Kolibri: Arnold, Huber, Gietl meistern Ostwand des Jirishanca in Peru

Neue Route Kolibri
Arnold, Huber, Gietl meistern Jirishanca in Peru

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 10.11.2025
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Peru Dani Arnold Jirishanca
Foto: Dani Arnold

Am 6094 Meter hohen Jirishanca in der peruanischen Cordillera Huayhuash gelingt Dani Arnold, Alexander Huber und Simon Gietl im Juli ein herausragender Coup. Die drei Alpinisten eröffnen eine neue, technisch anspruchsvolle Route durch die imposante Ostwand des auch als peruanisches Matterhorn bekannten Bergs. Kolibri verläuft über 31 Seillängen und 1030 Höhenmeter bis zum Ostgipfel auf 6028 Metern. Auf den Hauptgipfel verzichten sie aus Sicherheitsgründen: "Natürlich hätten wir den Gipfel gerne erreicht. Aber nach über 1000 Höhenmetern standen wir vor unverbundenem, instabilem Schnee. Das Risiko erschien uns zu hoch – also sind wir umgekehrt", schreibt Simon Gietl auf Instagram.

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RouteDer Routenname Kolibri nimmt Bezug auf die Bedeutung des Quechua-Worts "Jirishanca", das so viel wie "eisiger Kolibrischnabel" heißt.

Die Route verläuft zwischen der französischen und der italienischen Linie und beginnt mit steilen, plattigen Passagen, die schwer abzusichern sind. In den unteren Seillängen ist zwingendes Freiklettern bis zum achten Grad gefragt, dazu kommen kurze A2-Stellen. Der Kalk ist rau, fest und für diese Höhenlage außergewöhnlich griffig. Im Mittelteil folgt Kolibri der markanten Eisrampe der Italienerroute, bevor sie über Risse und Verschneidungen in direkter Linie zum Ostgrat führt – entlang der Linie der Erstbesteiger Toni Egger und Siegfried Jungmair von 1957.

Die Bedingungen für die Begehung sind nahezu ideal. Arnold, Huber und Gietl verbringen zwei Nächte in der Wand und erreichen am 15. Juli um 9:15 Uhr den Ostgipfel. Kolibri verlangt nicht nur Technik und Ausdauer, sondern auch alpine Erfahrung und Ernsthaftigkeit – die Absicherung ist oft anspruchsvoll.

Mit Kolibri gelingt dem Trio eine elegante Neutour mit klassischem Charakter – ein neues Highlight im modernen Andenalpinismus. Für die drei eine "der ganz großen Erstbegehungen – Geschenk von Mutter Natur".