- Wie komme ich zum Geo-Radweg Altmühltal?
- Was ist die beste Reisezeit?
- Wie kann ich mich auf dem Geo-Radweg orientieren?
- Wo kann ich auf meiner Tour übernachten?
- Wo kann ich auf meiner Geo-Radweg-Tour essen?
- Die 4 Etappen des Geo-Radweg Altmühltal
- "Zeitreise" – der Reisebericht vom Geo-Radweg Altmühltal
- Weitere Radtouren in Deutschland
Wie komme ich zum Geo-Radweg Altmühltal?
Nördlingen ist via Donauwörth gut mit der Bahn zu erreichen. Kelheim, Ziel des Geo-Radwegs, hat keinen Bahnhof, dafür das sechs Kilometer entfernte Saal an der Donau. Die Rückfahrt nach Nördlingen geht über Ingolstadt und Donauwörth (2 h).
Alternativ geht es auch umgekehrt, denn der Georadweg verläuft in zwei Hauptrouten von Nördlingen nach Kelheim (200 km) und von Kelheim nach Nördlingen (184 km).
Was ist die beste Reisezeit?
Frühling bis Herbst. Da in dieser Region Bayerns selten Schnee fällt, lässt sich der Geo-Radweg im Prinzip ganzjährig fahren.
Wie kann ich mich auf dem Geo-Radweg orientieren?
Der Geo-Radweg ist ganz neu, bis zum Sommer 2023 gibt es die Beschilderung vor Ort. Schon jetzt finden sich online Karten, Etappenbeschreibungen, GPS-Daten zum Download.
Informieren: naturpark-altmuehltal.de
Unsere komoot-Tourenkarten zum Geo-Radweg Altmühltal gibt es hier:
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Wo kann ich auf meiner Tour übernachten?
- Beim Start in Nördlingen ist das »2ND HOME HOTEL« klasse. Es liegt außerhalb der Stadtmauer und in Bahnhofsnähe. Cooler Mix aus Holz, Design und Beton, mit viel Platz und nettem Team. Es handelt sich um das mit Abstand modernste Hotel in der Gegend, ein schöner Kontrast zu den vielen historischen Unterkünften am Weg. DZ 120 Euro.
- Bei Treuchtlingen kann man sich als Schlossherr und Schlossherrin auf Zeit fühlen: In »Schloss Möhren«, oberhalb des gleichnamigen Dorfs, bieten vier urgemütliche Wohnungen echtes Rapunzel-Feeling, vor allem im Turmzimmer. FW 150 Euro.
- Eichstätt: Zur barocken Altstadt passen die Gästezimmer im Benedektiner-Kloster der Abtei St. Walburga, mit Frühstückssaal unterm gotischen Gewölbe. DZ 85 Euro.
- In Walting, einem Ortsteil von Eichstätt, eröffnet »Mein Herzenshaus« die Gelegenheit, das Ambiente eines echten Jurahauses zu testen, wie es für das Altmühltal typisch ist. Im Schmuckstück aus dem 18. Jahrhundert warten vier liebevoll restaurierte Ferienwohnungen. DZ ab 65 Euro.
- Kelheim: Der Erasmusturm wurde im 14. Jahrhundert als Wehrturm auf die Kelheimer Stadtmauer gebaut und von 1360 bis 1803 als Kirche, dann als Wohnraum genutzt. Sechs modern gestaltete Zimmer, DZ ab 80 Euro.
Wo kann ich auf meiner Geo-Radweg-Tour essen?
- Im historischen Zentrum von Beilngries bietet der »Fuchsbräu« regionale Spezialitäten, darunter Juradistl Weiderind, Berchinger Strohschwein und Biberbacher Forellen. Schöner Biergarten unter Kastanien. Der »Fuchsbräu« ist zugleich Hotel mit schönen Zimmern.
