Bouldermatten
8 Crashpads im Praxistest

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Beim Bouldern sollen Crashpads Stürze sicher abfangen, dazu noch robust und langlebig sein – aber trotzdem leicht zu tragen und zu bedienen. Acht Bouldermatten im Test.

Bouldern Fontainebleau
Foto: Archiv Burmester

In diesem Test: Acht Crashpads, die uns besonders interessant erschienen und die ein breites Spektrum unterschiedlicher Anforderungen abdecken: Tacos und Burritos, von leicht und praktisch bis groß und mächtig. Acht Monate lang waren sie im Einsatz, jedes Crashpad zwischen 15 und 25 Bouldertage. So viel sei vorweg verraten: Wir waren von vielen Pads angetan. Wie wir getestet haben, Grundsätzliches zu Crashpads und mehr Hintergrundinfo und Einordnung zu unserem Testfeld gibt es weiter unten auf der Seite.

Unsere Highlights

8 Crashpads haben wir ausgiebig getestet. Hier gibt's die Produkte im Überblick, weiter unten erläutern wir die Testkriterien und weitere Stärken und Schwächen.

Black Diamond Circuit (Preistipp)

Preistipp
Crashpad-Test 2023 Bouldermatten im Vergleich
Black Diamond Crashpad Circuit
FazitLeicht, praktisch und eine ordentliche Dämpfung: günstiges Modell für mittlere Höhen, Parcours und als Zweitpad.
  • Preis: 170,00 Euro
  • Maße (offen): 120 x 89 x 10 cm
  • Gewicht: 4,2 Kilogramm
  • Konstruktion: Burrito; oben 2,5 cm PE-Schaumstoff, unten 6,5 cm PU-Schicht offen (im Verbund)
  • Tragen: gepolsterte Schultergurte, Hüftgurt, 2 Griffe
  • Hülle: 900d-Nylon
  • Details: Velcros im Falz, 3 Buckles-Gurte

Landung:

Sterne-Bewertung KLETTERN

Handling:

Transport:

Als „strapazierfähige Unterlage zu einem fairen Preis“ preist Black Diamond sein neues Pad an. Stimmt: Der zweilagige Schaumstoff dämpft ordentlich, nach 25 Bouldertagen war noch keine Verschlechterung zu verzeichnen. Ein biblisches Alter dürften die leichten Schaumstoffe jedoch nicht erreichen. Dafür sind die Schultergurte für 4,2 kg völlig ausreichend. Dank Biegsamkeit sowie zwei Buckles-Verschlüssen seitlich und einem unten bleibt der Transport auch mit Zuladung entspannt. Mit 10 cm Höhe und griffigem Material ist das in vier Farben erhältliche Circuit zudem gut manövrierbar.

Weitere interessante Crashpads von Black Diamond:

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Edelrid Crux

Crashpads im Test
Edelrid Crashpad Crux
FazitRelativ dünne Riesenmatte für soften Untergrund oder als obere Schicht bei gestapelten Crashpads.
  • Preis: 400,00 Euro
  • Maße (offen): 200 x 110 x 10 cm
  • Gewicht: 7,5 Kilogramm
  • Konstruktion: Taco; oben PE-Schaumstoff (1,5 cm), dann PU-Schicht dicht (2,5 cm, dreiteilig), PU offen (5 cm), unten PU dicht (1 cm), Hülle: Ballistic Nylon unten
  • Tragen: gepolsterte Schultergurte und Hüftgurt (höhenverstellbar), 3 Griffe
  • Details: aufgenähter Schuhabstreifer, kurzer Flap, 3 Buckles-Gurte

Landung:

Sterne-Bewertung KLETTERN

Handling:

Sterne-Bewertung KLETTERN

Transport:

Das Crux 3 von Edelrid bietet die größte Landefläche im Testfeld – stolze 2,2 Quadratmeter. Mit einer Höhe von 10 Zentimeter und dank dreier Griffe (zwei quer, einer längs) ist es zudem ordentlich manöv­rierbar. Mit dem Crux lässt sich zu zweit eine große Landefläche abdecken. Von zu weit oben sollten Stürze allerdings nicht erfolgen, erst recht nicht über steinigem Untergrund. Die vierlagige Schaumstoff-Konstruktion kommt dort relativ schnell an ihre Grenzen. Zum Schließen muss das Pad zweimal geknickt und gebändigt werden, Zuladung ist nur bedingt möglich. Dafür macht das gute Tragesystem den Transport der Riesenmatte erträglich.

