Hinweis: Einen tagesaktuellen Preisvergleich für die hier behandelten Karabiner und Express-Sets finden gibt's unten auf dieser Seite.
Express-Sets gehören zur elementaren Kletter-Ausrüstung: Die "Exen" oder "Expressen" genannten Teile bilden einen wichtigen Teil der Sicherungskette. Die zwei per Express-Schlinge verbundenen Karabiner helfen uns dabei, das Seil mit den Haken zu verbinden. In der Kletterhalle findet man sie meist in fixierter Form mit Karabinern aus Stahl; für den Einsatz am Fels gibt es die unterschiedlichsten Modelle.
Hier gibt's unseren kleinen Überblick über Konstruktion, Materialien und Einsatzgebiete der verschiedenen Express-Schlingen.

Viele Karabiner gibt es mit geradem sowie auch mit gebogenem Schnapper, wobei sich mit letzterem das Seil etwas leichter klippen lässt; deshalb gehören Karabiner mit gebogenem Schnapper an der Exe nach unten (seilseitig). Unterschiedliche Farben für den seilseitigen Karabiner und für den Karabiner, der in den Bohrhaken kommt, erleichtern das Handling.
Grundsätzlich sollte in Express-Schlingen der untere Karabiner fixiert sein, damit hier keine Querbelastung (wenn sich der Karabiner dreht) auftreten kann.
Express-Schlingen gibt es mit Polyamid- oder Dyneema-Schlingen und in Längen zwischen rund 10 bis 25 Zentimeter sowie in Breiten von 8 Millimeter (bei Dyneema) bis rund 23 Millimeter. Die vernähten Schlingen müssen laut Norm mindestens 22 kN halten.
Exen: Dyneema oder Polyamid?

Bei Bandschlingen aus Dyneema war zuletzt das große Thema, dass sie durch Alterung schneller an Festigkeit verlieren als Polyamid-Schlingen. Wird eine alte Schlinge dann zum Beispiel beim Standplatzbau verknotet, sinkt die Festigkeit wegen der Knoten noch einmal. Das kann irgendwann kritisch werden.
Bei Express-Schlingen aus Dyneema ist das aber kaum ein Problem, weil die nicht verknotet werden. Den mechanischen Verschleiß muss man aber immer im Auge haben. Und natürlich die Angaben in der Gebrauchsanleitung beachten, wie lange die Schlingen bei welcher Nutzung halten.
Beim Sportklettern am Limit und beim Projektieren, wo beim Ausbouldern der Routen häufig in die Schlinge gegriffen wird, machen kurze, breitere Express-Schlingen Sinn. Die schmalen Dyneema-Schlingen sind schlecht zu greifen und zu halten. Dafür sind sie extrem leicht und belasten die Karabiner etwas günstiger, da im Sturzfall die Kraft näher am Längsschenkel der Karabiner auftritt.
Sportkletter-Exen

Typische Sportkletterexen – kurz und griffig – sind zum Beispiel die LiveWire-Quickdraw von Black Diamond oder die Spirit-Exe von Petzl. Von Edelrid gibt es eine extrem leichte Alpin-Exe, deren schmale Dyneema-Schlinge sich sehr einfach auf die dreifache Länge verlängern lässt.
Damit lässt sich in langen oder gewundenen Seillängen der Seilzug reduzieren, daher sind diese verlängerbaren Schlingen vor allem fürs Alpinklettern und Tradklettern sinnvoll. Doch auch beim Sportklettern schadet es nicht, einige längere Exen parat zu haben, um die Seilreibung (und damit den Aufwand beim Einhängen) zu minimieren.
Fixierungen

Zur Fixierung des unteren Karabiners einer Express-Schlinge kommen Gummi-Fixierungen zum Zuge. Von Petzl stammt der String, Climbing Technology hat mit dem Fixit eine Variante entwickelt. Bei DMMs Dyneema-Exen ist die Gummifixierung in der Öse der Schlinge eingenäht und kaum sichtbar – und im Schadensfall auch nicht ersetzbar.
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Tagesaktueller Preisvergleich für diese Karabiner und Express-Schlingen (sofern Angebote vorhanden)














