Junge, Junge, da waren die Augen mal wieder größer als die Ausdauer. In meinen Unterarmen herrscht ein Überdruck wie in einem hartgepumpten Mountainbike-Reifen. Ein Nadelstich, und sie würden platzen wie zu heiß gekochte Würstchen. Aber so ist das ja fast immer, wenn man ein neues Klettergebiet besucht: Gleich am ersten Tag reißt einen die Begeisterung mit. Leider nicht immer nach oben. Ich hänge in Silla Electrica (7b) in einer von Aricos steilsten Wänden am Bohrhaken. Unter mir wölbt sich eine einmalige, schwarze Wabenwand etliche Meter nach innen, über mir bester, rötlicher Basalt nach außen. Wer hätte diesem Anblick widerstehen können?
Teneriffa kennt man vor allem als Rentner- und Surferparadies. Die günstige Lage – die Insel liegt etwa auf Höhe der Sahara, aber eben im Atlantik – führt dazu, dass die Temperaturen das ganze Jahr über angenehm sind. In den kältesten Monaten, das sind Januar und Februar, beträgt die Durchschnittstemperatur auf Meereshöhe circa 18 Grad. Im Sommer steigt dieser Wert auf knapp über 24 Grad. Da lässt sich das Rentner-Dasein ganz gut aushalten. Addiert man noch die beständigen Passatwinde dazu, dann kommen auch die Surfer auf ihre Kosten.
Ex-Surfer sind es auch, die uns auf die größte Kanaren-Insel gelockt haben. Schon seit fast zwei Jahren bedrängen uns Nick und Juliane, die Klettermöglichkeiten Teneriffas selbst zu erkunden. Die beiden – er Belgier, sie Deutsche – betreiben in Granadilla auf der Südostseite der Insel und damit in nächster Nähe zu den größten Klettergebieten ihren Laden Tenerife Outdoor. Außerdem haben sie sich vorgenommen, das Klettern auf Teneriffa als festen Tourismusfaktor zu etablieren. Ein erster Schritt wurde vor zwei Jahren mit der Herausgabe eines Kletterführers für die Felsen um die Stadt Arico getan. 500 Routen beschreibt er, und wir wollen davon die Perlen picken.
Im Herbst 2008 ist es soweit: Mit bedenklich wackelnden Tragflächen setzen wir abends bei starkem Seitenwind auf der Rollbahn des Flughafens Tenerife Sur auf. Am nächsten Morgen versorgen uns Nick und Juliane mit Kaffee, Führermaterial und dem Wochenplan. Zum Glück besteht der überwiegend aus Klettern.
Das Tal der tausend Löcher
Die Schlucht von Arico ist der bekannteste Spot Teneriffas und mit über 220 Routen auch der größte. In diesem schmalen, felsgesäumten Tal gibt es alles, was ein gutes Sportklettergebiet ausmacht: Am Schluchtrand ein paar versiffte Baracken, in denen an Wochenenden die Locals hausen, mit Blick aufs Projekt, wohlgemerkt. Fingerlöcher en masse, so viele, dass wir am ersten Tag glauben, das sei eine generelle Eigenart des hiesigen Vulkangesteins. Was sich aber als Fehleinschätzung erweist: Nur Arico hat diesen Schweizer-Käse-Faktor. Außerdem erfreut eine richtig steile Wand mit athletischen Ausdauerhämmern höherer Grade den Besucher. Und eine erstaunliche Auswahl an gemäßigten Routen zwischen 5 und 6b, die bei aller Kürze auch jede Menge Würze bieten, denn oft führen sie durch für den Grad erstaunlich steiles Gelände. Aber dann eben an guten Griffen. Wohl dem, der sein Hallentraining ernst nimmt.
Viva Las Vegas
Ins älteste Klettergebiet Teneriffas führt uns Nick persönlich. Das ist auch gut so, denn im Gegensatz zu Arico ist die langgezogene Wand oberhalb der Ortschaft Las Vegas auf den ersten Blick etwas unübersichtlich. Unseren zweiten Blick lenkt Nick dann gleich auf den Pastel de Chapas, den „Bohrhakenkuchen“, der mit 6a+ und bester Absicherung einen schmackhaften Einstieg ins Gebiet gewährt. Auch Living in Las Vegas (6a) entpuppt sich als großartige Wandkletterei, allerdings weniger löchrig als in Arico, sondern eher leistig und grobstrukturiert. Die meisten Felsen auf Teneriffa tendieren in diese Richtung: Der Basalt bietet oft Strukturen wie im Sandstein inklusive Risse aller Art. Ein Bohrhakenkuchen ist deshalb nicht in jeder Route anzutreffen: Sowohl in Las Vegas als auch in anderen Gebieten finden sich immer wieder einzelne Risslinien zum Selbstabsichern – Keile willkommen.