- In Treuchtlingen serviert der historische Gasthof »Zum güldenen Ritter« regionales Slowfood. Das Jurahaus aus dem 17. Jahrhundert steht auf den Grundmauern einer fränkischen Burg, erhalten blieb der mittelalterliche Gewölbekeller.
- Beim Kloster Weltenburg in Kelheim begeistert nicht nur die spektakuläre Lage am Eingang des Donaudurchbruchs, auch das Essen im Biergarten schmeckt. Am Wochenende kann es allerdings voll werden. Dann nimmt man das Bier besser zum Picknick am riesigen Kiesstrand an der Donau mit.
Die 4 Etappen des Geo-Radweg Altmühltal
1. Nördlingen – Kelheim
Aus Nördlingen geht es hinaus und nach Wemding (Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein). Weiter zum Hahnenkammsee (Badestopp). Nach Treuchtlingen. Jetzt taucht die Strecke ins Altmühltal ein, dem sie folgt. Unterwegs öffnen sich Aussichten auf Burgen wie die von Pappenheim. Weiter nach Solnhofen, erste Blicke auf die »Zwölf Apostel«. Nach Dollnstein, Eichstätt, Pfünz, Bad Gögging. Am Ende unbedingt das Kloster Weltenburg am Donaudurchbruch und die Befreiungshalle Kelheim besuchen.
Länge | 200,10 km |
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Dauer | 13:49 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 1515 Meter |
Höhenmeter absteigend | 1606 Meter |
Tiefster Punkt | 437 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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1.a. Extra-Runde Treuchtlingen
Die tagesfüllende Runde ab Treuchtlingen verbindet Highlights der beiden langen Routen des Geo-Radwegs. Sie folgt der Altmühl bis kurz hinter Solnhofen. Jetzt schaut man auf die Felsklippen der »Zwölf Apostel« und fährt dann der Gailach nach und über Mörnsheim nach Rögling. Weiter nach Monheim und Wemding (Abstecher zur Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein empfohlen). Danach radelst du nach Norden zum Hahnenkammsee (Bade-/ Raststopp) und an Auernheim vorbei zurück nach Treuchtlingen.
Länge | 82,15 km |
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Dauer | 6:11 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 898 Meter |
Höhenmeter absteigend | 897 Meter |
Tiefster Punkt | 415 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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2. Kelheim – Nördlingen
Diese Variante beginnt in Kelheim und nimmt eine leicht andere Route nach Nördlingen, Badestopps an Seen und Blicke auf bizarre Kalksteinformationen inklusive. Zuerst folgt sie dem Main-Donau- Kanal nach Dietfurth und ab hier der Altmühl über Arnsberg nach Pfünz. Kurz darauf biegt sie für einen Bogen nach Süden ab, führt durch Aicha und kehrt bei Dollnstein an die Altmühl zurück. Über Wemding nach Nördlingen. Dort lohnen ein Besuch im Rieskratermuseum und ein Bummel durch die Altstadt.
Länge | 183,66 km |
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Dauer | 12:11 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 1068 Meter |
Höhenmeter absteigend | 982 Meter |
Tiefster Punkt | 346 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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2.a. Extra-Runde ab Dollnstein
Die kleinere Runde ab Dollnstein verbindet wiederum die nördliche und die südliche Variante des Geo-Radwegs. Dieses Mal geht es aus Dollnstein heraus nach Osten durch das Altmühltal, zu den steilen Wänden des Marderfelsens, einem Paradies für Kletterer. Am Burgsteinfelsen vorbei nach Eichstätt (Tipp: Besuch im Jura-Museum). Über Weißenkirchen nach Nassefeld, dann in westlicher Richtung nach Wellheim und Aicha – hier ebenfalls imposante Kalksteinwände – und nach Dollnstein zurück.