Weitere interessante Crashpads von Edelrid:

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Mammut Crashiano

Empfehlung
Crashpad-Test 2023 Bouldermatten im Vergleich
Mammut Crashpad Crashiano
FazitÜberzeugendes Gesamtpaket: sehr gute Dämpfung, perfektes Handling und für Gewicht und Größe toller Tragekomfort
  • Preis: 400,00 Euro
  • Maße (offen): 156 x 110 x 12 cm
  • Gewicht: 9,1 Kilogramm
  • Konstruktion: Burrito mit durchgehender 3,5-cm-PE-Schicht oben, darunter 3,5 cm PU dicht, darunter 5 cm PU offen (letztere zwei in Folie); Hülle: 1000d-Polyester
  • Tragen: Schultergurte und Hüftgurt gepolstert; 4 Griffe
  • Ausstattung: aufgenähter Schuhabstreifer, langer Flap, 2 seitliche Buckle-Gurte

Landung:

Sterne-Bewertung KLETTERN

Handling:

Transport:

Das Mammut Crashiano Crashpad überzeugt durch ihre Ausgeglichen- und Durchdachtheit. Das Tragesystem mit gepolsterter Hüftflosse ist hervorragend. Der Flap, der es im Einsatz bedeckt, sorgt in Kombination mit vier mittig platzierten Griffen für optimale Manövrierbarkeit auch auf Steinen und Wurzeln. Die dreilagige Schaumstoff-Konstruktion mit einer durchgehenden Schicht oben erreicht nicht ganz die Highball-Qualität der Pads von Organic, Petzl und Snap, dafür landet man auch aus kleinen Höhen angenehm sanft. Gute Buckles und ein Logo-Schuhabstreifer runden den gelungenen Auftritt ab.

Weitere interessante Crashpads von Mammut:

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Moon Warrior​

Empfehlung
Crashpad-Test 2023 Bouldermatten im Vergleich
Moon Crashpad Warrior​
FazitFunktional, robust & stylish: Allround-Crashpad für Taco-Fans, das keine größeren Schwächen zeigt.​
  • Preis: 245,00 Euro​
  • Maße (offen): 130 x 100 x 11 cm
  • Gewicht: 5,6 Kilogramm
  • Konstruktion: Taco; 2,5 cm dichter Schaumstoff oben, unten 8,5 cm offen, beide in Folie; Hülle: 600d Polyester
  • Tragen: Gepolsterte Schultergurte mit Brustgurt; Hüftgurt; 3 Griffe
  • Ausstattung: Velcro-Flap, der auch als Schuhabstreifer dient, verstärkte Ecken

Landung:


Handling:


Transport:

Das Moon Crashpad Warrior bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die elf Zentimeter dicke Taco-Schaumstoff-Konstruktion sorgt für sehr gute Dämpfung, solange nicht die Highball-Grenze überschritten wird. Beim Transport ist die Oberseite außen, dadurch lässt sich das Pad zum Einsatz leicht „plätten“. Das tadellos seinen Dienst erfüllende Tragesystem wird beim Bouldern mit einem Velcro-Flap abgedeckt. Das funktioniert gut, ist aber etwas fummelig. Drei Griffe und die griffige Hülle sorgen für gute Manövrierbarkeit, drei seitliche Gurte mit soliden Buckles für gute Stabilität auch bei ordentlicher Rucksack-Zuladung.

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Ocun Moonwalk FTS

Crashpad-Test 2023 Bouldermatten im Vergleich
Ocun Crashpad Moonwalk FTS
FazitSehr solide Landung, variable Einsatzoptionen und sinnvolle Details. Nur das Tragesystem trübt den Eindruck etwas. ​
  • Preis: 279,95 Euro​
  • Maße (offen): 132 x 100 x 10 cm
  • Gewicht: 5,0 Kilogramm
  • Konstruktion: Burrito, dreilagig: oben 2 cm PE-Schaum, 7 cm FTS Absorption Block, unten 1 cm PU dicht
  • Tragen: gepolsterte Schultergurte, 3 Griffe
  • Ausstattung: RV-Kopplung, Fixier-Velcros, Schuhabstreifer, Sitzbank-Funktion, UIAA-zertifiziert (HIC 400: 2,7 m)

Landung:


Handling:


Transport:

Das Ocun Crashpad Moonwalk FTS bietet eine relativ feste Landefläche: Zwei dichte Schaumstoff-Schichten, dazwischen ein Absorptionsblock mit vielen vertikalen Schaumstoffröhren sollen für eine gleichmäßige Dämpfung bis an die Ränder sorgen. Das FTS-System funktioniert bestens, allerdings erhöht ein härterer Rand die Gefahr von Sprunggelenks-Verletzungen. Die zwei Mattenteile sind per Reißverschluss verbunden und auch längs kombinierbar, also auch im Format 200 x 66 x 10 cm nutzbar. Der durch den soliden Reißverschluss bedingte, etwas größere Abstand zwischen den Schaumteilen kann mit 2 Velcro-Straps an der Unterseite fixiert werden. Weiterer Pluspunkt ist die gute Manövrierbarkeit. Die Schulterträger könnten allerdings komfortabler sein.

