Warme Luft enthält mehr Feuchtigkeit als kalte. Sobald es abkühlt, kondensiert die Nässe aus, und es entsteht Tau. Dieses physikalische Prinzip nutzen Bushcraftprofis bei der Kondenswassergrube, um Trinkwasser zu gewinnen. Hier zeigen wir dir, wie es geht:
Dieses Material wird benötigt
- Spaten
- durchsichtige, stabile Folie (1,5 m x 1,5 m)
- Topf oder Pfanne
- Steine, Äste
In fünf Schritten zum Trinkwasser

Tiefbau
Als Erstes suchst du eine möglichst feuchte, nicht im Schatten liegende Stelle und gräbst dort (mit einem Klappspaten) ein rundes Loch in den Boden (Ø1,0 Meter, Tiefe 0,5 Meter). Mit dem Aushub schüttest du am Grubenrand ringsherum einen Wall auf.

Deckmantel
Dann stellst du einen Topf in die Mitte der Grube und deckst sie mit einer durchsichtigen Folie ab. Eine Rettungsdecke eignet sich weniger, da die Metallschicht Sonnenlicht reflektiert. Dadurch heizt sich die Grube zu wenig auf.

Haltestelle
Je steiler die Folie zur Mitte der Grube abfällt, desto mehr Wasser rinnt in den Topf. Sobald die Plane richtig positioniert ist, beschwerst du den Rand rundherum. Nur wenn keine Luft entweicht, entsteht ausreichend Kondensnässe.

Punktlandung
Zum Schluss legst du direkt über der Topfmitte noch einen Stein oder ein Stück Holz auf die Folie. So stellst du sicher, dass das Wasser ins Gefäß rinnt. Der Ballast darf keine scharfen Kanten haben, die die Folie beschädigen könnten.

Tauwetter
Am meisten Kondensfeuchte entsteht, wenn es tagsüber heiß und nachts kalt ist. Auf dem Bild links erkennst du Tropfen auf der Innenseite der Folie – das zeigt, es funktioniert. Nach 24 Stunden kannst du zum ersten Mal Wasser schöpfen