Länge | 53,86 km |
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Dauer | 3:27 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 293 Meter |
Höhenmeter absteigend | 293 Meter |
Tiefster Punkt | 397 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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3. Extra Runde ab Kinding
Das erste Stück folgt diese Runde ab Kinding der Südvariante des Georadwegs nach Kipfenberg, dem geografischen Mittelpunkt Bayerns. Weiter über Denkendorf nach Altmannstein, dort biegt sie nach Norden ab und führt über Hexenagger (sehenswertes Schloss!) nach Riedenburg. Jetzt geht es auf der Nordvariante weiter. Die Altmühl und kurz darauf der Main-Donau-Kanal geben die Richtung vor. Ab Dietfurth folgt die Route wieder der Altmühl, und über Beilngries kehrst du zurück nach Kinding.
Länge | 86,45 km |
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Dauer | 5:58 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 593 Meter |
Höhenmeter absteigend | 593 Meter |
Tiefster Punkt | 376 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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4. Extra-Runde ab Abensberg
Von Abensberg führt diese Rundtour zunächst nach Neustadt, dann über die Donau. Als nächstes steuerst du Forchheim, danach Mindelstetten und Sandersdorf an und fährst weiter nach Altmannstein mit seiner imposanten Burgruine. Der Schambach bringt dich weiter nach Riedenburg, wo er in die Altmühl mündet. Die Route folgt jetzt dem Fluss nach Kelheim, über dem die gewaltige Befreiungshalle mit den Siegesgöttinnen thront. Nach Südwesten; die Runde schließt sich wieder in Abensberg.
Länge | 81,94 km |
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Dauer | 5:27 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 502 Meter |
Höhenmeter absteigend | 504 Meter |
Tiefster Punkt | 369 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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"Zeitreise" – der Reisebericht vom Geo-Radweg Altmühltal
Vor 400 Jahren wohnten die Türmer von Nördlingen noch über Monate wie Eremiten im Dachstuhl des »Daniel«, mit grandioser Aussicht von diesem 90 Meter hohen Kirchturm. Doch die Stellenbeschreibung war nicht ohne. Die Türmer mussten die Stadt vor Gangstern warnen, passten auf, dass am Abend alle Stadttore geschlossen wurden und meldeten ausbrechende Feuer. Wer dabei patzte, wurde auch mal einen Kopf kürzer gemacht. Den Job gibt’s immer noch, er hat aber etwas von seinem Risiko verloren: Der Türmer betreut heutzutage die vielen Besucher. Manga-Fans aus Fernost stellen dabei ein ganz aktuelles Phänomen dar. Der Grund dafür ist einfach: Im japanischen Science-Fiction-Anime »Attacks on Titan« stand die mittelalterliche Skyline Nördlingens Pate für das City-Pendant in der Fantasywelt, seitdem pilgern immer mehr Fans der Serie in die Stadt. Und sind entzückt, dass sie oben im Kirchturm ein echter Türmer in Mittelalter-Uniform begrüßt: Hans Lenner und seine Katze Wendelstein, die es liebt, auf der Brüstung über dem Abgrund Ausschau zu halten.
Nördlingen liegt an den Grenzen von Schwaben, Oberbayern und Franken. Was Stadt und Gegend so besonders macht, klingt auch nach Science-Fiction, ist aber ganz real. Vor etwa 14,5 Millionen Jahren unterbrach ein Meteorit die vorbayerische Ruhe und schlug einen Krater von 25 Kilometern Durchmesser – das Nördlinger Ries. Mittendrin liegt heute die Stadt, und in ihrem Zentrum ragt der Daniel auf, weithin sichtbar und gebaut aus Suevit, dem besonders harten Gestein, das beim Aufschlag des 150 Meter großen Brockens aus dem All entstanden ist. Der Blick von oben reicht weit über leicht gewelltes Grün, so recht kann man sich den Rumms nicht vorstellen. Doch es gab ihn. Einschlägige Beweise dafür liefert das Ries-Krater-Museum in Nördlingen, und dort schwingt man sich in den Sattel und vertieft sein Wissen auf dem »Geo-Radweg Altmühltal«. Er besteht aus zwei Hauptrouten: einer von Nördlingen im Westen nach Kelheim im Osten (200 km) und einer mit leicht anderer Streckenführung in der Gegenrichtung von Kelheim nach Nördlingen (184 km). Beide führen durch die pure Bayern-Idylle mit mittelalterlichen Städtchen, einer erstaunlichen Burgendichte und entlang den entspannten Schleifen von Deutschlands langsamstem Fluss, der Altmühl. Und wer nur ein paar Stunden Zeit hat, kann auf vier Extrarunden ausgesuchte Teile der beiden Hauptrouten miteinander verbinden. Wir haben uns für die West-Ost-Route ab Nördlingen entschieden und radeln gewissermaßen immer wieder in die Erdgeschichte, vorbei an Felsaufschlüssen und Fossiliensteinbrüchen. Natürlich könnte man in einem Zug durchpreschen, aber wir nehmen uns vier Tage Zeit für mehr Genuss.