Weitere interessante Crashpads von Ocun:

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Organic Big Pad (Empfehlung)

Empfehlung
Crashpad-Test 2023 Bouldermatten im Vergleich
Organic Crashpad Big Pad
FazitWirklich super: unverwüstlich, funktional und absolut Highball-tauglich, nur beim Handling etwas spartanisch.​
  • Preis: 415,00 Euro​
  • Maße (offen): 145 x 116 x 13 cm
  • Gewicht: 9,0 Kilogramm
  • Konstruktion: Burrito, oben 2,7 cm PU-Schaum offen, darunter 2,7 cm PE, unten 7,5 cm PU offen
  • Tragen: gepolsterte Schultergurte (höhenverstellbar), Brust- und Hüftgurt, 3 Griffe
  • Ausstattung: 3 Buckle-Gurte an der Seite, 1 unten; erhältlich in 17 verschiedenen Farbgebungen

Landung:

Handling:

Sterne-Bewertung KLETTERN

Transport:

Organic Pads gelten als Beispiel für gute Qualität: Made in USA mit Solarstrom unter fairen Arbeitsbedingungen, edle Schaumstoffe, „echtes“ Ballistic Nylon, keine Gimmicks. Das Außenmaterial ist extrem robust, das höhenverstellbare Tragesystem simpel, aber Gewicht und Dimension angemessen. Innen packt Organic als einziger Hersteller seine dicke PE-Schicht zwischen zwei offenzellige PU-Schaumschichten. Kleine Stürze fallen etwas hart aus, ab drei Metern ist die Matte eine Wucht! Allerdings muss man wegen Dicke und Steifigkeit seinen Rucksack förmlich hineinpressen, zwei Schlaufen mittig an den Längsseiten würden die Manövrierbarkeit erleichtern.

Weitere interessante Crashpads von Organic:

FULL PAD: Burrito, 122 x 91 x 10, 5,5 kg, 290 Euro: multifunktionale Flap-Tasche. BRIEFCASE PAD: Burrito, 91 x 61 x 7,5, 2,5 kg, 140 Euro: Zusatz-Pad (auch verfügbar als KIDS PAD mit Kinder-Tragesystem).

Erhältlich unter shop.bergstation.nrw


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Petzl Cirro

Crashpad-Test 2023 Bouldermatten im Vergleich
Petzl Crashpad Cirro
FazitAusgetüfteltes, robustes und absolut Highball-taugliches Taco mit drei Jahren Garantie, aber auch kleinen Schwächen.​
  • Preis: 390,00 Euro​
  • Maße (offen): 148 x 118 x 12,5 cm
  • Gewicht: 9,4 Kilogramm
  • Konstruktion: Taco, oben 2 cm Schicht aus 2 verbundenen PE-Schäumen, unten 10,5 cm PU offen; Hülle: Cordura Ballistic
  • Tragen: gepolsterte Schultergurte und Hüftgurt, 1 Griff, 4 Eckschlaufen, Schultergurt
  • Ausstattung: Komplett-Flap mit YKK-Reißverschluss Nr. 10

Landung:


Handling:


Transport:

Sterne-Bewertung KLETTERN

Das Cirro Crashpad von Petzl bietet echte Ingenieurs-Kunst: das Taco-System trägt ein Velcro-Tragesystem auf der Oberseite, die zum Gebrauch komplett mit einem Flap überzogen und mittels RV eingeschlossen wird. Zum Transport wird der Flap auf die andere Seite geklappt, RV zu, Crashpad reisefertig. Das ist anfangs mühselig, wird aber bald zur Routine. Vorteil: Das Tragesystem liegt bei Gebrauch nicht im Dreck. Der Tragekomfort ist gut, Zuladung beschränkt möglich. Kurz-Transporte von Block zu Block dagegen gestalten sich anstrengend, die vier Schlaufen an den Ecken taugen nur bedingt zum Manövrieren. Die Schaumstoffe sind dafür super! Einen Stern Abzug bei der Landung gibt es für die Rutschfreudigkeit des Pads bei Gefälle – auf Gras und anderen Matten.

