Video-Rückblick: Dean Potter

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Im Mai starb Dean Potter bei einem verunglückten Wingsuit-Flug. Hier zeigen wir einige Videos zu dem ungewöhnlichen US-Amerikaner, der zahlreiche Kletterer inspiriert hat.

KL Dean Potter VidRückblick Teaser Heaven free solo
Foto: Eric Perlman

Dean Potter verunglückte im Mai bei einem Wingsuit-Flug im Yosemite-Tal. Sein Flugpartner und Freund Graham Hunt und er selbst wurden am Morgen des 17. Mai tot aufgefunden, beide hatten ihren Fallschirm nicht geöffnet.

Dean Potter war einer der prägendsten Kletterer im Yosemite-Valley, dem Kletter-Mekka der USA.

Video: Dean Potter Tribute

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Wie kam es zu Dean Potters Absturz?

Noch immer ist nicht eindeutig geklärt, was die Ursache für das Unglück war, das zum Tod der beiden Wingsuit-Flieger geführt hat. Mittlerweile ist bekannt, dass Potter ein Smartphone als Kamera dabei hatte. Potters Lebensgefährtin Jen Rapp machte Fotos von den beiden, als sie vom Taft Point sprangen; Dean Potter zuerst, dann folgte Graham Hunt.

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Anscheinend ist Hunt schnell an Potter vorbeigezogen - sein Wingsuit war auf Schnelligkeit ausgelegt, Potters nicht. Rapp, so berichtet die New York Times, wunderte sich wohl noch, dass Potter sehr niedrig flog.

Graham Hunt zog anfangs nach links, um einen Grat zu umrunden, und drehte dann schnell wieder nach rechts und peilte eine V-förmige Scharte zwischen den Felsen an. Beide hatten diese Lücke bereits mehrfach durchflogen. Diesmal sollten sie es nicht schaffen.

Jen Rapp hörte noch ein Geräusch, nachdem die beiden in der Dämmerung hinter der Fels-Lücke aus ihrem Blickfeld verschwunden waren. Kurz danach kam noch ein Geräusch, das noch dumpfer klang. Danach hörte sie nichts mehr.

Nachdem keine Meldung von den beiden kam, setzte Jen Rapp gemeinsam mit Hunts Partnerin Rebecca Haynie die Suche nach Graham Hunt und Dean Potter in Bewegung. Gefunden wurden die Leichen der beiden Wingsuit-Flieger am nächsten Morgen. Keiner der beiden hatte seinen Schirm geöffnet.

Allem Anschein nach hatte Hunt einen Baum gestreift und war dann in die rechte Wand der Scharte gekracht. Einige hundert Meter weiter wurde Potter gefunden. Noch ist unklar, weshalb Potter auch verunglückte; sein Handy, das er am Helm befestigt hatte, ist stark beschädigt worden, die Auswertung möglicherweise vorhandener Bilder ist noch nicht abgeschlossen.

Am Taft Point, von dem Potter und Hunt - illegalerweise - gesprungen waren, liegen nun Andenken an Potter und Hunt: Ein herzförmiges Stück Fels, Federn, eine Bierdose, tibetische Gebetsfahnen und ein Foto von Dean Potter.

Dean Potter free base am Eiger (Video)

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RIP Dean Potter

Dean Potter hat zugleich mit seinen Aktionen viele Kletterer inspiriert, auszuziehen und die Grenze des Möglichen zu suchen. In einem der Clips, die wir oben in der Video-Strecke zeigen, sagt er:

"Everyday, every moment, our lives are at stake. (...) I noticed that with the idea of death being so close, I live life as well as I can."

Grob übersetzt:
"Unser Leben kann täglich, jeden Moment ein jähes Ende finden. (...) Wenn ich mir den Tod vergegenwärtige, so habe ich gemerkt, lebe ich das Leben so gut, wie ich kann."

RIP Dean Potter

Der US-Kletterer Dean Potter ist 43 Jahre alt geworden. Der Solo­kletterer, Slackliner, BASE-Jumper und Erfinder des FreeBASEing – Soloklettern mit einem Fallschirm auf dem Rücken –, starb bei einem Flug mit dem Wingsuit im Yosemite Valley gemeinsam mit seinem Flugpartner Graham Hunt. Dean Potter war für eine lange Reihe von harten Solo- und Speedbegehungen vor allem im Yosemite Valley bekannt. Er hielt den Speedrekord an der Nose, hatte als erster die drei großen Yosemite-Wände – El Cap, Half Dome, Mount Watkins – an einem Tag durchsteigen können (mit Timmy O‘Neill) und kletterte Routen wie Astroman, Sepa­rate Reality oder Heaven free solo. Als Wingsuit-Flieger hatte er unzählige Sprünge hinter sich. Dean war ein echter Freigeist. Er wird uns sehr fehlen.

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07 / 2023

Erscheinungsdatum 06.06.2023