1. Ideal: Einsame Gebiete
Wo Menschen wohnen, fällt Schmutz an. Ziehen Sie nur solche Bäche zur Wasserentnahme in Betracht, die oberhalb jeder bewohnten Siedlung oder Hütte fließen. Auch Nutztiere verunreinigen Gewässer, vor allem, wenn sie in ganzen Herden auftreten. Auch hier gilt: Wasser nur oberhalb der Weiden entnehmen.
Die wichtigsten Tipps zum Wasser filtern auch hier als pdf zum Download:
2. Je kälter, desto sauberer
In warmem Wasser leben in der Regel mehr Bakterien und Viren als in kaltem. Das Wasser von kalten Gebirgsbächen oberhalb jeder Siedlung ist – zumindest in Europa – bedenkenlos trinkbar.
3. Je schneller, desto besser
Auch die Fließgeschwindigkeit des Wassers ist ein gutes Indiz für seine Qualität: Je schneller es fließt, desto sauberer ist das Wasser in der Regel. Niemals aus stehenden Gewässern trinken!

4. Nicht im Trüben fischen
Trübes Wasser ist ein idealer Tummelplatz für Bakterien, Viren und andere krankmachende Erreger. Ausnahme: Gletscherbäche, die viele Sedimente mitreißen. Nur wer
einen empfindlichen Magen hat, sollte besser auf die »Gletschermilch« verzichten.
5. Sauer macht lustig
Saures Wasser deutet auf eine geringe Nitrit- und Nitratbelastung des Wassers hin – und auf einen geringen Anteil krank machender Erreger. Nadelbäume und eine unbewachsenes Bachbett – am besten aus Sand oder Kies – deuten auf saures Wasser hin. Wer sichergehen will, greift zu PH-Streifen: Ins Wasser getunkt, zeigen sie im Handumdrehen dessen PH-Wert an: Bei einem Wert von über 7 sollten Sie lieber verzichten oder das Wasser zusätzlich entkeimen. Liegt der Wert unter 6,5, stehen die Chancen auf sauberes Wasser sehr gut.
6. Der Schein kann trügen
Auch wenn alle Parameter – Lage, Temperatur, Fließgeschwindigkeit, Klarheit und Säuregrad – stimmen, kann das Wasser verunreinigt sein. In Nordamerika und einigen anderen Ländern gibt es den gefürchteten Guardia-Erreger, außerdem können Chemikalien das Wasser verseucht haben. Im Zweifel sollte man das Wasser filtern und entkeimen.
Profitipp
Eigenbau:
Sie brauchen dringend Trinkwasser, finden aber kein Gewässer, das nach zuverlässig sauberem Wasser aussieht? Im Notfall - bevor Sie verdursten - können Sie sich einen groben Partikelfilter selbst bauen: Mit einem Socken, in den Sie Sand, Kies oder zumindest eine Lage Zellulose (Papiertaschentuch, Toilettenpapier) hineingeben und das Wasser dort hindurchtropfen lassen. Das filtert zumindest die Schwebstoffe hinaus. Viel Glück!