Kaum ein Gipfel prägt unser Bild eines "richtigen" Berges so sehr wie das Matterhorn. Seine nahezu perfekte Pyramidenform hat sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt – nicht nur bei Alpinisten, sondern auch in Kunst, Werbung und Popkultur. Doch das Schweizer Wahrzeichen ist kein Einzelstück. Überall auf der Welt ragen Berge empor, die ihm in Form und Charakter verblüffend ähneln.
Ob der Shivling im indischen Himalaya, das Matterhorn Peak in Kalifornien oder der Hochvogel im Allgäu – sie alle tragen den Spitznamen "Matterhorn" zu Recht. Unsere Auswahl zeigt zwölf beeindruckende Beispiele, die das Original nicht nur optisch widerspiegeln, sondern auch mit eigenen Geschichten und Herausforderungen begeistern.

Ama Dablam: Das Matterhorn Nepals
Mit ihrer markanten Pyramidenform und dem eleganten Schneekamm ist die 6.812 Meter hohe Ama Dablam eines der bekanntesten Bergmotive der Welt. Wegen ihrer isolierten Lage und der unverwechselbaren Gestalt wird sie oft als das "Matterhorn Nepals" bezeichnet. Sie ist trotz seines technisch anspruchsvollen Aufstieg bei Bergsteigern als Alternative zum populären Nachbarn Mount Everest beliebt.

Shivling: Indien
Der markante Granitpfeiler Shivling im indischen Garhwal-Himalaya ragt 6.543 Meter in die Höhe und erinnert mit seiner scharf zulaufenden Pyramidenform stark an das echte Matterhorn. Seine spirituelle Bedeutung und die technische Schwierigkeit seiner Besteigung machen ihn zum "indischen Matterhorn".

Jirishanca & Alpamayo: Peru
Der Jirishanca ist in der Cordillera Huayhuash, einer Gebirgskette der peruanischen Anden, angesiedelt. Durch seine steile, dramatische Pyramidenform wird er oft als eines der Matterhörner Perus bezeichnet. Sein Name bedeutet "Kolibriberg". Der Jirishanca ist 6.094 Meter hoch, wird aber auf Grund seiner Abgelegenheit und technisch schwierigen Besteigung weniger oft erklettert als andere 6.000er.
Der 5.947 Meter hohe Alpamayo befindet sich in der Corderillera Blanca, einem Teil der Anden in Nord Peru. Auch er wird oft wegen seiner charakteristischen pyramidenförmige Gestalt mit dem Matterhorn verglichen.

Belalakaya: Russland
Die Belalakaya in der russischen Region Karatschai-Tscherkessien erhebt sich schroff und elegant über das Kaukasusvorland (3.861 Meter) – ihre symmetrische Form brachte ihr den Beinamen "russisches Matterhorn" ein. Besonders auffällig ist die Kombination aus dunklem Gestein und schneeweißem Gletscherkleid.

Matterhorn Peak : USA
Mit 3.743 Metern ist der Matterhorn Peak im Yosemite-Nationalpark ein eindrucksvolles Pendant des Originals – seine spitze, freistehende Silhouette dominiert die Sierra Nevada. Der Name ist Programm: Seine Ähnlichkeit mit dem Schweizer Vorbild ist auch in den USA unübersehbar.

Mount Assiniboine: Kanada
Der 3.618 Meter hohe Mount Assiniboine gilt als das "kanadische Matterhorn“. Seine steile, gleichmäßige Pyramidenform überragt die Rockies eindrucksvoll und ist nur zu Fuß oder per Helikopter erreichbar.

Cimon della Pala: Italien
Der Cimon della Pala in den Dolomiten ist mit 3.184 Metern nicht der höchste, aber sicherlich einer der auffälligsten Gipfel Südtirols. Aufgrund seiner markanten Spitze wird er auch „Matterhorn der Dolomiten“ genannt. Der Berg liegt oberhalb des Passo Rolle (Rollepass), der eine beliebte Passstraße für Touristen und Radfahrer ist.

Mount Yari: Japan
Mount Yari, oft als Matterhorn Japans bezeichnet, ist in den Hida Mountains im Norden Japans angesiedelt. Yari bedeutet "Speer" und beschreibt die spitze, nadelartige Form des Gipfels, welcher er auch seinen Spitznamen verdankt. Mount Yari ist 3.180 Meter hoch und kann auch von erfahrenen Wanderern bestiegen werden.

Hochvogel: Deutschland
An der Grenze zwischen Allgäu und Tirol thront der 2.592 Meter hohe Hochvogel mit kantiger Form und beeindruckender Steilflanke. Er gilt als das „Allgäuer Matterhorn“ – ein Paradegipfel der Nördlichen Kalkalpen. Im Gipfelbereich gibt es einen großen Riss im Gipfelbereich – der Hochvogel ist in Bewegung und langfristig instabil.

Spitzkoppe: Afrika
Die Spitzkoppe ragt zwar nur 1.728 Meter über dem Meeresspiegel, wird aber dennoch aufgrund der markanten Felsformation als Matterhorn Namibias bezeichnet. Der Berg ist durch seine millionenjahre alten Granitfelsen bei Kletterern und Boulderern sehr beliebt.

Stetind: Norwegen
Der 1.392 Meter hohe Stetind gilt als Nationalberg Norwegens und hat dadurch eine große kulturelle und symbolische Bedeutung für Norwegen. Er erhält seinen Spitznamen natürlich auch durch seine markante, fast senkrechte, pyramidenförmige Spitze. Der in Nordnorwegen angesiedelte Berg besteht hauptsächlich aus Anorthosit, einem seltenen magmatischen Gestein, das auch auf dem Mond gefunden wurde. Die Besteigung des Stetind ist anspruchsvoll und erfordert Klettererfahrung,

Kirkjufell: Island
Der Kirkjufell ist in Westisland gelegen. Der kleine Berg (463 Meter) ist durch seine auffällige, isolierte Kegelform als Matterhorn Islands bekannt, übersetzt bedeutet sein Name "Kirchenberg". Zusammen mit dem nahegelegenen Wasserfall Kirkjufellsfoss ergibt sich eine ikonische Fotoperspektive für Besucher des Berges.