Kletterschuhe
7 Kletterschuhe im Test + neue Modelle für 2021

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Vom gemütlichen Einsteigerschuh bis zur Boulderwaffe: Wir haben neue Kletterschuhe probegeklettert und zeigen euch dazu die neuen, die da kommen.

Kletter-Ausrüstung im Test
Foto: Hersteller

Auch außerhalb unserer großen Kletterschuh-Vergleichstest testen wir regelmäßig Kletterschuhe. Zum einen die, die es bis zum großen Test nicht bis zu uns geschafft haben, zum anderen Modelle, die neu sind oder von ihrer Spezialisierung her etwas Besonderes, wie zum Beispiel ein Kletterschuh speziell fürs Tradklettern. Außerdem zeigen wir weitere Kletterschuhe, die ganz frisch auf den Markt kommen oder gekommen sind. 2020 kam auch erstmals ein Kletterschuh speziell fürs Speedklettern in die Läden.

Unsere Highlights

Tenaya Mastia im Test

Kletter-Ausrüstung im Test
Hersteller
Kletterschuh Mastia von Tenaya

Softie mit Biss: Der Mastia von Tenaya erfüllt hohe Ansprüche. Er gibt den vielseitigen Allrounder, und das recht überzeugend. Der weiche Slipper schmiegt sich sauber an den Fuß und gibt beim Antreten gut Feedback – man spürt, ob man steht. Einfach An- und Auszuziehen ist er auch. Im steilen Gelände bringt er Druck auf die Zehen, beim Bouldern steht er auf Reibung prima. Allerdings fällt er mit seinem etwas breiteren Schnitt eher bequem aus. Wer auf länger auf kleinsten Kanten klettern will, tut daher gut daran, ihn sehr knapp zu wählen, sonst wird es anstrengend. Ob Seillängen spulen oder bouldern: Der Mastia macht alles mit. Fazit: Bequemer Allrounder mit Drang zu Höherem. Nicht nur am Plastik macht er eine gute Figur.

  • positiv: Bequeme, mittelbreite Passform; einfach anzuziehen, schneller Verschluss mit nur einem Velcro hält Schuh gut am Fuß; sensibel und präzise, beim Bouldern und auf Volumen angenehm weich; großes Toepatch und gut sitzende Ferse helfen beim Hooken
  • negativ: In großen Größen für kleine Käntchen fast ein bisschen zu weich
  • Material: Mikrofaser, ungefüttert
  • Sohle: Vibram XS Grip, 3,5 mm
  • Info: tenaya.net
  • Preis: 149,95 Euro
  • Tenaya Mastia hier in unseren Partnershops bestellen

Evolv Kira im Test

Kletter-Ausrüstung im Test
Hersteller
Kletterschuh Kira von Evolv

Evolv hat mit dem Kira einen sehr bequemen Einsteiger- und Allroundschuh im Programm. Der Schuh ist leicht asymmetrisch und recht schmal geschnitten. Als Unisex-Modell deklariert, dürfte er so hauptsächlich Frauen ansprechen – was sich auch in den erhältlichen Größen widerspiegelt. Der Kira ist ziemlich weich und sollte für eine gute Performance auf kleinen Tritten recht eng gekauft werden. Eine große Unterstützung durch die Sohlensteifigkeit und Vorspannung darf man nicht erwarten. In der entsprechenden Größe klettert sich der Schuh dann sehr gut, wobei der Komfort eindeutig im Vordergrund steht. Extreme Hooks sind nicht sein Terrain.

  • positiv: Gerader, sehr bequemer, eher schmaler Schnitt; eng gekauft mit gutem Halt vorn, auch auf kleinen Tritten; sehr gute Reibung; einfacher Ein- und Ausstieg, gute Anpassung des Verschlusses
  • negativ: Etwas Luft und relativ wenig Halt an der Ferse; nicht für extreme Toe- und Heelhooks ausgelegt; weicher Schuh
  • Konstruktion: Velcroslipper, leicht asymmetrisch, gerade, ohne Downturn
  • Obermaterial: Mikrofaser, ohne Futter
  • Sohle: Trax SAS, 4,2 mm
  • Größen: UK 1 – UK 8,5
  • Info: www.evolvsports.com
  • Preis: 114,95 €
  • Evolv Kira hier bei unseren Partnershops bestellen

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Evolv Phantom im Test

Kletter-Ausrüstung im Test
Hersteller
Kletterschuh Phantom von Evolv

Als extremen Boulderschuh hat Evolv den Phantom konzipiert und sich dabei der Unterstützung der Experten Daniel Woods und Paul Robinson versichert. Der vegane Schuh kommt mit starkem Downturn daher. Die neue Neoflex-Ferse sitzt gut und dank nicht zu hoher Vorspannung ohne unangenehmen Druck. Der insgesamt recht weiche Schuh bringt viel Druck direkt auf die Zehenspitze und das auch im steilen Gelände. Die Schnürung mit einem Band, das an sechs Punkten am Schuh ansetzt und ihn dann mit nur einem Velcropatch sehr fest an den Fuß kettet, liegt weit hinten und macht so vorne Platz für ein großes Toepatch, das sich prima nutzen lässt, vor allem beim Hooken an Kanten.

