- Die Geschichte des Kungsleden
- Wandern auf dem Kungsleden: die Saison
- Hütten am Kungsleden
- Sehenswertes am Kungsleden
- Am Kungsleden einkaufen
- Der nördliche Kungsleden im Überblick
- Tourentipps für den südlichen Kungsleden
- Der südliche Kungsleden im Überblick
- Ausrüstungstipps
Der Kungsleden, zu Deutsch "Königsweg", ist in zwei Abschnitte aufgeteilt, die nicht miteinander verbunden sind. Der bekanntere Teil des Kungsleden führt über rund 450 Kilometer durch die Provinz Lappland im Norden Schwedens. In Abisko startet der Weg und verläuft in Richtung Süden bis nach Hemavan. Der südliche Kungsleden beginnt in Sälen und führt nordwärts in der Nähe der norwegischen Grenze nach Storlien. Es gibt Pläne, beide Teile des Kungsleden zu verbinden. Hier erfahrt ihr hier alles Wichtige über die beiden Abschnitte des Kungsleden:
Die Geschichte des Kungsleden
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Schweden die Eisenbahnstrecke geplant, auf der das Eisenerz aus den Minen bei Kiruna in die Hafenstadt Narvik transportiert werden sollte. Der schwedische Tourismusverband sah darin eine Chance, das schwedische Fjäll in Lappland auch für Besucher zugänglicher zu machen. So beschloss man einen Wanderweg anzulegen, der den Ort Abisko mit dem höchsten Berg Schwedens, dem Kebnekaise (2097 Meter) verbindet. Auch von Nikkaluokta führten die Planer den Weg zum Kebnekaise und die ersten Etappen des heutigen Kungsleden konnten gewandert werden.
Ersten Hütten wurden in den 1920er Jahren aufgestellt. Die STF (Svenska Turistföreningen) erschloss 1926-27 weitere Etappen bis Vakkotavare, sodass der Kungsleden nun etwa 156 Kilometer lang lang war. Da die Bahnfahrt in den hohen Norden sehr teuer war, konnten es sich zu dieser Zeit nur wenige reiche Menschen leisten, diese Region zu besuchen. Im Jahre 1935 zählte man gerade einmal 200 Naturbegeisterte, die den Kungsleden abgelaufen sind (heutzutage sind es jährlich knapp 30.000 Outdoor-Fans aus der ganzen Welt!) Bis 1950 reichte der Weg bis nach Ammarnäs und seine heutige Länge bis nach Hemavan wurde 1975 erreicht.
Wandern auf dem Kungsleden: die Saison

Die Wandersaison auf dem Kungsleden beginnt nach Midsommar (Sommersonnenwende), da es zuvor durch die Schneeschmelze zwischen Mai und Juni zu heftigen Überschwemmungen im Fjäll kommen kann. Außerdem werden einige Brücken vor dem Winter abgebaut und zur Sommersonnenwende wieder ausgelegt. Ohne diese Brücken bekommt man auf dem Kungsleden auf jeden Fall nasse Füße.
Da sich der Kungsleden oberhalb des nördlichen Polarkreises befindet, wird es im Sommer nachts nicht dunkel, auf eine schwere Taschenlampe kann in dieser Zeit also verzichtet werden (man hat ja eh meist eine Stirnlampe im Rucksack). Ende Juni bis Mitte August trifft man daher auch die meisten Wanderer auf dem Kungsleden an. Die Durchschnittstemperatur liegt dann um die 10°C. Allerdings kommt es häufig zu schnellen Wetterwechseln und auch Schneefälle sind im Sommer nicht ungewöhnlich. Man sollte also gute Wetterschutzkleidung mitnehmen, um sich gut vor Nässe zu schützen.
Ab Mitte oder Ende August beginnt dann im Fjäll der Herbst und es wird einsamer auf dem Trek. Das hängt nicht zuletzt auch mit den nun fallenden Temperaturen zusammen. Wenn man eine Tour zwischen Mitte August und Mitte September plant, sollte man sich darauf einstellen, dass das Thermometer schon wieder unter den Gefrierpunkt klettert. Etwa gegen Mitte September schließen auch schon die meisten Hütten am Weg.
