Wie komme ich zum Bootsführerschein?
Wer einen Bootsführerschein machen möchte, muss sowohl einen Theoriekurs als auch einen Praxistest absolvieren. Die Theorieblöcke können z.B. an mehreren Wochenenden oder abends in meist zwei bis vier Wochen besucht werden. Dabei werden Themen wie Navigation, Schifffahrtsregeln, Wetter und Sicherheit behandelt. Wer beim Lernen flexibel sein möchte, kann auch seinen Theoriekurs online absolvieren. Der praktische Teil findet danach an einem von über 100 Standorten in Deutschland oder auf Mallorca bei einer Partnerschule statt. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 16 Jahren sowie ein ärztliches Zeugnis.

Was ist der Vorteil an der Online Bootsschule?
Anders als bei festen Präsenzkursen wird bei der Online Variante ganz ohne Termine oder Online-Meetings gelernt. Die Theorie läuft über verschiedene kurze Video-Lektionen mit integrierten Übungsfragen. Die Bootsschule1 bietet außerdem Zusatzkurse, die zwar nicht prüfungsrelevant sind, aber das eigene Wissen zum Thema Bootsfahren erweitern. Mit der App kann man Fragen öfter gestellt bekommen, wenn man diese nicht so gut kann. Zusätzlich gibt es zu den meisten Videos noch PDF Dokumente, die man sich downloaden und so langfristigen nutzen kann. Insgesamt hat man vier Jahre Zeit, den Sportbootführerschein zu absolvieren.
Welche Bootsführerscheine kann ich machen?
Es gibt für den Anfang zwei relevante Bootsführerscheine: den SBF Binnen und den SBF See. Mit dem Sportbootführerschein Binnen dürfen Sportboote bis 20 Meter Länge auf Binnenschifffahrtsstraßen fahren – ohne PS-Beschränkung. Mit dem Sportbootführerschein See dürfen Sportboote jeder Länge und Leistung auf Seeschifffahrtsstraßen fahren. Außerhalb der 3-Seemeilen-Zone (ca. 5,6 km vor der Küste) ist kein Führerschein nötig. Übrigens: Boote unter 15 PS dürfen auch ohne Führerschein gefahren werden.
Welche Kosten erwarten mich?
Die Preise setzen sich aus Theorie- und Praxiskurs sowie Prüfungsgebühren zusammen. Die Kosten variieren je nach Bootsschule. Viele entscheiden sich dafür, See- und Binnenschein direkt zusammen zu machen. So spart man sich die doppelte Theorie und muss nicht zwei vollständige Prüfungen ablegen.
- SBF Binnen: ca. 400–700 € (Online: ca. 500 €)
- SPF See: ca. 500–800 € (Online: ca. 550 €)
- SBF See + Binnen: ca. 600–900 € (Online: ca. 600 €)
Kann ich mit dem Bootsführerschein auch segeln?
Im privaten Bereich – also wenn man nicht gewerblich unterwegs ist – reicht in Deutschland der Sportbootführerschein. Denn auch, wenn sich beide Scheine auf das Fahren mit Motorbooten beziehen, darf man bis auf wenige Ausnahmen mit ihnen auch Segelboote führen. Beim Binnenführerschein gibt es optional eine Segelergänzung, die in Deutschland aber nur an wenigen Stellen gesetzlich vorgeschrieben ist, etwa auf bestimmten Gewässern in Berlin oder Brandenburg.
Die meisten machen die Segelprüfung nur dann, wenn sie sicherer werden wollen oder ein Segelboot mieten möchten. Viele VermieterInnen achten auf einen Segelnachweis.
Anders ist es beim See-Führerschein: Den gibt es nur in einer einzigen Version, ohne separate Segelvariante.
Wer mehr lernen oder größere Boote auf dem Meer führen möchte, kann freiwillig den Sportküstenschifferschein (SKS) machen. Er ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, wird aber häufig verlangt, wenn man größere Yachten mieten oder gewerblich fahren möchte, wie zum Beispiel, um gegen Bezahlung Gäste mitzunehmen.

Brauche ich Vorerfahrung für einen Bootsführerschein?
Die meisten Teilnehmenden sind AnfängerInnen, viele hatten vorher noch nie mit Booten zu tun. Erfahrung ist also nicht nötig. Der Sportbootführerschein ist bewusst so gestaltet, dass er bei Null ansetzt. Alles, was man wissen muss, wird bei den Kursen verständlich vermittelt. Menschen, die sich für den Führerschein interessieren, suchen oft mehr als nur ein Hobby: Es geht um Freiheit, Naturerlebnis und eine besondere Art, die Freizeit zu gestalten. Auf dem Wasser ist man nicht an Straßen oder Markierungen gebunden. Man kann neue Orte entdecken, die man auf anderem Weg nie erreichen würde.
Wie lange ist ein Bootsführerschein gültig?
Der Bootsführerschein hat kein Ablaufdatum! Wer einmal Bootfahren gelernt hat, verlernt es nicht mehr so schnell. Trotzdem gilt wie immer: Übung macht den Meister. Je öfter man übt, desto sicherer wird man.

Bootsführerschein geschafft! Und dann?
In der Praxis mieten viele ihr Boot im Urlaub oder bei einem Wochenend-Trip. In Kroatien bekommt man zum Beispiel ein Boot für sechs Personen für etwa 200–250 € pro Tag. Wenn man sich das zu viert oder sechst teilt, ist das preislich absolut machbar.
Die meisten Menschen, die den Bootsführerschein machen, besitzen kein eigenes Boot. Manche denken darüber nach, sich irgendwann eines zu kaufen, aber das hat meist keine Priorität. Denn Boote sind wie Autos: Es gibt sie in allen Preisklassen. Ein brauchbares Gebrauchtboot bekommt man schon für rund 2.000 €. Wer etwa 20.000 € investiert, bekommt in der Regel ein solides Boot, das keine großen Zusatzkosten mehr verursacht. Alles darüber ist größtenteils reiner Luxus.
Was muss ich im Ausland beachten?
Wer seinen Wohnsitz in Deutschland hat und hier den Bootsführerschein macht, darf damit weltweit fahren (unabhängig von der Staatsbürgerschaft). Was in den jeweiligen Ländern zu beachten ist, seht ihr in der Infografik:

Online Bootsschule: Die Bootsschule1
Die Bootsschule1 bietet deutschlandweit den Bootsführerschein für Binnengewässer und See an. Silas Siebdrat gründete 2022 gemeinsam mit Daniel Abt und Atalay Gharevi die Bootsschule1. Das Unternehmen bietet eine umfangreiche, intuitive Online-Lernplattform, auf der angehende BootsfahrerInnen strukturiert und im eigenen Tempo für verschiedene Bootsführerscheine lernen können.
Mehr Infos zur Bootsschule 1 findet ihr unter bootsschule1.de