  • positiv: Gutes Stehen auch auf kleinen Tritten, sehr sensibel; Ziehen im Überhang geht gut; auch Reibung und Volumen halten; Ferse hält bei Heelhooks sehr gut; prima Toepatch
  • negativ: Schnürung etwas fummelig; Velcropatch innen beim Bouldern o.k., beim Seilklettern löst es sich schnell bei Kontakt mit dem Seil
  • Konstruktion: Velcroslipper, asymmetrisch, mit starkem Downturn
  • Obermaterial: Mikrofaser, teilgefüttert
  • Sohle: Trax SAS, 4,2 mm
  • Größen: UK 4 – UK 12,5
  • Info: www.evolvsports.com
  • Preis: 149,90 €
  • Evolv Phantom hier bei unseren Partnershops bestellen

Red Chili Voltage Lace im Test

Kletter-Ausrüstung im Test
Hersteller
Kletterschuh Voltage Lace von Red Chili

Mit dem Voltage brachte Red Chili einen sehr sensiblen und weichen Boulderschuh mit etwas breiterem Vorderfuß. Die gleiche bequeme Passform kommt nun beim Voltage Lace, aber als Routenschuh. Dazu hat der Voltage Lace eine etwas steifere Front erhalten, wobei Downturn und sonstige Passform wie beim Voltage aggressiv ausfallen. Statt eines Velcro-Verschlusses gibt es jetzt eine asymmetrische Schnürung mit einer breiten Zunge innen. Der teils aus Leder, teils aus Synthetik bestehende Schaft dehnt sich kaum, passt sich aber der Fußform etwas an. Die Ferse fällt etwas höher aus als beim Voltage, sitzt gut und drückt nicht. Ein großes Toepatch hilft beim Hooken mit den Zehen.

  • positiv: Steht sehr gut und bringt angenehme Unterstützung auf kleinen Tritten, ohne viel Sensibilität einzubüßen; gut nutzbares Toepatch und gut sitzende Ferse
  • negativ: Schnürung verläuft direkt über den Spann und kann trotz überlappender Zunge anfangs Druckstellen verursachen
  • Konstruktion: Schnürer, asymmetrisch, mit starkem Downturn
  • Obermaterial: Leder-Synthetik-Mix, teilgefüttert
  • Sohle: Vibram XS-Grip
  • Größen: UK 3 – UK 12
  • Info: www.redchili.de
  • Preis: 134,90 €
  • Red Chili Voltage Lace hier bei unseren Partnershops bestellen

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Scarpa Booster im Test

Kletter-Ausrüstung im Test
Hersteller
Kletterschuh Booster von Scarpa

Die neue Weichheit breitet sich immer mehr aus: Der Booster ist in der aktuellen Fassung vor allem im Mittelfuß sehr flexibel und auch vorne nur einen Hauch härter. Der vegane Schuh ist stark asymmetrisch, bringt ordentlich Downturn mit und soll vor allem als Wettkampfschuh und bei athletischen Felsrouten punkten. Zwei Klettbänder fixieren den Booster sicher am Fuß. Am Plastik und Fels gefällt der schmale Treter mit sehr hoher Sensibilität und der Fähigkeit, selbst im steilsten Gelände Druck auf die Zehen zu bringen. Kleine Tritte bringen ihn nicht aus der Fassung, und dank der weicheren Mitte und guten Sohlenreibung findet er auf Volumen aller Art prima Halt. Damit empfiehlt sich der Booster für angriffige Kletterer.

  • positiv: Sehr sensibel; präzises Stehen auch auf kleinen Tritten; Reibung und Volumen halten prima und Ziehen im Überhang geht gut; Ferse hält bei Heelhooks gut
  • negativ: Toepatch fällt etwas kleiner aus als bei der Konkurrenz; Ferse hatte etwas Luft
  • Konstruktion: Velcroslipper, asymmetrisch, mit starkem Downturn
  • Obermaterial: Mikrofaser, gefüttert
  • Sohle: Vibram XS-Grip 2, 3,5 mm
  • Größen: 35 – 45
  • Info: www.scarpa-schuhe.de
  • Preis: 159,95 €
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Scarpa Maestro Mid im Test

Kletterschuh Maestro Mid Eco von Scarpa
Hersteller
Kletterschuh Maestro Mid Eco von Scarpa

Der Maestro Mid von Scarpa ist ein idealer Schuh für lange (Trad-) Routen. Er liebt Risse, mag Reibungsplatten, findet Verschneidungen ziemlich dufte und steht voll auf Granit und Sandstein. Und auf Mehrseillängen. Oder langsame Kletterer, die den Gurt nicht voll genug kriegen und das ganze Gebaumel anschließend in der Wand versenken müssen. Kein Wunder, dass Scarpa den Maestro Mid als Trad-Kletterschuh bewirbt. Recht haben sie, denn beim Tradklettern gerät man nicht selten in prekäre Situationen, da kann etwas Komfort nicht schaden, und sei es nur an den Füßen. Dort sitzt der weiche Wildlederschuh wie eine zweite Haut, passt sich auch durch die weit nach vorne reichende Schnürung prima an. Zudem bietet er ein für einen Kletterschuh geradezu luftiges Fußklima. So kann man ihn stundenlang tragen und freut sich am Ende des Tages dank des höheren Schafts über seine unverletzten Knöchel. Alles gut? Nicht ganz: Für Mikroleisten oder kleine Löcher eignet sich der Meister– zumal man ihn gerne eine Nummer größer trägt – nicht ganz so gut. Für alles andere hingegen schon.

