Brasiliens Kletterszene: Klettern im Hochland bei Milho Verde

Brasiliens Kletterszene
Klettern im Hochland bei Milho Verde

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Zuletzt aktualisiert am 28.03.2025

Mag sein, dass man niemals zum Klettern nach Brasilien kommt. Aber wenn, dann sollte man Milho Verde besuchen – ein Dorf von 1200 Einwohnern im Espinhaço-Gebirge. Umgeben von bis zu 2000 Meter hohen Gipfeln findet es sich es im Südosten des Landes auf etwas über 1000 Metern am Übergang von Savanne und Regenwald. Seine Lage beschert ihm ein angenehmes Klima: Die Temperaturen bewegen sich konstant zwischen 20 und 30 Grad, zwischen Mai und September regnet es im Schnitt an maximal vier Tagen im Monat. Seit 2017 erschließen dort Locals wie Luca Portilho die Felsengärten, die sich vor den Toren des Ortes in der Savannne ausbreiten.

Serra do Cipó, mit über 800 Routen Brasiliens Sportklettergebiet Nr. 1
Jan Novak

Das Gestein, äußerst kompaktes Quarzit, scheint eine gewaltige Energie bei Kletternden freizusetzen: 2000 Boulder bis 8b und 150 Routen bis 8c gibt es, und trotzdem sind neunzig Prozent der Felsen in Brasiliens Trendgebiet noch unberührt. Die Kletterei verlangt Vielseitigkeit: Es kommt vor, dass ihr es in einer einzigen Tour mit Crimps, Auflegern, Löchern und Henkeln zu tun bekommt, auch Platten finden sich. Sobald man den Flug nach Rio de Janeiro und die 700-Kilometer-Fahrt in den Norden hinter sich gebracht hat, wird das Leben leicht. Man quartiert sich im Guesthouse Milho Ventura ein und erreicht von dort in weniger als 20 Minuten 400 Boulder und 50 Sportkletterrouten. Und wenn man schon mal im Land ist und noch Reserven hat, stattet man gleich noch der Serra do Cipó, 150 Kilometer weiter nördlich, einen Besuch ab – Brasiliens größtem Sportklettergebiet.