Wen die winterlichen Temperaturen nicht stören, der kann auch zwischen September und Oktober auf dem Kungsleden wandern. Allerdings sind diese Abenteurer komplett auf sich allein gestellt. Die meiste Zeit des Tages ist es wieder dunkel und nachts kann es bis zu -20°C kalt werden. Diese Jahreszeit ist nichts für Trekking-Anfänger!
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Hütten am Kungsleden
Der Kungsleden ist hervorragend ausgebaut und bietet viele Hütten in denen man die Nächte verbringen kann. Der STF pflegt die meisten Hütten und stellt auch für jede Hütte einen Hüttenwart. Die Übernachtungen in den Hütten ist nicht kostenfrei, weshalb immer genügend Bargeld oder eine Kreditkarte mit auf Tour genommen werden sollte. In den Hütten auf dem Kungsleden erhält man auch Mahlzeiten und kann Verpflegung kaufen. Allerdings sind die Preise um einiges teurer als in normalen schwedischen Supermärkten.
Die Saisonzeiten der einzelnen Hütten variieren von Jahr zu Jahr und können auf der Webseite des STF abgefragt werden.
Sehenswertes am Kungsleden

Der Kungsleden führt den Wanderer an einigen interessanten Punkten vorbei. Wer den Weg in Abisko beginnt, kommt als erstes am höchsten Berg Schwedens, dem Kebnekaise (67°54'02.0"N 18°31'00.0"E) vorbei. Auf den Berg führen auch zwei Aufstiege. Wer Zeit, Kraft und Lust auf einen atemberaubenden Ausblick auf das schwedische Fjäll hat, sollte den Abstecher zur Kebnekaise Fjällstation machen. Für den Auf- und Abstieg muss man mindestens einen Extratag einplanen.
Ein weiteres Highlight ist der Sarek Nationalpark an dessen südöstlicher Grenze der Kungsleden verläuft. Das Sarek wird häufig auch als "letzte Wildnis Europas" bezeichnet. Der Nationalpark beeindruckt mit einer atemberaubenden Natur. Hier lohnt es sich, einen Umweg zur Mündung des Flusses Rapaälven (67°07'48.1"N 18°15'28.7"E) zu machen, der in einem riesigen Delta durchs Tal fließt. Man sollte aber aufmerksam durch den Sarek wandern, da auch Bären in der Region leben.
Am Kungsleden einkaufen

Die Einkaufsmöglichkeiten am Kungsleden sind rar gesät. In der Sommersaison kann an den Fjällstationen Proviant aufgenommen werden. In den Hütten gibt es vereinzelt auch Lebensmittel zu kaufen, die aber sehr teuer sind. Das meiste an Nahrung für die Tour packt man schon zu Beginn der Wanderung in den Rucksack. In Abisko oder Hemavan, je nach dem, ob man den Kungsleden im Norden oder im Süden beginnt, kann alles Nötige für die Tour eingekauft werden.
Auch in den größeren Orten auf dem Weg (Ammernäs, Jäkkvik, Kvikkjokk, Saltoluokta, Nikkaluokta) gibt es Einkaufmöglichkeiten. Allerdings solltet ihr euch vor eurer Tour immer präzise über die Öffnungszeiten informieren. Wenn ihr dann vor verschlossenen Türen steht, gibt es noch die Möglichkeit den Weg zu verlassen und zwischendrin mit dem Bus nach Gällivare oder Jokkmokk zu fahren um dort einzukaufen. Wer diese Möglichkeit wahrnimmt, muss sich auf eine Übernachtung in den Orten einstellen.