Fast wie Granit
Die Routen in der kleinen Schlucht von El Hoyo unterhalb von Villa de Arico sind so etwas wie der Gegenpol zu Arico. Der vom Wasser polierte Fels bietet kaum Löcher und klettert sich eher wie Granit. Risse und blockige Strukturen überwiegen, sauberes Stehen ist Pflicht. Der Fels ist aber bombenfest. Sicronicity (6a+) bringt einen gleich mitten ins Geschehen: Auf einen merkwürdig plattigen Einstieg folgt eine Gewusst-Wie-Crux an dem kleinen Überhang in Wandmitte. Richtig angesetzt kein Problem; falsch angesetzt treibt sie einen zur Verzweiflung.
Direkt gegenüber durchzieht ein feiner Riss eine Wand: King (6c) könnte so auch in den USA stehen, wäre dort aber nicht eingebohrt. Wir freuen uns an den Silberlingen, als wir uns über die schlecht klemmende Schlüsselstelle zittern. Kurzum: El Hoyo zeigt dem modernen Hallenmenschen gnadenlos auf, was er indoors alles nicht lernt. Hier kann er es nachholen.
Ein kleines Juwel
„Hier klettern wir nur eine Route“, erklärt Nick, als er uns am Abend noch den steilen Abstieg nach Las Bóvedas hinunterführt, „aber die ist es wert.“ Und wirklich: La Paella ist eine der schönsten 6a‘s Teneriffas. Auf einen steilen Einstieg an guten Löchern folgt ein kniffliger Schritt nach links, dann führen feine Leisten links und rechts des Risses in ausgesetzter Kletterei nach oben. „In einer Paella ist alles Mögliche drin“, hat Nick gemeint. Recht hat er.
Internationale Gesellschaft
El Rio ist nach Arico sicher das interessanteste Klettergebiet der Gegend. Das anfangs sehr offene Tal verengt sich nach oben zu einer schmalen Schlucht. Felsen hat es auf der ganzen Länge, und die Routen reichen von freundlichen Fünfern bis zur garstigen 8c. Wir reisen heute mit großem Gefolge an: Nick und Julia haben einen Tag mit den Locals organisiert. Da aber Teneriffa ein internationales Pflaster ist – rund 3,5 Millionen Touristen besuchen jährlich die Insel –, sind auch die Locals von überall her, aber nur selten von der Insel. Kleine Ausnahme: Marta Pardo ist gerade zwölf Jahre alt und 2008 bei den spanischen Meisterschaften Zweite bei den unter 16-Jährigen geworden. Mit nagelneuen Boreal-Schuhen an den großen Füßen steigt sie problemlos zum Warmmachen Zurrón del Gofio (6c+), eine brillante Wand- und Risskletterei, die fast alles bietet, was El Rio ausmacht: Sonne, besten Fels, Leisten und Risse, eine schöne Aussicht, gute Absicherung. Fast alles deshalb, weil die Route nur senkrecht ist. Im hinteren Teil der Schlucht folgen dann die wirklich steilen Routen.
Unter 7b+ ist hier nichts zu holen, und hier vergnügen sich Walter und Erich. Walter stammt aus Tirol, Erick aus Venezuela. Beide blieben wegen ihrer Kletterleidenschaft und des angenehm relaxten Klimas auf Teneriffa hängen. In der Schlucht treffen wir auf Stefan aus Schweden, der gerade mit Frau und Baby vier Wochen Kletterurlaub auf Teneriffa macht. In Schweden erschließt Stefan Eisklettereien in alten Minen. Kein Wunder, dass er immer wieder nach Teneriffa will zum Sonne tanken.