  • positiv: Einfacher Einstieg dank zweier Schlaufen, weicher, anpassungsfähiger Schaft, guter Knöchelschutz, sensible, flexible und sehr haltbare Sohle, dampfdurchlässiger, zum Teil gelochter Schaft, der das Fußklima auch bei langen Routen im Lot hält, guter Fersenhalt
  • negativ: Für kleine Leisten oder Löcher etwas zu weich
  • Material: Mikrofaser, 2 mm Eco-Leather
  • Sohle: 4 mm Vibram XS Edge
  • Leisten: asymmetrisch mit leichter Vorspannung
  • Info: scarpa-schuhe.de
  • Preis: 149,95 Euro
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La Sportiva Theory im Test

Kletter-Ausrüstung im Test
Hersteller
La Sportiva Theory (links Herren, rechts Damenvariante)

Der Theory von La Sportiva wird zurecht als Revolution gepriesen. Die D-Tech-Konstruktion ist wahrlich eine formidable Innovation: Die Sohle wird aus einem Stück gefertigt, ist aber unterschiedlich dick und zieht an den Seiten nach oben. Die im Bereich der Zehengelenke dünnere Sohle und die insgesamt sehr weiche Konstruktion ermöglichen es in Überhängen, mit den Zehen zu "greifen", die abgerundeten "Flügel" an der Seite sorgen auf Volumes für einen besseren Kraftschluss. An der Spitze weist die Sohle die gewohnte 90°Grad-Kante auf – selbst auf Mikrotritten lässt es sich damit prima antreten. Auch beim Hooken begeistert der Theory: Vorn sorgt ein großes, aber dünnes Toepatch für Haftung und Sensibilität, hinten eine wohlgeformte und -gummierte Ferse für satten Sitz und viel Druck. Eigentlich ist der Theory für Wettkämpfer und ambitionierte Hallenkletterer gedacht. Wetten, dass er bald auch an vielen Blöcken zu sehen sein wird?

  • positiv: Sehr weicher und sensibler Boulderschuh mit neuer Sohlenkonstruktion, die für mehr Reibung auf Volumes sorgt und im Steilen mehr Zug mit den Zehen ermöglicht; tolle Fersen-Passform, prima Toepatch
  • negativ: Bei langem zweiten Zehen kann es vorne anfangs etwas drücken
  • Material: Mikrofaser und Velourleder in Schlauchkonstruktion
  • Sohle: 3,5 mm Vibram XS-Grip 2, D-Tech-Technologie, P3-System
  • Leisten: asymmetrisch, Vorspannung und Downturn moderat
  • Info: lasportiva.com
  • Preis: 145 Euro
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Scarpa Drago LV

Kletter-Ausrüstung im Test
Hersteller
Kletterschuh Drago LV von Scarpa

Der beliebte Drago hat im Herbst 2020 eine Low Volume (LV) Version zur Seite gestellt bekommen. Das neue Modell behält alle Vorzüge des Drago, zeichnet sich aber durch ein geringeres Volumen aus und passt so perfekt auch an schmale Füße mit flachem Spann sowie Füße mit kleinerer Ferse.

Lowa Parrot

Kletter-Ausrüstung im Test
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Kletterschuh Parrot von Lowa

Als bequemen Kletterschuh für den Klettergarten, Mehrseillängenrouten und die Halle hat Lowa seinen neuen Parrot konzipiert. Für Reibung sorgt eine XS-Grip Sohle von Vibram. Der Parrot ist auch in einer Variante mit zwei Velcro-Verschlüssen erhältlich.

La Sportiva Zenit

Kletter-Ausrüstung im Test
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Kletterschuhe Zenit & Aragon von La Sportiva

Der Zenit ist ein bequemer Kletterschuh für ambitionierte Allrounder. Der Schuh besteht aus nur einem Stück Knit-Obermaterial, das sich dank unterschiedlichem Stretchanteil perfekt an verschiedene Fußformen anpasst.

La Sportiva Cobra 4:99

Kletter-Ausrüstung im Test
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Kletterschuh 4:99 von La Sportiva

Mit dem Cobra 4:99 hat La Sportiva sich an die Zielgruppe der Speedkletterer gerichtet. Der an den Slipper ist blitzschnell an- und wieder ausgezogen, und schnell aussehen tut er schließlich auch. Das Toepatch hat in diesem Fall allerdings weniger Haftung als der übrige Schuhgummi, um "Reibungsverluste" beim Die-Wand-hochsprinten zu vermeiden.

Die aktuelle Ausgabe
07 / 2023

Erscheinungsdatum 06.06.2023