Der nördliche Kungsleden im Überblick
Tourentipps für den südlichen Kungsleden
Der südliche Kungsleden wird erheblich weniger besucht. Viele Outdoor-begeisterte Einheimische wissen nicht einmal von seiner Existenz – obwohl die Namen einiger seiner Zwischenstopps (Rogen! Grövelsjön! Helagsfjällen!) bei ihnen das nordschwedisch-reservierte Äquivalent eines Begeisterungsausbruchs auslösen. Trotz dieser relativen Unbekanntheit stehen in den Gästebüchern der Hüttenunterkünfte überraschend viele deutsche Namen. Weil es einen deutschsprachigen Wanderführer mit guten Beschreibungen gibt, während in anderen Sprachen der südliche Teil des Königsweges meist ausgelassen wird. Doch auch dieser Weg führt über satte 350 Kilometer durch Schwedens Fjälleinsamkeit. Begegnungen mit Rentieren sind wahrscheinlicher als die mit anderen Wandernden. Die schönsten Abschnitte stellen wir euch hier vor:
1. Von Storlien nach Fjällnäs
Dieser Abschnitt führt vom kleinen Ort Storlien (Bahn- und Busanbindung) nach Fjällnäs. Es geht auf und ab durch die Region des unter Wandernden populären "Jämtland-Dreiecks" über Sylarna zum Helagsfjäll. Immer wieder quert der Weg Flüsse und Bäche, streift an Seen entlang und passiert bis zu 1800 Meter hohe Berge mit Schneehauben. Typische Fjällvegetation begleitet die Wandernden: Beerensträucher, Flechten, Heidekraut. Die letzte Etappe führt bergab bis unterhalb der Baumgrenze, wo man nach Tagen in eher flacher Vegetation über 15 Meter hohe Bäume staunt. Vier der Hütten (Storlien, Blähammaren, Sylarna, Helags) verfügen hier sogar über den Luxus einer Sauna, was speziell bei kühlen Abendtemperaturen sehr willkommen ist. Am Ende des Wegs wartet das "Fjällnäs", Schwedens ältestes Berghotel, und die Möglichkeit, mit dem Bus weiterzukommen.
Länge | 92,97 km |
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Dauer | 26:48 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 2285 Meter |
Höhenmeter absteigend | 2130 Meter |
Tiefster Punkt | 631 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Diese Tour findest du auch bei unserem Partner
2. Von Fjällnäs nach Grövelsjön
Aus dem kleinen Flecken Fjällnäs wieder hinaus in die schwedische Wildnis: Teile dieser Etappen erweisen sich als besonders mühsam, weil man sich über felsiges Gelände vorarbeiten muss. Dafür sehen Wandernde hier nicht nur Rentiere, sondern mit etwas Glück sogar Moschusochsen. Seen prägen das Gesicht dieses Abschnitts, der mehr oder weniger dem Verlauf der schwedischnorwegischen Grenze folgt und einen Bogen nach Schweden hinein um den Rogensee schlägt. Diese Region gehört zu den schönsten Orten Schwedens. Man bewegt sich durchgehend zwischen 750 und 1100 Höhenmetern, also meist oberhalb der Baumgrenze. Am Ende checkt man in der gemütlichen Grövelsjön Fjällstation ein (Restaurant, aber auch Selbstversorgerküche).
Länge | 82,13 km |
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Dauer | 22:37 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 1354 Meter |
Höhenmeter absteigend | 1312 Meter |
Tiefster Punkt | 785 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Diese Tour findest du auch bei unserem Partner
3. Von Grövelsjön nach Sälen
Auf dem letzten Abschnitt gibt es zwar gelegentlich einfache Hütten, doch ohne Zelt sollte man sich auf keinen Fall auf den Weg machen. In der echten Abgeschiedenheit kommen Einsamkeitsfanatiker voll auf ihre Kosten. Man muss mehr Proviant mitnehmen als auf den nördlicheren Abschnitten: Vereinzelte Rasthütten bieten zwar Lebensmittel an, schließen aber teils bereits im August (vorher über Öffnungszeiten informieren!). Felsen wechseln sich mit Wiesen und Waldabschnitten ab. Und in der Nähe der Rösjöhütte kann man Schwedens mit 93 Metern höchsten Wasserfall bestaunen. Am Ende in Sälen gibt es Bahn- und Busanschluss.
Länge | 172,96 km |
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Dauer | 48:02 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 2784 Meter |
Höhenmeter absteigend | 2853 Meter |
Tiefster Punkt | 827 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Diese Tour findest du auch bei unserem Partner

Der südliche Kungsleden im Überblick
(Den Reisebericht und viele weitere Infos dazu als PDF zum Download)
Ausrüstungstipps