Fels mit Gipfelblick
Ein Klettertrip nach Teneriffa wäre ohne einen Ausflug in den Teide-Nationalpark mehr als unvollständig. Auf rund 2200 Metern liegen im großen Krater des Teide wie in einer Mondlandschaft verstreut Türme und Wände. Wir fühlen uns an manche Wüstengebiete in den USA erinnert.
Am zugänglichsten ist die Cañada del Capricho, die vom Besucherzentrum in einer knappen Viertelstunde zu Fuß erreichbar ist. Den Klotz des El Psiquiátrico scheint es direkt aus Idahos City of Rock hierher verschlagen zu haben: Der Fels klettert sich wie Granit, rau, an kleinen Leisten und Rissen. Geschenkt wird einem hier nichts, außer Freude, wenn eine Route wie La Via de Cesar (6c) sich weniger widerspenstig erweist als erwartet. Am Fraggel Rock zaubert uns dann Bobo (6a) ein Lächeln ins Gesicht: Wann hat man zuletzt einen derartig griffigen Überhang geklettert? Und dabei auf einen verschneiten Gipfel geschielt? Wahnsinn!
Zurück in Arico
Inzwischen hat der Pump in den Unterarmen etwas nachgelassen. Heftiges Schütteln hat sauerstoffreiches Blut nachströmen lassen. Dennoch habe ich größte Mühe, den steilen Rest der Route hochzuruhen. Frisch ist anders. Rotpunkt auch. Da der Rest der Woche uns durch alle anderen Gebiete der Insel führt, bleibt leider keine Zeit für einen zweiten Versuch. Da werden wir wohl wiederkommen müssen. Und darauf freuen wir uns jetzt schon.
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Einzelkämpfer für das Klettern
Das Konzept eines individuellen und naturbezogenen Urlaubsangebots mögen Tourismusmanager am Mittelmeer eher selten. Individuell bedeutet in ihren Augen oft kompliziert, und Rucksack-Tourismus setzen sie gleich mit Reisenden mit womöglich bescheidenem Budget. Lieber nimmt man Massen an Badegästen auf, wie sie sich in den Bettenburgen von Los Christianos oder am Playa des las Americas tummeln.






Outdoor ist in

Ehemalige Surfer ticken da zum Glück etwas anders. Inzwischen dem freakigen Sport etwas entwachsen, haben der Belgier Nick Van Remoortel und die Deutsche Juliane Heßbrügge ihren Geschäftsschwerpunkt auf Outdoor verlegt. In ihrem Laden „Tenerife Outdoor“ in Granadilla findet ihr nicht nur alles, was an Kletterausrüstung vielleicht noch fehlt. Hier gibt es auch die aktuellen Kletterführer, einen Crashpad-Verleih und Kursangebote für Einsteiger und Fortgeschrittene. Außerdem produzieren die beiden Bekleidung unter dem Label „Roxtar“, wobei jeder Kauf eines T-Shirts oder Sweatshirts zwei neue Bohrhaken finanziert.
Granadilla setzt auf Individualsportler
Doch nicht nur auf der individuellen Ebene streiten Juliane und Nick für mehr Outdoor-Erlebnisse. In vielen Gesprächen haben sie die Vertreter der Gemeinde Granadilla überzeugt, auch den sanften Zweig des Tourismus zu fördern. So werden jetzt Klettergebiete und Wanderwege von der Gemeinde ebenso finanziert wie die zugehörigen Infobroschüren. Neue Kletterführer für Teneriffa sind ebenfalls bereits in Vorbereitung.
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Bouldern rund um Arico
Walter Goller ist ein richtiger Kletterfreak. Vor Jahren inspirierte ihn ein Artikel im Magazin Rotpunkt zu einer Kletterreise nach Marokko und Teneriffa, von der er nie nach Tirol zurückkehrte, jedenfalls nicht dauerhaft. Stattdessen lebt er nun auf der Kanareninsel und klettert und bouldert, was das Zeug hält. Nebenbei entwirft er Kletterhosen, die so schräg sind, dass einen schon der Anblick high macht.






