Manchmal ist das Testen im Winter kein Spaß. Eisige Temperaturen, anstrengendes Spuren durch tiefen Schnee und beißender Wind tragen nicht gerade zum gemütlichen Wander-Feeling bei. Doch unter extremen Bedingungen zeigen sich die Stärken und Schwächen der getesteten Produkte umso deutlicher.
Auf den folgenden Seiten: So haben die Produkte sich geschlagen.
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Praxistest – Millet Uralite
Der 41 Liter große Tourenrucksack (150 €) wiegt nur 1,2 Kilo! Dennoch hat er alles, was man unterwegs braucht: einen vollwertigen, sehr gut sitzenden – aber nicht abnehmbaren – Hüftgurt, ein lastenstabiles, gepolstertes Tragesystem und ein (recht kleines) Deckelfach. Auch Kompressionsriemen und eine pfiffige Eisgerätehalterung gehören zur Serienausstattung. Sein Material übersteht rüden Felskontakt ohne Blessuren und hält bei Regen dank kräftiger Beschichtung sowie überwiegend verschweißter Nähte fast eine Stunde lang dicht – normale Rucksäcke überstehen meist keine zehn Minuten! Auch der Tragekomfort gefällt: Der Uralite trägt sich mit bis zu zehn Kilo Last bequem und sitzt wie festgeklebt am Rücken. Die Belüftung fällt allerdings gering aus – was aber nur an heißen Tagen stört.

Fazit: Sehr leichter und wetterfester Tourenrucksack mit insgesamt guten Trageeigenschaften. Ideal für Bergtouren mit leichtem Gepäck.
Testurteil: gut
Praxistest – Exped Syn Booties
Dank Primaloft-Isolierung und der Innensohle aus stabilem Schaumstoff bleiben die Füße selbst bei klirrenden Minusgraden mollig warm. Außerdem lassen sich die Syn Booties (45 €) mit Hilfe des um den Knöchel herumlaufenden Schnürzugs gut am Fuß fixieren. Auch das Gewicht und Packmaß sind top: Sie brauchen nicht mehr Platz als eine Ein-Liter-Flasche und wiegen 270 Gramm (Gr. M).


Fazit: Bis ins Detail durchdachte Biwakschuhe, die leicht und günstig sind.
Testurteil: sehr gut
Praxistest – Petzl Ultra
Dafür ist ihre Leuchtdauer von rund 3 bis 17 Stunden zu knapp bemessen – und ihr Gewicht von 360 Gramm zu hoch. Doch für den häufigen Einsatz vor der Haustür ist die vorbildlich verarbeitete Stirnlampe wie geschaffen: Auf abendlichen Lauf-, Bike- oder Gassirunden, auf Skitouren nach Feierabend oder auch auf Wochenendwanderungen überzeugt die Lampe mit enorm breitflächigem, hellem Leuchtbild: Bis zu 120 Meter weit strahlt die sehr bequem am Kopf sitzende Lampe. Das erleichtert das Auffinden von Wegweisern, Steinmännchen oder Hütten deutlich! Dank flott ladbarem Lithium-Ionen-Akku (2 Ah; 4 Ah optional) ist sie zwar günstig im Gebrauch – mit 320 Euro Kaufpreis aber kein Schnäppchen.

Fazit: Perfekt verarbeitete, enorm hell und großflächig strahlende Stirnlampe für den häufigen Einsatz. Hoher Preis.
Testurteil: sehr gut
Praxistest – Haglöfs Flex Pants
Außerdem sollen sie bei Bewegungen nicht einengen, gut sitzen und schnell trocknen. Die Haglöfs Flex Pants (100 Euro) erfüllt diese Kriterien problemlos. Ob heiße Sonnen- oder frische Herbsttage, ob Nieselregen oder kurze Graupelschauer – die Haglöfs trägt sich bei jedem Wetter komfortabel.Nur bei Dauer- oder Platzregen ist die leichte Wanderhose überfordert; dann zieht man eine wasserdichte Funktionshose darüber. Gut: Dank vorgeformter, elastischer Kniebesätze und einem Stretcheinsatz an der Gesäßpartie eignet sich die Flex Pants auch für Klettersteig- und Bergtouren.

Fazit: Sehr komfortable Wanderhose für Touren zwischen März und November.
Testurteil: sehr gut
Praxistest – Meindl Matrei GTX
Er fixiert den Fuß ordentlich, lässt den Zehen aber schön viel Platz. Außerdem rollt die griffige Sohle geschmeidig ab und dämpft stark – so meistert man auch lange Asphaltetappen, ohne dass die Fußsohlen anfangen zu brennen. Das wasserdichte, atmungsaktive Gore-Tex-Futter und ein speziell entwickeltes Korkfußbett sorgen für einen hervorragenden Klimakomfort. Weitere Schmankerl sind die leichtgängige Schnürung und der faire Preis: 160 Euro.


