen

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Weitere coole Rucksäcke:

Crux RK30

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Der RK30 von Crux ist in schwarz, rot und oliv erhältlich.

Robust, schlicht und wasserdicht kommt der schlichte Rolltop vom britischen Hersteller Crux daher. Die Mischung aus Kevlar und Cordura ist extrem abriebfest, und auch sonst unterscheidet diesen Rucksack nur der Rolltopverschluss und Kompressionsriemen von seinen bewährten Geschwistermodellen.

Edelrid Kurt

Haulbag von Edelrid
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Mit dieser Farbgebung zeigt Edelrid Humor.

Der Haulbag von Edelrid wiegt im Verhältnis zu seinem Fassungsvermögen relativ wenig. Das mattweiße Planenmaterial ist abriebfest, erwartungsgemäß zeigen sich Gebrauchsspuren auf dem hellen Material natürlich deutlich.

  • Ausstattung: Wasserdichter Haulbag mit abnehmbaren Hüftgurt, verschließbarer Innentasche, 4 Materialschlaufen innen, gepolsterte & innen verstaubare Träger, 2 Schlaufen
  • Volumen: 55 Liter
  • Gewicht: 1000 Gramm
  • Preis: 120 €
  • Edelrid Haulbag Kurt bei unseren Partnershops bestellen

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Exped Work & Rescue

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Der wasserdichte, schlichte Vielseiter von Exped fasst maximal 50 Liter.

Dieser aus TPU-Plane in Signalfarben gefertigte Rucksack ist zu breit geschnitten für den Einsatz in der Wand, dazu ist er nicht gedacht. Aber dafür fasst er soviel, dass zusätzlich zu Ausrüstung und Proviant noch Material für Kind, Kegel und Hund mit hineingehen.

LACD RollUp

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Rollup, Rolltoprucksack von LACD

Schlichter Rolltoprucksack fürs Sportklettern.

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Metolius Express

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Zwischen Rucksack und Haulbag: der Metolius Express zeigt Ähnlichkeit zum Petzl Transport und Exped Work& Rescue.

Der Rolltop aus PU kommt wie ein Speleo-Sack daher. Der mit Daisychains versehene Toploader ist ein geduldiger Lastesel fürs Sportklettern und mehr.

Mountain Hardwear Crag Wagon

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Der Crag Wagon kann alles, was man beim Sportklettern braucht.

Der Crag Wagon ist nicht wasserdicht, kein Rolltop und auch kein Haulbag. Der Rucksack von Mountain Hardwear bietet sich allerdings als robustes, durchdachtes Exemplar fürs Sportklettern an.

  • Ausstattung: Rahmenverstärkung aus Aluminium, komfortables Tragesystem mit gepolstertem, abnehmbaren Hüftgurt, RV-Öffnung auf der Front zusätzlich zur Top-Öffnung, Kevlarverstärkung, Bluesign-approved
  • Volumen: 35 Liter
  • Gewicht: Circa 1300 Gramm
  • Preis: 160 €
  • Mountain Hardwear Crag Wagon bei unseren Partnershops bestellen

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Sea to Summit Flow 35

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Der Flow Drypack ist erhältlich in schwarz, blau und gelb.

Der TPU-beschichtete Rucksack funktioniert als Sportkletterrucksack prima.

Snap Snapack 40

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Nicht wasserdicht und kein Rolltop, dafür aber schlicht.

Der Snapack der französischen Kultmarke bietet simple Effizienz: Die Öffnung auf der Rückseite sorgt für guten Zugriff, auf unnötigen Firlefanz wurde verzichtet.

  • Ausstattung: TPU-beschichtetes Polyester, gepolsterte Schulterträger, Reißverschlussöffnung zum Hauptfach, 2 seitliche kleine RV-Taschen
  • Volumen: 40 Liter
  • Gewicht: Circa 800 Gramm
  • Preis: 80 €
  • Snapack 40 bei unseren Partnershops bestellen

Wild Country Stamina

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Rolltoprucksack mit farbigen Akzenten: der Wild Country Stamina

Der wasserabweisende Rolltoprucksack von Wild Country bietet Platz und alle Features, die man fürs Sportklettern braucht.

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Feine Features: 5 funktionale Detaillösungen

Älterer Beitrag:

10 Rucksäcke im Test (2019)

Von 28 bis 42 Liter, von Seilsack bis Alpin-Rucksack, von Kletterhalle bis Gebirge: In diesem Rucksack-Test haben wir die unterschiedlichsten Kletter-Rucksäcke geschultert und geschunden.

Welche Rucksäcke haben wir getestet?

Die Rucksäcke aus dem Testfeld sind alle 2019 auf den Markt gekommen. Wobei nicht alle Modelle gänzlich Neuentwicklungen sind: der Gregory Alpinisto 35, der Cragsmith 32L von Patagonia und der Osprey Mutant 38 sind Neuauflagen, der Deuter Gravity Rock&Roll 28 SL ist die Damenversion des Rock&Roll 30.