Mit seinem Boulderclub Rasclat-Team fördert Walter (Foto oben) das Bouldern auf den Kanaren nach Kräften. Zuerst einmal waren eine Reihe künstlicher Griffe aus Teneriffas erstem Bouldergebiet, der Schlucht von Arico, zu entfernen. An einem der vielen Blöcke dort hatte Toni Lamprecht vor Jahren mit Moro Directo (Fb8b+) die härteste Nuss der Insel geknackt. Leider verunstaltete danach jemand mit wenig Durchblick einige Überhänge mit geschlagenen Griffen. Inzwischen haben Walter und sein Team diesen Makel beseitigt und die Boulder ohne diese Hilfen geklettert. Herausgekommen sind Probleme wie das Vier-Meter-Dach von La Pasion: vorher mit fünf geschlagenen Griffen 6a, nachher 8a+.
Heute sind in Arico rund 50 kletterbare Boulder in den Graden 6a bis 8b+ zu finden. Die Hälfte davon sind Überhänge mit schöner, technischer Lochkletterrei ab 7a aufwärts. Der Fels ist wie auf der ganzen Insel ein Basalt, und zwar ein sehr löchriger.
Nicht weit entfernt liegt mit Arcio Nuevo ein weiteres Bouldergebiet, wo mit rasender Geschwindigkeit neue Boulder erschlossen werden. Mit über 100 Problemen ist es heute schon das größte Bouldergebiet Teneriffas. Die Kletterei dort ist sehr technisch mit großen Slopern und vielen Kanten.
Infos zum Bouldern auf den Kanaren findet ihr auf den Seiten von Walter Goller unter www.bouldercanarias.com. Im Kletterladen Tenerife Outdoor könnt ihr Crashpads leihen, das erspart den Transport der sperrigen Dinger im Flieger.
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Alle Infos zum Klettern auf Teneriffa
Teneriffa misst rund 2000 Quadratkilometer, und jeder einzelne davon ist vulkanischen Ursprungs. Geologisch betrachtet ist die Insel vor der afrikanischen Westküste sehr jung, vor fünf bis sieben Millionen Jahren führten vulkanische Ausbrüche zu ihrer Bildung. Der Pico del Teide, mit 3718 Metern höchster Punkt der Insel und Spaniens (die iberische Halbinsel ist allerdings gut 1200 Kilometer entfernt), ist nochmal ein paar Millionen Jährchen jünger.






Teneriffa bietet aufgrund seiner Höhenunterschiede und wegen der von Nordosten heranströmenden Passatwinde viele Vegetationszonen. Der Norden der Insel ist wesentlich feuchter und stärker bewaldet als der Süden und Südosten. In den mittleren Lagen auf dem Weg zum Teide finden sich aber auch im Süden lichte Kiefernwälder. Im trockenen Krater des Teide fällt die Vegetation eher alpin bis wüstenhaft aus.
Die meisten Klettergebiete auf Teneriffa liegen auf der Südostseite der Insel in kleinen Tälern und Schluchten auf einer Höhe von 600 bis 1000 Metern. Von den größeren Straßen aus fallen die Felsen kaum auf, oft sind sie erst zu sehen, wenn man kurz davor steht. Die Felshöhe schwankt zwischen 10 und 30 Metern, mehr ist selten zu holen. Ausnahme: Einige der Türme im Teide Nationalpark bieten auch Mehrseillängenrouten, zum Teil aber eher alpinen Charakters.

Die Felsqualität in den gängigen Gebieten ist meist sehr gut, dennoch kann der Basalt manchmal etwas blockig verwittern und hohl klingen. Die meisten Routen sind perfekt mit soliden Bohrhaken gesichert, nur ganz selten trifft man einen rostigen Bolt. Wie beschrieben ist aber nicht alles eingebohrt: Freunde des Selbstabsicherns werden vor allem im Gebiet Las Vegas und unterm Teide bedient. Zum Teide sollte man allein wegen der Landschaft einmal einen Tag kommen. In den Wänden des Sektors Cañada del Capricho sind genug Routen für mehr als einen Tag eingebohrt. Ihr kommt also auch ohne Keile auf eure Kosten.
Insgesamt ist Teneriffa zwar kein zweites Kalymnos, bietet aber auf kleinem Raum sehr abwechslungsreiche Klettergebiete mit vielen sehr schönen Routen. Von den Kletterschwierigkeiten her überwiegen der sechste und der siebte Franzosengrad.
Teneriffa im Detail
Anreise
Diverse Fluggesellschaften fliegen den Flughafen Tenerife Sur von Deutschland aus direkt an. Die Flugzeit beträgt knapp vier Stunden.