Fazit: Der Matrei gehört zu den besten Wanderstiefeln für Tagestouren im Mittelgebirge und den Voralpen. Ein Volltreffer!
Testurteil: sehr gut
Praxistest – Pegasus Exped
Auch Sparfüchse sollten sich woanders umsehen. Wer aber ein extrem windstabiles, bis ins Detail ausgeklügeltes Vier-Jahreszeiten-Zelt für bis zu vier Personen braucht, wird vom Pegasus (800 €; 6,5 kg) begeistert sein! Aufbauen lässt sich die Komfortbehausung in nur rund vier Minuten – dank der außenliegenden, nummerierten Gestängekanäle. Einfach der Reihe nach die vier gleich langen Gestänge in die Kanäle schieben, Apsisbogen spannen – fertig. Hinein geht‘s je nach Windrichtung von drei Seiten: über die kleine Apsis hinten oder über einen der beiden Eingänge an der vorderen Bogenapsis. Auch an Lüftern und Taschen mangelt es nicht. So bleiben Zeltklima und Ordnung gewahrt – selbst im Vier-Personen-Betrieb. Pfiffig: Die abnehmbaren Außentaschen, in denen Nasses trocknen kann. Und das Platzangebot? Richtig breitmachen kann man sich zu viert nicht mehr, zu dritt aber prächtig! Spannt man das Pegasus ab, übersteht es selbst heulende Schneestürme. Außenzelt und Boden (gemessen: 10 000 mm Wassersäule) halten trocken.


Fazit: Bis ins Detail ausgeklügeltes, sehr komfortables und extrem sturmstabiles Vier-Jahreszeiten-Zelt für drei bis vier Personen.
Testurteil: überragend
Praxistest – Millet W3 Composite P.
Ob im warmen Fels des Weißhorn-Südgrats oder im tiefen Schnee des Iseler-Nordhangs – die Hose überzeugt. Sie bietet top Bewegungsfreiheit, dank Ventilationszippern gutes Klima und hohen Wetterschutz. Dafür sorgen Gore Windstopper und – am Unterschenkel – wasserdichtes Gore Paclite. Gut: Integrierte Gamaschen halten Schnee ab – wenn sie nicht hochrutschen; mit Fixierhaken oder
-ösen wäre die Hose perfekt.

Fazit: Winddichte, komfortable
und vielseitige Tourenhose für die kühle Jahreszeit.
Testurteil: sehr gut
Praxistest – Compe GPS TwoNav
Egal ob Routen- oder Tracknavigation, TwoNav bietet eine überzeugende Leistung. Mehr noch: Dank der enthaltenen Straßenkarte – wahlweise Deutschland oder Westeuropa – ermöglicht es auch die Autonavigation mit Routing und Sprachansage (99 €).

Fazit: GPS-Software für PDAs und Smartphones, die auf Tour sicher ans Ziel führt.
Testurteil: sehr gut
Praxistest – Marmot Helium EQ
Kälteunempfindliche Schläfer wärmt der geräumige Schlafsack bis minus sieben Grad, im Sommer könnte sich aber die Kapuze weiter öffnen lassen.

Fazit: Edler, leichter und warmer Daunenschlafsack mit bequemem Schnitt.
Testurteil: gut
Praxistest – Mufflon Jump
Zu Recht: Das durchs Walken entstandene Wollfilz gefällt mit einem top Klima und hält Wind, Nieselregen oder Schnee ab. Außerdem wärmt das dicke Material der Jump (220 Euro) klasse – ideal für Wanderungen im Winter, Frühjahr und Herbst. Einsätze aus Stretchfleece an den Seiten sorgen für gute Bewegungsfreiheit. Nur der fehlende Kinnschutz am Front-RV stört etwas – aber das verzeiht man der in Deutschland gefertigten Jacke in Anbetracht der sonstigen Leistung.


Fazit: Die Jump verbindet hohe Wärmeleistung mit Wetterschutz und Komfort – die Wollalternative zu Wintersoftshells!
Testurteil: sehr gut
Praxistest – Suunto Core
Die Multifunktionsuhr Suunto Core (300 €, 65 g) ist gespickt mit Funktionen. Trotzdem fällt die Bedienung dank übersichtlicher Menüführung leicht. Kleines Manko: Bei kurzen Speicherintervallen (10 Sek.) reicht der Logbook-Speicher nur für fünf Stunden – recht wenig für Tagestouren.

Fazit: Vielseitige Multifunktionsuhr für Wander- und Biketouren.
Testurteil: sehr gut