Entgegen der landläufigen Meinung steigert klettern nicht das Risiko, an Arthritis oder Gelenkverschleiß zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kamen US-amerikanische Wissenschaftler von der University of Tennessee, Knoxville, Tennessee, und University of Washington, Department of Anthropology, Seattle, Washington in Zusammenarbeit mit dem FBI Laboratory, Trace Evidence Unit, Quantico, Virginia, USA.
Allerdings haben Boulderer und Sportkletterer breitere Knochen in ihren Fingern und Händen als Nichtkletterer. Weiterhin fanden sie heraus, dass je schwerer ein Kletterer klettern kann (im Schnitt konnten die 27 Testkletterer 5.12c klettern und V6 bouldern), desto dicker die Finger werden.

Überraschend fanden die Wissenschaftler, dass die beträchtlichen Belastungen für die Gelenke beim Klettern von schweren Routen und Bouldern dazu führten, dass zusätzliche Knochenmasse sich auf den Außenseiten der Knochen ablagerte, was normalerweise bei Erwachsenen nicht vorkommt. Also: Klettern macht dicke Finger, erhöht aber nicht das Risiko, Arthrose zu bekommen. Wenn das keine gute Nachricht ist!
Quelle:
Adam D. Sylvester, Angi M. Christensen, Patricia A. Kramer (2006) Factors influencing osteological changes in the hands and fingers of rock climbers
Journal of Anatomy 209 (5), 597–609.