Weiteres Kriterium für den Test war das Fassungsvermögen: von knapp 30 bis knapp über 40, also das passende Spektrum von einem Tag am Fels bis zur großen Nordwand samt Biwak. Wer in anderen Dimensionen unterwegs ist, bekommt sieben Modelle auch kleiner oder größer: den Arc‘teryx-Rucksack gibt es auch mit 20 Litern, den Exped Whiteout mit 45 und 55 Litern, das Gregory-Modell mit 50, den Ogre von Mountain Equipment mit 33, den Osprey-Klassiker auch mit 22 und 52 Litern, den Patagonia Cragsmith mit 45 und den Salewa-Neuling mit 32 Litern. Bei den Ruck­säcken von Gregory, Mountain Equipment, Ortlieb, Osprey, Patagonia und Salewa kann man zwischen verschiedenen Farben wählen.

Bei sieben Modellen handelt es sich um reinrassige Alpinrucksäcke, dazu kommen zwei eben­so eindeutige Sportkletter-Modelle sowie der Ortlieb Atrack 35, ein Reise- und Multi­sport­­rucksack, der sich an jeden Einsatzzweck anpassen lassen soll. Angesichts der unterschiedlichen Ausrichtungn haben wir selbstverständlich auch unterschiedliche Kriterien angelegt und jeden Rucksack hinsichtlich seines avisierten Einsatzzweckes beurteilt.

So haben sich die Rucksäcke im Test geschlagen – Material

Gültig für alle Kletter-Rucksäcke, egal ob fürs Sportklettern oder den Berg, ist, dass sie dem Kontakt mit rauem Fels möglichst lange standhalten sollten. Arc‘teryx hat einen Webprozess entwickelt, bei dem Kevlar mit einem hochfesten Nylongarn verwebt wird. Ihr Ripstop-Gewebe N315R LCP preisen die Kanadier als das "derzeit robusteste leichte Rucksackmate­rial", das dank einer wetterfesten Ausrüstung zudem auch gut vor Feuchtigkeit schützt.

Zwei Hersteller gehen beim Wetterschutz noch einen Schritt weiter. Der Ortlieb Atrack 35 ist komplett wasserdicht, beim Exped Whiteout 30 ist es "nur" das Hauptfach. Dazu versehen die Schweizer den Rucksack mit einem Rollverschluss, einer Beschichtung innen und Tapes an allen Nähten. Beim Gewebe selbst wird ein 150d-Polyester auf ein Dyneema-Gitter laminiert. Laut Exped ist diese Neuentwicklung 10 Prozent leichter und dünner sowie 30 Prozent stärker als vergleichbare High-End-Nylongewebe. Superlative und Prozente können wir im Praxistest nicht überprüfen, bestätigen können wir aber, dass die Materialien von Arc‘teryx und Exped extrem robust sind. Ähnliches gilt für das Robic-Material von Salewa, aber auch alle anderen Modelle gaben sich sehr robust.

Check: Tragesysteme der Alpinrucksäcke

Auch bei den Tragesystemen gibt es Neues zu vermelden. Der Salewa Apex Wall 38 besitzt geteilte Schulterträger, die schweißtreibende Auflagefläche wird so deutlich minimiert. Einen "Lüftungsschlitz" haben auch seine Hüftpolster, ihre Demontage ge­staltet sich aber recht kompliziert. Dagegen sind die funktionalen Hüftpolster des Mountain Equipment Ogre 42+ schnell entfernt. Fest vernäht sind die Hüftfossen beim Ortlieb Atrack 35, beim Osprey Mutant 38 und beim Arc‘teryx Alpha AR 35 – der Zugriff auf die Materialschlaufen des Klettergurts bleibt bei allen drei versperrt. Arc‘teryx und Osprey haben immerhin die Flossen mit zwei Materialschlaufen ausgestattet – für Hochtouren ausreichend, nicht aber für ein alpines Fels-Rack mit Exen, Keilen, Cams und Standplatz-Gear.

Hinsichtlich der Befestigung von Seilen, Eisgeräten und weiterer Hardware am Rucksack-Korpus reicht das Spektrum bei den sieben Alpin-Rucksäcken von Feature-reich wie beim Gregory Alpinisto 35 bis zu einem Hauch von nichts à la Exped Whiteout 30. Doch ob üppig oder spartanisch – die Funktionalität passt im Großen und Ganzen bei allen Alpinrucksäcken im Testfeld.

Fazit

Auch für die Sportkletter-Modelle lassen sich gut schultern. Während Patagonia außer beim Deckelfach des Crag­smith 32L auf Komfort setzt, übt sich Petzl beim Kliff in Minimalismus – der sich auch im günstigen Preis widerspiegelt. Trotzdem bietet der Kliff alles Nötige für Halle oder Fels. Den zweiten Preistipp bekommt Deuters Frauenmodell Rock&Roll 28 SL. Wie das Männer-Pendant ist der Rucksack ein feiner, unauffälliger Begleiter bei alpinen Felsklettereien.

Unsere Empfehlungen gehen an den Whiteout 30 von Exped und den Mountain Equipment Ogre 42+, die sich durch eine tolle Performance beim Klettern, geringes Gewicht und sinnvolle Features auszeichnen. Der Whiteout von Exped punktet zudem mit einem wasserdichten Hauptfach, der Ogre von Mountain Equipment mit erstaunlich gutem Tragekomfort.

Die neuen Kletter-Rucksäcke aus diesem Test im Einzelnen:

Überblick: Test Alpinrucksäcke (2017)

Die aktuelle Ausgabe
07 / 2023

Erscheinungsdatum 06.06.2023