Sauberes Wasser bekommt man abseits von Hütten- oder Dorfbrunnen nur in wenigen Trekkingregionen der Erde, etwa in den Hochalpen, in den Bergen Schwedens, Norwegens und Islands. Doch selbst dort besteht die Gefahr, dass Tierkot oder ein im Bach liegender Kadaver das Wasser mit Erregern belastet. Zwar lässt sich das Risiko mit etwas Umsicht reduzieren, aber nicht ausschließen. Wer einen empfindlichen Magen hat oder einfach sichergehen will, entkeimt sein Wasser besser.
Womit, hängt von der Verschmutzung des Wassers ab sowie von der Menge. Möchte man auf Tagestour nur seine Flasche füllen, ist dazu kein schweres Gerät nötig. Hier reicht ein einfacher Durchlauffilter, wie ihn Lifestraw (siehe Punkt 6 unten) oder Source/Saywer anbieten. Beide filtern gängige Krankheitserreger auch aus leicht trübem Wasser, kosten wenig und wiegen fast nichts. Allerdings kommen diese Filter bei höherem Wasserbedarf, sehr trübem Wasser sowie bei einer Kontamination durch Viren an ihre Grenzen.
Hier bleiben nur zwei zuverlässige Methoden: ein aufwendiger Pumpfilter wie der MSR Guardian (siehe Punkt 5) oder ein gründliches Abkochen des Wassers (siehe Punkt 1). Allerdings treibt Letzteres den Zeit- und Brennstoffbedarf vor allem in den Bergen immens in die Höhe. Besser sieht es hingegen bei klarem Wasser aus, das lässt sich einfach und schnell mit UV-Licht entkeimen. In südlichen, vor allem (sub)tropischen Ländern reicht dazu sogar das Sonnenlicht (siehe Punkt 4), was allerdings viel Zeit kostet. Deutlich schneller und zuverlässiger geht‘s mit dem Steripen, einer batteriebetriebenen UV-Lampe (siehe Punkt 3). Wem das zu unzuverlässig erscheint, dem bleibt noch die Möglichkeit der Entkeimung mit Chlortabletten (siehe Punkt 2) ...
1. Mit Hitze

Abkochen tötet fast alle Mikroorganismen. Wie zuverlässig, hängt von Siedepunkt und -zeit ab. Im Flachland reichen drei Minuten. In höheren Lagen dauert es aufgrund des niedrigeren Siedepunktes länger: pro 150 Höhenmeter eine Minute.
2. Mit Chemie

Chlor tötet Bakterien, Viren und Giardia in klarem Wasser. Doch muss Chlor eine halbe (Bakterien, Viren) bis zwei Stunden (Giardia) wirken und hinterlässt einen üblen Geschmack, der sich aber mit einem weiteren Mittel neutralisieren lässt.
3. Mit UV-Strahlen

UV-Strahlen machen Viren, Bakterien und Protozoen (Giardia) schnell den Garaus – vorausgesetzt, das Wasser ist klar. Als UV-Kanone für Trek und Tour empfiehlt sich der Steripen Adventurer Opti (90 €): leicht (185 g), klein und frostfest.
4. Mit Sonnenkraft

In südlichen Ländern lässt sich Wasser mittels Sonnenkraft entkeimen. Dazu eine klare, wassergefüllte PET-Flasche waagerecht ins Freie legen: Nach 6 (Mittagssonne) bis 48 Stunden (Bewölkung) sind viele Keime tot: E. coli, Salmonellen, Cholera-Vibrionen, Rotaviren, Giardia u.a.
5. Mit Druck

Bei trübem Wasser hilft neben dem oft langwierigen Abkochen nur ein Pumpfilter. Während einfache Modelle allenfalls Schwebstoffe und Bakterien killen, eliminieren Topgeräte wie der MSR Guardian darüber hinaus auch Viren und Protozoen – und das im Nu (bis zu 2,5 l/min).
6. Mit Charme

Eine smarte Entkeimungsmethode für Tagestouren in weniger wasserkritischen Regionen bietet Lifestraw. Er filtert Bakterien und Protozoen zu über 99,9 Prozent, ist günstig und unkompliziert: Einfach Wasser in die Flasche füllen, den Filterdeckel aufschrauben – und trinken.