Willkommen in der Südsee! Neukaledonien, eine Inselgruppe vor der Nordostküste von Australien, begrüßt den Besucher mit atemberaubenden Blicken aus dem Flugzeugfenster auf eine smaragdgrün leuchtende Lagune – die größte der Welt. Die Hauptstadt Nouméa auf Grande Terre der mit Abstand größten Insel, ist ein pulsierender Ort, der ein wenig an die Côte d’Azur erinnert. Cafés, Bars und Restaurants laden zur Einkehr und zum Beobachten des munteren Treibens ein. Auf der langen Promenade bummelt man entspannt am Wasser entlang, zwei Buchten locken Wassersportler wie Kitesurfer, Surfer und Schnorchler an. Auch Gleitschirmflieger finden bei Nouméa gute Bedingungen.
Wer sich nach seiner Ankunft in Neukaledonien nicht sofort ins Outdoor-Leben stürzen will, sollte unbedingt dem Kulturzentrum Tjibaou einen Besuch abstatten. Kunst, Kultur und Legenden der Einheimischen, die man als Melanesier oder Kanaken bezeichnet, werden in Neukaledonien auf einem weitläufigen Gelände vorgestellt. Diese Informationen gleich am Anfang der Reise öffnen die Augen für Begegnungen unterwegs. Außerdem lohnt sich in Nouméa das "Musée de la Nouvelle- Calédonie", das eine der weltweit schönsten Sammlungen von Kanak-Kunst und bedeutende ozeanische Kunstobjekte beherbergt.
Fremde Welt Neukaledonien
Ein Reiseführer begleitet Urlauber von Nouméa in den Süden von Grande Terre, in den Parc de la Rivière Bleue. 9000 Hektar umfasst dieses Gebiet, in dem man Neukaledoniens spektakuläre Natur aus nächster Nähe kennenlernt. Die markierten Wanderwege auf Neukaledonien ermöglichen mehrstündige Touren, geführt oder solo, und auch per Kanu kann man Erkundungen starten. Vom niedlichen Kagu, einem entengroßen Vogel, und der dunklen Riesentaube Notou über fleischfressende Pflanzen bis zu Bäumen und Farnen – alles ist fremd und faszinierend, die Landschaft erinnert an eine Urwelt. Auch der künstlich angelegte Stausee Lac de Yaté, an dem der Park liegt, wirkt ganz natürlich. Doch wenn dann ein paar Mountainbiker vorbeifahren, holt einen die Moderne wieder ein.
Wander- und Entdeckerträume in der Südsee

Lohnendes Ziel in Neukaledonien ist auch das verlassene Dorf Prony, in dem ab 1864 Strafarbeiter Holz für den Bau von Port de France schlagen mussten. Auf einer vierstündigen Wanderung lässt sich das Gebiet um das Dorf genauer erkunden. Hier, im Süden von Neukaledonien, sind mancherorts neunzig Prozent aller Pflanzen endemisch, kommen also nur hier vor. Über Jahrmillionen passten sie sich an Gegebenheiten wie metallischen Boden an, dessen Rot manchen Besucher überrascht. Viele Pflanzen stammen aus der Ära des Großkontinents Gondwana. An der Westküste von Grande Terre dagegen liegt savannenartiges "Cowboy-Land", geprägt von Viehzuchtbetrieben und Hügeln voller Niaouli-Bäume, die nach Eukalyptus duften. Fährt man weiter Richtung Norden, passiert man traditionell bewirtschaftete melanesische Felder, auf denen Yams und Taros angebaut werden, und saftig grünen Urwald. Es gibt nur wenige Straßen und Dörfer in diesem Teil Neukaledoniens, Hütten und Häuser der Einheimischen liegen meist versteckt im Regenwald. Bergliebhaber zieht es auf jeden Fall zur Gebirgsgruppe "Massif du Panié", wo der Mont Panié mit 1628 Metern die höchste Erhebung von Neukaledonien bildet. Auch der zehn Meter kleinere Mount Humboldt lockt abenteuerlustige Wanderer an.
Info: www.newcaledonia.travel
outdoor-Tipps
Trekking
Der GR NC 1 (ein "Chemin de Grande Randonnée") führt auf 150 Kilometern durch den Süden der Hauptinsel Neukaledoniens. Er ist markiert und wurde von der Fédération Française de la Randonnée Pédestre mit einem Gütesiegel zertifiziert. trekking-gr-sud-nc.com
Kulturzentrum Tjibaou
Das Kulturzentrum in Nouméa informiert auf einem schön bepflanzten, acht Hektar großen Gelände umfassend über Neukaledonien. Seine zehn Gebäude sind von der traditionellen Kanak-Architektur, insbesondere ihrem Hüttenbau, inspiriert. Info: adck.nc
Île des Pins Südlich von Grande
Terre liegt dieses über 100 Quadratkilometer große Eiland, das den Spitznamen "l’île la plus proche du paradis" trägt. Die Traumstrände, Palmen und Araukarien (Namensgeber James Cook hielt sie für Pinien) sollte man zumindest für einen Tag besuchen. de.visitnewcaledonia.com
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