Weitere interessante Crashpads von Petzl:

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Snap Guts (Empfehlung)

Empfehlung
Crashpad-Test 2023 Bouldermatten im Vergleich
Snap Guts Crashpad
FazitGrandiose Dämpfung von Low- bis Highball und funktionale, robuste Hülle – aber nur für hartgesottene Träger.​
  • Preis: 359,00 Euro​
  • Maße (offen): 150 x 100 x 14 cm​
  • Gewicht: 8,4 Kilogramm
  • Konstruktion: Burrito, oben 2 cm PE, darunter 11 cm PU-Schaumstoff-Module; Hülle: 600d Polyester mit TPU (nahtlos an den Unterkanten), oben 900d Polyester
  • Tragen: gepolsterte Schultergurte, 2 Griffe, Schlaufen für Hüftflosse (nicht enthalten)
  • Ausstattung: 3 Velcro-Verschlussgurte; Velcros im Falz; Schuhabstreifer

Landung:

Handling:

Sterne-Bewertung KLETTERN

Transport:

Vier seiner 13 Pads stattet Snap mit seiner Air Technology aus, darunter das Guts. Das System funktioniert super: Bei harten Fußlandungen macht es dicht, während kleine Stürze auf den Rücken sanft gedämpft werden. Mehr Landekomfort bietet kein Pad im Feld! Als Hülle dient 100% recyceltes Polyester, Boden und Ränder haben eine wasserfeste Beschichtung. Weniger gut die Beweglichkeit: Das Tragesystem ist knapp dimensioniert, es empfiehlt sich, die Snap-Hüftflosse dazu zu kaufen (15 €). Die Zuladung ist durch kurze Velcroverschlüsse eingeschränkt, an der unteren Längsseite bleiben nur die Hände zum Manövrieren.

Weitere interessante Crashpads von Snap:

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Taco vs Burrito: zwei Varianten bei Bouldermatten

Grundsätzlich sind bei Crashpads zwei Bauweisen zu unterscheiden: Tacos und Burritos. Tacos bestehen aus einer durchgehenden Schaumstofffläche und werden zum Transport zusammengebogen; Burritos verfügen über zweigeteilten Schaumstoff und werden zum Transport zusammengeklappt. Beides hat Vor- und Nachteile.

Bei Burritos gilt die Mitte, wo nur Textil die Schaumstoff-Kammern verbindet, als Schwachstelle. Wenn genau dort ein Felsblock durchdrückt, kann der Sturz unerwünscht hart enden. Auch dass die Matte bei mittiger Landung zusammenklappt, ist deutlich unwahrscheinlicher als ein verletzungsträchtiger Sprung auf die Crashpad-Kante. Der Vorteil von Burritos: leicht zu packen, prima im Handling, easy auf kurzer Transportstrecke.

Bei Tacos müssen die Schaumstoffe zum Transport geknickt werden. Das ist geringfügig mühsamer, dafür profitiert man aber von einer stabileren durchgehenden Landefläche beim Landen.

Konstruktionsüberblick der 8 Pads im Test

Zwei der drei von uns getesteten Tacos haben das Tragesystem an der Oberseite, damit die empfindliche, geschlossenzellige, obere Lage nicht spitz 180° geknickt wird. Dies bedeutet, dass das Tragesystem beim Bouldern abgedeckt werden muss – beim Moon Warrior mit einem Flap, Petzl setzt auf eine Vollverhüllung des Cirro. Beim zum Transport doppelt geknickten Edelrid Crux sind die Träger an der Unterseite, dafür besteht die zweite von vier Schaumschichten aus drei Teilen und wird so nicht geknickt. Allerdings verschieben sich die Teile beim Transport manchmal. Tacos mit Tragesystem an der Unterseite sollten zuhause aufgeklappt gelagert werden, damit die Schaumstoffe nicht dauerhaft geknickt und damit komprimiert und geschädigt werden.

Fünf Pads bieten die klassische Schichtung: oben ein geschlossenzelliger Schaumstoff, meist aus Polyethylen (PE), darunter eine dickere Schicht aus offenzelligem Polyurethan (PU) mit gleichwohl hoher Dichte. Manchmal finden sich weitere Schichten, darunter auch geschlossenzellige PU-Schichten. Letztere und PE haben wir als "dicht", offenzelliges PU als "offen" deklariert.