Zunächst geht es aber erst mal raus aus dem Ries. Die Graslandschaft am Kraterrand mit der weiten Aussicht erinnert an den Ostafrikanischen Grabenbruch. Doch statt Gnus und Löwen wachen 20 Kilometer nach dem Start oberhalb des Städtchens Wemding die Basilika Maria Brünnlein und das Kunstprojekt »Zeitpyramide« zwischen Blumenwiesen. Die Rokokokirche spitzt seit mehr als zwei Jahrhunderten in den Himmel, bei der Pyramide wird die Fertigstellung noch etwas dauern. Drei Betonwürfel gibt es schon, alle zehn Jahre kommt einer hinzu, die Fertigstellung ist für das Jahr 3183 geplant. Fast schon erdgeschichtliche Dimensionen!
Von Archaeopteryx bis Wollmammut
An Tag zwei kann man sich auf dem Ziegenhof in Monheim mit Käse eindecken und mit dessen 50 Erzeugerinnen auch gleich auf der Wiese herumtollen. Die Schützlinge von Hedi und Herbert Summer sind nämlich zahm wie Pudel! Von hier aus wird der Weg etwas bergiger, zumindest für fränkische Verhältnisse, und mäandert durch Wälder zum Hahnenkammsee. Dessen Sandstrand ist perfekt für einen Badestopp. Erfrischend an einem heißen Sommertag empfängt eine Stunde später auch der Kreuzgang im Kloster Heidenheim im gleichnamigen verschlafenen Dörfchen die Radreisenden.
Gegründet vor fast 1300 Jahren durch den heiligen Wunibald, nahm von hier aus die Christianisierung Frankens ihren Anfang. Dass das kein leichtes Unterfangen war, kann man sich gut vorstellen. Bis heute sagt man den Einheimischen eine gewisse Dickköpfigkeit nach, und die Burgen, die im heutigen Naturpark Altmühltal gefühlt auf jedem Hügel stehen, lassen darauf schließen, dass der Hang zum Cocooning auch in früheren Zeiten ausgeprägt war. Für Besucher dienen die trutzigen Gemäuer heute als Unterkunft oder Museen, die allerlei Wundersames beherbergen.

