Reiseinfos Alaska - USA
Alaska

Zuletzt aktualisiert am 27.08.2002
Denali - Alaska
Foto: gemeinfrei (Public Domain)

Die Ureinwohner nennen es »Alyeska« – das große Land. Deutschland würde fast fünfmal in den 49. Bundestaat der USA passen, in dem gerade einmal 620 000 Menschen leben. Abseits der wenigen Highways ist Alaska nahezu unbesiedelt, also ein Paradies für Outdoor-Fans. Das Land hat dabei so viel zu bieten, dass man mindestens ein halbes Leben fürs Erkunden bräuchte. Angefangen im Südosten, dem Panhandle, wo vor allem Wasserwanderer ihr Paradies in der Inside Passage oder der Glacier Bay finden. Weiter über die spektakuläre aber nur schwer erreichbare Westküste mit den Highlights Hubbard Glacier und Icy Bay bis hinauf in den Prince William Sound. Der geht nahtlos in die zerklüfteten Kenai Fjorde über, die ihrerseits in einem weiten Bogen nach Südwesten in die Alaska Peninsula auslaufen. Daran schließt sich die 2000 Kilometer lange Inselkette der Aleuten mit ihren aktiven Vulkanen an, eines der stürmischsten Wasserreviere der Welt. Und dann wartet noch das Landesinnere, ein riesiges Gebiet zum Trekken, Radfahren, für Kajaktouren auf unberührten Flüssen und für Tier-Beobachtungen.

Anreise

Die billigsten Flüge sind auch die längsten: zunächst zur Ostküste der USA, weiter nach Seattle und schließlich hinauf nach Alaska. Für einen Hin- und Rückflug im Sommer von Frankfurt bis Anchorage oder nach Fairbanks muss man derzeit rund 2000 Euro rechnen (Stand 2019).

Beste Reisezeit

Auch Alaska hat vier Jahreszeiten: Juni, Juli, August und Winter. Womit schon fast alles gesagt ist. An den Küsten ist es im Jahresschnitt deutlich milder als im Landesinneren, wo das Kontinentalklima für warme und trockene Sommer, aber auch für bitterkalte Winter sorgt. In Fairbanks etwa sind Sommertage mit 25 Grad durchaus keine Ausnahme, im Winter sind aber auch minus 40 Grad völlig normal. Zusätzlich wird es so weit im Norden im Sommer kaum richtig dunkel, im Winter aber auch nicht richtig hell. Juni und Juli sind die hellsten Monate, aber auch die Moskitos haben bestes Flugwetter. Mitte August beginnt an der Nordküste der Indian Summer, der sich langsam nach Süden vorarbeitet.


Ausrüstung

Je weiter die Zvilisation entfernt ist, desto besser sollte die Ausrüstung sein. Ein hochwertiges Zelt und erprobte Outdoor-Accessoires sind die beste Lebensversicherung für Touren in der Wildnis.


Sprache

Englisch mit sämtlichen amerikanischen Akzenten – und sonst nichts.



Verpflegung

In den größeren Siedlungen gibt es die typisch amerikanischen Mega-Supermärkte. Aber auch in kleineren Orten findet man genug Verpflegungsmöglichkeiten für einen längeren Wildnis-Trip.



Übernachtung

Reiche Auswahl zwischen »freiem zelten« mit dem prickelnden Wissen, im Bärengebiet zu sein, Campingplätzen, Hostels, Lodges und Hotels aller Kategorien. Auf vielen Campgrounds wird dem Zelter ein geschotterter Platz zugewiesen, weil die gesamte Infrastruktur nur zu oft auf RVs (Re-creational Vehicle, also Wohnmobile) abgestimmt ist. Da hat schon mancher aus seinen Zeltherigen ansehnliche Kunstwerke gebogen. Deshalb am besten gute Alunägel mitnehmen. Wer im Bärengebiet zeltet, und das ist überall in Alaska bis auf die Main Street von Anchorage, möchte meistens keinen nächtlichen Besuch von Meister Petz haben. Deshalb unter keinen Umständen Essbares im Zelt aufbewahren, sondern in einem Sack verpackt mindestens 50 Meter vom Zelt entfernt in einen Baum ziehen. Oder in der baumlosen Tundra noch weiter weg auf die Erde legen. Kosmetika riechen übrigens auch verlockend für Bären. Die Kochstelle ebenfalls weit entfernt vom Zelt einrichten. Bären haben einen unglaublich guten Geruchssinn, sind immer hungrig und schrecken bestimmt nicht vor High Tech-Doppeldachzelten mit extra verstärktem Gestänge zurück. Wer die Vorsichtsmaßnahmen befolgt, die auch jedes Visitor-Center im Lande parat hat, zeltet und schläft aber auf der sicheren Seite. Sagen jedenfalls die Ranger.


Transport vor Ort

Amerika ist auf Individual-Verkehr gepolt, ein von zuhause gewohntes Netz öffentlicher Transportmöglichkeiten gibt es allenfalls in Anchorage. Die Alaska Railroad fährt von Anchorage sowohl nach Fairbanks als auch nach Seward und Whittier. Einige private Busse verbinden die größte Stadt mit dem Denali Park und Fairbanks, fahren aber auch über den Glenn- und Alaska Highway bis Whitehorse in Kanada. Wer in die weglose Wildnis möchte, findet zahlreiche Buschflieger, die für entspechendes Kleingeld jeden Winkel des Landes anfliegen. Die Fähren der Alaska Marine Highway schippern vor allem in der Inside Passage im Panhandle, im Prince William Sound, nach Kodiak und bis Dutch Harbour auf den Aleuten.



Bücher

Über Alaska gibt es eine riesige Auswahl an Büchern und Reiseführern. Deshalb hier nur eine kleine Auswahl:

Lonely Planet Reiseführer USA (Lonely Planet Reiseführer Deutsch) Taschenbuch (2018, 29,99 Euro)

Michael Rudert, Alaska Taschenbuch (2009, 22,80 Euro)

Jon Krakauer, In die Wildnis: Allein nach Alaska Taschenbuch – Oktober 2007 (11 Euro)


Karten

Übersichtskarten verschicken die Infostellen oder sind kostenlos bei den Visitor Informations vor Ort erhältlich. Karten der Nationalparks gibt es ebenfalls vor Ort. Beste Anlaufstelle für gute topographische Karten und Infos zu den Parks samt Hinterland ist das Public Lands Information Center in der 4th Avenue im Zentrum von Anchorage. (Persönliche Beratung vor Ort, gleichzeitig findet man dort eine interessante Ausstellung über die Tierwelt).

weitere Infos

alaska.gov (Online-Seite des Staats mit sehr vielen Links)

Eine Liste mit den Nationalparks findet man hier: wiki/Liste der Nationalparks in Alaska



Einreise:

Mit einem gültigen Reisepass kann man bis zu 90 Tage in Alaska verbringen. Kein Visum nötig.


Moskitos:

Scherzhaft auch als Alaskas Wappenvogel bezeichnet, können sie jeden schönen Sommerabend zur Hölle machen. Dabei gibt es nicht nur Moskitos, sondern auch beißende Black Flies und die gemeinen, winzig kleinen No-See-Ums, die in Skandinavien als Knotts traurige Berühmtheit erlangt haben. All diese nervenden Insekten bezeichnet der Alaskaner als »bugs«. Wirksame Anti-Mückenmittel (der Alaskaner nennt sie »bug-dope«) kauft man am besten vor Ort, weil sie besser funktionieren.