Stützpunkt, Unterkunft
Für Kletterer relativ günstig gelegen ist einzig der Campingplatz Montaña Roja unweit von El Medano (www.camping-tenerife.com). Er kombiniert angenehme Meeresnähe mit akzeptablen Anfahrtszeiten nach Arico & Co.
Wer eine feste Unterkunft bevorzugt, kann entweder zu einem der vielen Pauschalreise-Angebote greifen, sollte dann aber darauf achten, dass er nicht gerade im Norden oder Nordwesten der Insel landet. Auch hier bietet sich El Medano als günstiger Ausgangspunkt an, wo zudem eine Auswahl an Restaurants und Cafés für gute Stimmung sorgt.
Individueller und interessanter als die großen Hotels sind die Landhäuser und Wohnungen, die Nicks Ehefrau Penny zur Vermietung anbietet, meist liegen sie auch näher am Fels. Alle Infos dazu findet ihr unter
www.tenerifelodge.com. Penny vermittelt auch günstige Mietwagen.
Verpflegung
In zwei großen Supermärkten in San Isidro (in der Nähe der Autobahnausfahrt und kurz vor Ortsende Richtung Granadilla) könnt ihr einkaufen bis zum Umfallen. In Granadilla und den Ortschaften um Arico gibt es kleinere Läden für den Grundbedarf.
Wer richtig gut – aber nicht wirklich billig – essen will, dem seien zwei Adressen empfohlen: In Granadilla das Casa Tagoro, ein von Deutschen geführtes Restaurant, das zu den besten der Insel gezählt wird. Und in Chimiche das Casa Fito, in dem sich exzellente spanische Gerichte genießen lassen. Ansonsten bietet El Medano eine ganze Reihe Restaurants, darunter auch eine breite Auswahl internationaler Küche.
Beste Zeit
Teneriffa ist ein Ganz-Jahres-Gebiet. Das Wetter unterscheidet sich aber stark von Nord nach Süd: Die Nord- und Nordwestseite der Insel bekommt wesentlich mehr Regen ab als der Süden, in dem die Klettergebiete liegen. Im Sommer kann es gelegentlich zu heiß werden. Frühjahr, Herbst und Winter sind aber sichere Kandidaten für einen wohltemperierten Klettertrip. Am 31. Dezember 2008, als der Rest von Europa in eisiger Kälte versank, lag die Temperatur auf der Insel bei angenehmen 20 Grad Celsius. Da viele Klettergebiete in kleinen Tälern oder Schluchten liegen, wo ein Teil der Wände nach Süden, ein Teil nach Norden ausgerichtet ist, besteht meist die Möglichkeit, Sonne und Schatten nach Bedarf zu wählen. Die Felsen unterm Teide liegen auf 2200 Meter Höhe. Hier kann die Sonne ziemlich gnadenlos braten.
Zustieg
Die Klettergebiete zwischen Arico und Granadilla sind von fast allen Ortschaften im Südosten Teneriffas in 20 bis 30 Minuten zu erreichen. Aus den Touristenhochburgen Los Christianos und Playa de las Americas braucht ihr etwa 40 Minuten. Von der Autobahn TF1 führen diverse Straßen hangaufwärts in die Gebiete. Zum Teide Nationalpark gelangt man von Südwesten über die TF-51 (von Playa de las Americas über Arona und Vilaflor zum Nationalpark), von Südosten über die TF-21, die über Granadilla nach Vilaflor und weiter führt. Die Fahrt dauert eine knappe Stunde.
Weitere Infos
Allgemeine Infos zu Teneriffa und Unterkünften gibt es unter www.webtenerife.de. Kletterinfos findet ihr unter www.roxtar.es.
Kletterführer, Material
„Escalades en Arico“ beschreibt rund 500 Routen in den diversen Gebieten auf der Südostseite von Teneriffa, „Principales Zonas de Escalada en Roca“ die Routen rund um den Teide (wobei blaue Routennamen für eingebohrte Routen stehen, rote für selbst abzusichernde Wege). Beide sind im Sportgeschäft Tenerife Outdoor in Granadilla erhältlich. Dort erhaltet ihr auch Kletterausrüstung, und Crashpads.
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