Organic dagegen arbeitet mit einer Schichtung von offen-PE-offen. Ocun nutzt beim Moonwalk sein patentiertes FTS-System, bei dem sich viele vertikale Schaum-Elemente in einem PU-Block befinden. Snap wiederum setzt beim Guts seine Air Technology ein – verbundene Schaumstoffmodule, aus denen je nach Aufprallhärte und -fläche unterschiedlich viel Luft entweicht.

Bouldern mit Crashpad
Martin Pötter Edelrid
Kilian Fischhuber beim Bouldern – Spotterin Angy steht nicht in der Flugbahn, sondern steht zum Stabilisieren parat.

Bewertung der Crashpads im Detail

Für eine sichere Landung sind Zusammenstellung und Haltbarkeit der Schaumstoffe entscheidend. Des weiteren muss das Pad dort seinen Dienst tun, wo es platziert wurde. Dem Petzl Cirro mussten wir – trotz guter Dämpfung – einen Stern abziehen, weil die relativ glatte Kompletthülle das Pad zu rutschig machte. Mehrfach glitt es bei moderater Neigung vom Einsatzort weg, auf Gras ebenso wie auf anderen Pads. Dagegen ist die Flächengröße der Matten nicht in unsere Landungs-Wertung eingeflossen.

Unter dem Begriff "Handling" haben wir die Bedienbarkeit, also Gurte, Schnallen, Flaps & Co. untersucht: Also wie leicht das Pad sich ent- und verpacken lässt und wie leicht und schnell es sich umplatzieren lässt. Diese Manövrierbarkeit ist ein weiterer wichtiger Sicherheitsaspekt bei Crashpads. Wer im Zweierteam gleichzeitig spotten und Matten bewegen muss, braucht einen leichten Zugriff. 10 Zentimeter dicke Pads sind noch mit der Hand zu umgreifen, für 12 oder mehr braucht es schon ordentliche Pranken – oder sinnvoll dimensionierte und platzierte Griffe. Hier ist bei vielen Herstellern noch Luft nach oben. Vorbildlich ist das Mammut Crashiano mit vier großen Griffen mittig an allen Seiten.

Unter "Transport" haben wir schließlich den Tragekomfort auf An- und Abmarsch sowie beim kurzen Umzug zum nächsten Block bewertet, für den auch Tacos eigentlich nicht umgebaut werden. Als Klapptasche genutzt sind dabei Burritos im Vorteil, aber auch das Moon Warrior schlägt sich gut. Das Edelrid Crux dagegen muss auch für kurze Strecken umgebaut werden.

Verhältnismäßigkeit der Bouldermatten

Bei der Landungs-Wertung haben wir die Fläche nicht einfließen lassen, bei der Transport-Wertung findet das Gewicht des Pads hingegen Berücksichtigung. Das Tragesystem sollte auf Dimensionen und Gewicht des Pads plus einige Kilo mehr abgestimmt sein. Denn auch wie sich Sitzstart-Pad, Stabbürste und Rucksack im Crashpad transportieren lassen, ist Teil unserer Wertung.

Manche bemängeln, dass diese Transportmethode den Schaumstoffen schade. Mit Verlaub, das müssen sie aushalten! Im unwegsamen Gelände sind den Blick auf die Füße versperrende Bauch-Rucksäcke oder ständig herabrutschende Schultertaschen keine wirkliche Option.

Wir haben unsere Sterne-Wertung so transparent wie möglich gehalten, die Begründung findet ihr jeweils im Text. So sollten alle das ihren Präferenzen entsprechende Pad finden!

Bouldern in Fontainebleau
Sarah Burmester
In Fontainebleau reicht oft eine kleine oder mittlere Bouldermatte aus. Meist gilt indes: Je mehr, desto besser.

Fazit

Vier Empfehlungen und ein Preistipp sind bei acht Modellen eine hohe Quote, die auch unserer Vorauswahl geschuldet ist. Ein knappes Rennen lieferten sich das Moon Warrior und das Ocun Moonwalk FTS. Letztlich maßen wir dem Plus an Tragekomfort beim Warrior mehr Bedeutung bei als der möglichen Längs-Nutzung des Moonwalk FTS. Das Organic Big Pad und das Snap Guts bekommen eine Empfehlung für ihre überragende Dämpfung bei größeren Stürzen. Gewisse Abstriche bei Handling und Transport kann man da verschmerzen. Das Mammut Crashiano empfehlen wir für seine rundum prima Performance. Und auch das leichte, funktionale Black Diamond Circuit hat sich seinen Preistipp redlich verdient.

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 12.09.2023