Auf der Willibaldsburg hoch über Eichstätt, die man tags darauf erreicht, ist die Anzahl spektakulärer Ausstellungsstücke derart üppig, dass Museumspädagoge Andreas Hecker gar nicht weiß, wo er anfangen soll: »Der Archaeopteryx ist natürlich der Hammer, die Fischsaurier sind auch klasse. Und natürlich das Mammut!« In den historischen Sälen und Gängen hängen Skelette riesiger Flugsaurier, wirken versteinerte Urviecher so plastisch als könnten sie einen jeden Moment anfallen und ja, das Gerippe eines Wollmammuts ist wirklich großartig, weil ziemlich groß. Einige Exponate sind quicklebendig. In Aquarien tummeln sich Arten, die sich in den letzten 150 Millionen kaum verändert haben: Pfeilschwanzkrebse und Quastenflosser, Knochenhechte und Lungenfische. Das barocke Eichstätt lohnt eh einen längeren Stopp. Das Informationszentrum Naturpark Altmühltal hat eine Rad-Servicestation, nette Mitarbeiter und beherbergt ein eigenes Museum zu Natur und Kultur der Region. Mit der Flussgeschichte der Altmühl beschäftigt sich eine eigene interaktive Ausstellung. Drei weitere Originale des Urzeitvogels sind übrigens im Museum Solnhofen ganz in der Nähe ausgestellt. Und wo wir schon mal da sind, machen wir uns selbst auf die Suche im Gestein. Eine Warnung: Fossilien finden kann süchtig machen! Am Blumenberg, einem der Steinbrüche oberhalb von Eichstätt, dauert es an diesem Nachmittag keine fünf Minuten, bis zwischen den Kalkplatten der erste formschöne Ammonit zum Vorschein kommt. Hammer und Meißel kann man sich hier ausleihen, dazu gibt’s einen Crashkurs fürs erfolgreiche Fahnden ohne dicke Daumen.
Auf Stippvisite bei den Römern
Im Altmühltal radeln wir jetzt weiter entlang der Flussauen, wo riesige Weiden ihr Blätterdach über Eisvögel, Reiher und die zahlreichen Kanuwanderer spannen. Die Wacholderheiden auf den Hügeln darüber wirken mit ihren knorrigen Kiefern wie sorgsam arrangierte Gärten. Zugleich geht die Zeitreise weiter. Lange vor dem heute gebräuchlichen Weißwurst-Äquator, der die Grenze zwischen Bayern und den Preußen definiert, markierte der Limes die Grenze zwischen römischer Zivilisation und bärtigen Barbaren. Römische Relikte pflastern den Weg. Es geht nach Pfünz mit seinem Römerkastell und über Walting nach Kipfenberg. Der Abstecher zur Burg oberhalb der Stadt lohnt: Im Römer- und Bajuwaren-Museum in der Vorburg kann man selbst in alte Trachten und Rüstungen schlüpfen.

Am vierten und letzten Tag führt der Weg vorbei am Tyrannosaurus Rex vom Dinosaurier-Museum Altmühltal, einem Freiluftmuseum mit lebensgroßen Dinosaurier-Exponaten, nach Denkendorf und dann durch Wälder weiter nach Sandersdorf mit seinem hübschen Schloss. Am Rand des Dörfchens Stausacker wechseln wir auf der handbetriebenen Flussfähre ans andere Donauufer. Die Dramaturgie des Georadweg hält am Ende zwei absolute Highlights parat: das Kloster Weltenburg und den Donaudurchbruch. 70 Meter hohe, fast senkrechte Felsen, dazwischen die Donau: 80 000 Jahre brauchte sie, um sich in die Weltenburger Enge zu fräsen. Bereits im 7. Jahrhundert wurde am Kiesstrand kurz davor das Kloster Weltenburg gegründet. Das Bier schmeckt, hier kann man leicht versacken, im Biergarten zwischen Klostermauern oder noch schöner am riesigen Donau-Beach, mit den Füßen im Fluss. Mitten in dem engen Canyon muss Donaufischer Lothar Ziegler aufpassen, dass ihm an diesem lauschigen Sommerabend nicht menschliches Treibgut ins Netz geht, das auf rosafarbenen Gummiinseln mit Palmen, Stand-Up-Paddle-Boards oder mit Bierkiste im Schlauchboot in Scharen durch die pittoreske Flussenge treibt. Hinter dem Durchbruch überragt kurz vor Kelheim ein Riesenklotz wie eine gigantische Krone den Bergwald. Die Befreiungshalle erinnert als eine Art Pantheon an die Schlachten gegen Napoleon. Im Marmorpalast reihen sich Siegesgöttinen auf, der Balkon auf dem Dach lohnt den Aufstieg. Der Georadweg endet, wie er begann, als Reise zurück in die Zeit und mit genialer Aussicht.